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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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scharf ein und blickte noch einmal in die Runde. »Aber ich wollte, dass alle hier wissen, was noch auf uns zukommt.«
    Jack war doch leicht überrascht, wie die Damen, die alten wie die jungen, sich um sie scharten und ihr versicherten, sie könne es ihnen überlassen, dafür zu sorgen, dass kein Unsinn in Umlauf kam. Alle begleiteten sie zurück ins Haus, ein Akt der Solidarität.
    Am meisten erstaunte Jack Lady Holland, ihre ehrwürdige Gastgeberin. Sie stand in dem Ruf, eine wunderbare Freundin zu sein, aber sie konnte auch zu einer furchtbaren Feindin werden. Jack war sich nicht sicher gewesen, was sie erwarten würde.
    Aber dann stand sie neben ihnen, während sie darauf warteten, dass die Kutsche vorgefahren wurde, und tätschelte Clarice die Hand.
    »Keine Sorge, meine Liebe. Ich denke, Sie unterschätzen Ihr Ansehen und unseres auch, wenn Sie glauben, wir könnten das Vorgefallene nicht verhindern oder wenigstens im Keim ersticken.
Es liegt für alle, die mit Ihnen beiden gesprochen haben, klar auf der Hand, dass der Vorfall sich genauso zugetragen hat, wie Sie es beschrieben haben. Unter solchen Umständen müssen wir der Dinge harren, die da noch kommen mögen.«
    Ihre Ladyschaft richtete ihre leicht vorstehenden Augen auf Jack und lächelte. »In der Tat, ein Gentleman wie Lord Warnefleet hätte uns alle bitter enttäuscht, wenn er anders reagiert hätte.«
    Jack lächelte, aber innerlich stöhnte er auf. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, war, in der guten Gesellschaft als romantischer Held hingestellt zu werden.
    Schließlich saßen sie in der Kutsche und fuhren in flottem Tempo zurück zum Benedict’s. Unterwegs sprachen sie nicht. Clarice fasste seine Hand fester, lehnte den Kopf gegen seine Schulter und starrte in die Nacht.
    Er blickte auch hinaus und ging in Gedanken immer wieder das Geschehene durch, stellte sich vor, was die anderen gesehen hatten. Lady Hollands Beschwichtigungen in allen Ehren, aber wie viele andere hatte sie nicht die allzu offenherzige Umarmung gesehen. Dieser Kuss hatte ihn bis ins Mark getroffen, die unvermeidliche Reaktion auf eine Situation hatte ihn zutiefst erschüttert und er hatte seine gewohnte freundliche Maske fallen gelassen.
    Dieser Moment, dieser Kuss, war viel zu leidenschaftlich und wild gewesen, ihre Gefühle viel zu dicht unter der Oberfläche, als dass irgendjemand, der es sah, es falsch verstehen konnte.
    Sie mussten begriffen haben, dass sie ein Liebespaar waren.
    Sie hatten sich zwar nicht, wie die Menge es zweifellos glaubte, im Garten von Holland House geliebt, aber das war nun einmal nicht zu widerlegen.
    Und jetzt war ihr Verhältnis allgemein bekannt.

20
    Nach ihrer Rückkehr ins Benedict’s gelangte Clarice, die in ihren Domino gewickelt war, um das zerrissene Oberteil zu verdecken, unbemerkt zu ihren Zimmern.
    Sie warf ihren Domino über einen Stuhl, ging zu einem der weich gepolsterten Sessel vor dem Kamin und ließ sich darauf fallen. Sie lehnte sich erschöpft zurück, innerlich noch immer zitternd. Ein Feuer brannte im Kamin; sie beugte sich vor und hielt ihre kalten Hände vor die Flammen.
    »Ich denke, Moira steckt dahinter.«
    »Moira?« Jack war auf der Türschwelle stehen geblieben; sie konnte seinen Blick auf sich spüren. »Nicht der Henker des Verräters?«
    »Höchstens wenn der Henker des Verräters Freunde von Moiras Töchtern dazu bewegen kann, ihm zu helfen.« Sie faltete die Hände und starrte in die Flammen. »Mir ist gerade wieder eingefallen, wo ich den Mann und die Frau vorher schon einmal gesehen habe. Sie waren mit Hilda und Mildred vor ein paar Tagen in der Bond Street.«
    Wie Moira lachen würde, wenn sie merkte, wie gut ihr Racheplan aufgegangen war. Clarice war vor dem Unsäglichen gerettet worden, das Moira sich für sie ausgedacht hatte, dafür hatte man sie aber in einer viel skandalöseren Situation ertappt als damals vor sieben Jahren.
    Glücklicherweise war sie nicht länger zweiundzwanzig, und ihr Vater war tot.
    Jack stand plötzlich neben ihr.
    »Hier.«
    Sie blickte hoch. Er hielt ihr ein Glas Brandy hin. Sie nahm es entgegen, lehnte sich zurück und nippte daran. Die feurige Flüssigkeit rann ihr durch die Kehle, breitete sich in ihr aus und vertrieb die eisige Kälte, die sich in ihrem Magen geballt hatte.
    Einen Moment lang stand Jack da, trank von seinem Brandy und blickte in die Flammen. Dann setzte er sich in den anderen Lehnstuhl. Die Unterarme auf die Knie gestützt hielt er den Brandyschwenker in

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