Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)
Brust, während er das sanfte rhythmische Heben und Senken ihres Brustkorbs verfolgte. Eingehüllt von ihrer tröstlichen Nähe lag er da, ganz entspannt, und zog Bilanz.
Sie hatte sich geweigert, ihn zu heiraten.
Rein verstandesmäßig betrachtet, müsste er sich abgewiesen fühlen, niedergeschlagen sein. Stattdessen fühlte er sich, als ob sie einem tückischen Hindernis, das das Schicksal ihnen in den Weg gelegt hatte, erfolgreich ausgewichen wären und es überwunden hätten. Als ob sie triumphiert hätten.
Sie hatte ihn abgewiesen, aber er verstand die Gründe dafür. Er hatte nicht auf diese Weise um ihre Hand anhalten wollen, hatte sich aber dazu verpflichtet gefühlt.
Und sie hatte ihn ablehnen müssen.
Irgendwie hatte sein Antrag und dass sie Nein gesagt hatte sie befreit, das Netz gesellschaftlicher Vorschriften durchtrennt und alle übrigen Zweifel aus seinem Kopf vertrieben.
Der Weg war klar vorgezeichnet, und er war sich so sicher wie nie zuvor, dass er ihm folgen würde.
Es war Zeit zu handeln. Den Augenblick zu nutzen. Das sagte ihm sein kriegerischer Instinkt.
Er schaute zu Clarice, ließ seinen Blick über sie wandern, ihre schönen Züge, entspannt im Schlaf, dann löste er sich
behutsam von ihr, ohne sie zu stören, und schlüpfte aus dem Bett.
Er fand seine Hosen und sein Hemd, ging lautlos in den Salon nebenan und zog an der Klingelschnur. Als der müde wirkende Lakai aus dem Nachtdienst an die Tür klopfte, trug er ihm auf, die Schachtel zu holen, die er bei dem Portier hinterlegt hatte.
»Boudicca, Boudicca, wach auf.«
Clarice wurde von seinem Flüstern geweckt, spürte federleichte Küsse, die wie Regentropfen auf ihre Haut fielen. Ein Regenschauer aus seidiger Weichheit, Liebkosungen, die so zart waren, dass sie sie kaum wahrnahm.
Noch bevor sie die Augen öffnete, bemerkte sie den Duft, und eine flüchtige Erinnerung blitzte auf; sie war wieder in Avening, in der Laube, genoss Nächte voller Leidenschaft, nichts konnte sie davon abhalten, nichts bereitete ihr Sorge.
Sie öffnete die Augen und sah, wie Jack sich über sie beugte. Seine Hand schien über ihr zu schweben, und es regnete Apfelblüten auf ihre bloße Brust herab. Sie drehte sich zu ihm auf den Rücken und schaute sich um.
Entdeckte, dass sie in einem Meer aus Apfelblüten lag.
Sie blickte ihm in die Augen, als er zurückrutschte und sie betrachtete.
Seine Lippen verzogen sich.
»So sehe ich dich … so will ich dich sehen. Meine Kriegerkönigin nackt auf einem Bett aus Apfelblüten.«
Die Decken lagen zu ihren Füßen. Die rosa-weißen Blütenblätter waren überall, auf ihr, unter ihr; sie klebten an ihrer Haut, bei ihm waren es weniger, da seine Haut behaart war. Aber als er sie berührte, streichelte, ihre Formen mit den Händen nachfuhr und Hitze sich über ihre Haut ausbreitete, stieg der betörende Duft der Blütenblätter auf, bis sie die Augen schloss und meinte, wieder in Avening zu sein.
Sie seufzte, als er mit seinen Händen über ihre Haut strich.
Dann schlug sie die Augen wieder auf und öffnete den Mund – er beugte sich vor und küsste sie, fuhr mit seiner Zunge in ihren Mund. Er schob sich weiter über sie, spreizte ihre Schenkel und berührte sie, liebkoste sie, bis sie seufzte und losließ.
Ihn gewähren ließ.
Zuließ, dass er ihre Beine anhob und sie sich um die Hüften legte und sich tief in sie stieß. Sie ließ sich von ihm ausfüllen und in Besitz nehmen, ganz und gar.
Zum ersten Mal versuchte sie nicht, ihm die Zügel aus der Hand zu nehmen, sondern ließ ihn tun, was er wollte, er sollte ihr zeigen, was er wollte. Ohne Zögern gab sie sich in seine Hände und überließ sich seinen Vorstellungen, seinen Wünschen.
Der Morgen brach an und goss sein sanftes Licht über sie.
Den Kopf nach hinten in den Nacken gelegt, bog sie sich ihm entgegen, während er sie liebte, sie zu dem lockenden Kamm ihrer sinnlichen Welle trieb; sie klammerte sich an ihn, schluchzte und keuchte, während er sie küsste, gab ihm alles, was er von ihr wollte, nahm alles, was er ihr im Gegenzug bot. Und spürte tief in sich eine Hoffnung aufkeimen und sich entfalten, sah vor sich eine Landschaft, neu und frisch, gefüllt mit Möglichkeiten, mit Verheißungen.
Mit Liebe.
Es war ein Land, das sie besitzen konnten, wenn sie es wollten.
Die Welle brach; sie hielten einander beinahe verzweifelt, während die Ekstase sie durchtoste, sie in den Himmel hob und zerbersten ließ, um sie am Ende neu zu
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