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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Schoß der Familie zurückkehren wollte, nicht in das Leben der vornehmen Kreisen. Ich möchte nicht auf Dauer die tonangebende Frau der Familie sein.« Sie legte den Kopf schief und musterte sein Gesicht, versuchte, in seinen Augen zu lesen. »Ich denke nicht, dass sie mir geglaubt haben, oder, um genauer zu sein, sie bilden sich ein, sie könnten mich umstimmen. Ich bin mir auch nicht sicher, dass ich dich überzeugen konnte.«
    Sie verzog die Lippen zu einem kleinen selbstironischen Lächeln,
lehnte sich im Stuhl zurück, ließ seine Hand aber nicht los. »Du weißt, ich ändere nur selten meine Meinung, und bei diesem Thema werde ich es nie tun. Sobald der große Verlobungsball meiner Brüder vorbei ist, bin ich fest entschlossen, ins Pfarrhaus von Avening zurückzukehren. Die ton wird es nicht verstehen, aber das müssen die Leute auch nicht. Es ist das, was ich will, wo ich sein möchte, und das ist alles, worauf es ankommt.«
    Er sagte eine Weile nichts, dann strich er ihr über die Hand. »Du kehrst einer Gesellschaft den Rücken, für die andere Damen über Leichen gingen.«
    »Vielleicht. Aber anders als sie kenne ich den wahren Wert dessen, was ich ablehne, und den Wert dessen, was ich dafür bekomme.«
    Dich. Eine andere Art von Leben  – ein wesentlich erfüllteres Leben.
    »Es gibt Zeiten, da fällt es mir schwer, dich zu begreifen.«
    Sie lächelte, aber es war ein schwacher Versuch.
    »Macht nichts.« Er verstand nicht, dass sie ihn von ganzem Herzen liebte, aber das hatte sie ja auch erst gerade herausgefunden, und sie wusste nicht, was er für sie empfand. Sie hatte keine Ahnung, ob sich je mehr aus ihrer Beziehung entwickeln würde; sie konnte nur hoffen. Sie waren beide komplizierte Menschen mit komplizierten Beweggründen, die für den jeweils anderen niemals einfach zu erkennen sein würden. Es sei denn, sie sprachen darüber.
    Und als sie ihm in die inzwischen so vertrauten haselnussbraunen Augen schaute, war sie zum ersten Mal in ihrem Leben nicht mutig genug, auszusprechen, klipp und klar zu sagen, was sie fühlte.
    Irgendwann später, aber nicht heute Abend.
    Die Erkenntnis war noch zu neu, ihre Gefühle waren noch zu frisch, wühlten sie zu sehr auf.
    Sie hatte nicht damit gerechnet, sich so rettungslos zu verlieben.
    Sanft löste er sich von ihr und stand auf. Er nahm die beiden leeren Brandygläser und stellte sie auf das Kaminsims. Dann schaute er sie an. Musterte ihre Augen, ihr Gesicht.
    »Wenn du dir sicher bist …«
    »Das bin ich.« Sie hielt ihm die Hände hin, und er fasste sie, zog sie auf die Füße.
    Einen Moment lang standen sie sich von Angesicht zu Angesicht dicht gegenüber. Sie lächelte, nahm wieder seine Hände und führte ihn in ihr Schlafzimmer.
     
    In der Kühle der Nacht, in den weichen Kissen ihres Bettes, gewann trotz ihrer Vertrautheit etwas anderes die Oberhand. Als ob sie durch ihre Ablehnung seines überstürzten Heiratsantrages die Grenzen des geregelten Lebens hinter sich gelassen und sich von allen Hemmnissen befreit hätten.
    Sodass er sie ungehemmter liebte und sie darauf nicht nur mit Leidenschaft reagierte, sondern mit einer restlosen Hingabe, die viel tiefer reichte und unendlich viel mehr bedeutete. Wie gewöhnlich wechselten sie sich ab, mal übernahm sie die Führung, mal er. Als sie wieder an der Reihe war, verwöhnte sie ihn, was bei ihm nicht nur ein Gefühl körperlicher Lust auslöste, sondern tiefer drang und all seine Gefühle ergriff.
    Es begann harmlos, eine Berührung, ein Seufzen, ein Kuss. Aber dann gewann das Verlangen die Oberhand, erfasste sie und wirbelte sie umher, bis sie brannten, nicht schnell und wild, sondern hell und beständig. Sie beide wollten mehr, brauchten mehr und nahmen mehr. Und gaben einander mehr.
    Die Schatten der Nacht umfingen sie, und in der süßen Dunkelheit fand sie in seinen Armen schließlich das, was sie nie zu finden für möglich gehalten hatte, wozu sie bestimmt war. Alles, wozu sie bestimmt war.
    Ihr Herz stieg in ungeahnte Höhen, und es kümmerte sie nicht länger, ob er ihr das Herz brechen würde. Denn sie konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als hier zu sein, zusammen mit ihm.
    Und sie wusste, dass sie ihn liebte.
     
    Jack erwachte in den frühen Morgenstunden. Die Welt war noch in Dunkelheit gehüllt, und es war ganz still, als hielte die Welt den Atem an. Hier im Bett herrschte Friede und eine tröstende angenehme Wärme.
    Neben ihm schlief Clarice tief und fest, eine Hand auf seiner

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