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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Herren zu tun hatte, die Stichwunden oder Ähnliches erlitten. Sie ging auf und ab. Dr. Pringle traf ein, ein Herr mit scharfen Zügen, der sich vor ihr verneigte und ihr versicherte, Jack habe die Konstitution eines Ochsen. Er versprach darüber hinaus, bevor er ging, bei ihr hereinzuschauen und ihr seine Meinung über Jacks Verwundung mitzuteilen.
    Mit ihrem Los einigermaßen versöhnt, nahm sie Platz. Sie war dankbar, als ein Lakai mit einem Tablett mit Tee erschien. Sie ließ Gasthorpe ihren Dank übermitteln und richtete sich auf eine längere Wartezeit ein.
    Oben in seinem Zimmer zuckte Jack zusammen, als Pringle die Wunde untersuchte.
    »Blitzsauber.« Pringle öffnete seine Tasche und suchte Verbandsmaterial heraus. »Das ist ein entschiedener Vorteil, wenn man es mit erfahrenen Auftragsmördern zu tun hat.«
    An den schwarzen Humor des Arztes gewöhnt, brummte Jack nur unwillig. Er umklammerte die Kante des Tisches, an dem er lehnte, und hielt den Mund geschlossen, während Pringle die Wunde spülte und mit einer Salbe bestrich, dann Verbandsmull darauf tat und den Verband anlegte. Die Binde musste über seine Schulter und um seinen Brustkorb herum verlaufen, aber Pringle verfügte über ausreichend Erfahrung, um ihm genug Bewegungsfreiheit zu lassen.
    Der Arzt war gerade damit beschäftigt, den Verband zu verknoten, als die Tür aufging und Dalziel hereinkam. Jack machte aus seiner Verwunderung kein Geheimnis; wie er trug auch Dalziel Abendkleidung.
    Dalziel schloss die Tür hinter sich, nickte Pringle zu und musterte Jack.
    »In den Herrenclubs macht eine Geschichte die Runde, dass ein Gentleman eine Schöne in Nöten auf einem der dunklen Seitenwege bei der Vauxhall Gala gerettet hat und der dafür verantwortliche Schuft kurze Zeit später erschossen wurde.« Dalziel hob die Brauen. »Ich nehme an, das waren Sie?«
    Jack schnitt eine Grimasse.
    »Ja, was den ersten Teil betrifft, aber ich weiß nicht, wer ihn erschossen hat.« Er berichtete von den Ereignissen der letzten paar Stunden. »Was sein Aussehen angeht, so könnte der letzte Verräter genauso gut Sie oder ich sein. Ein weiteres Detail, das Sie in Ihre Akte über ihn aufnehmen können, ist, dass er in den höchsten Gesellschaftskreisen verkehrt, denn sonst hätte er keine Karten für die Royal Gala erhalten. Die Bewachung an den Toren war streng, nur wer eine Karte hatte, wurde eingelassen. Unser Kurier-Informant wäre ohne ihn nie hineingekommen.«
    Dalziel nickte.
    »In Ordnung. Was unseren verstorbenen Freund betrifft…« Seine Stimme wurde härter. »Ich kann bestätigen, dass er Pole
war, bekannt dafür, insgeheim Napoleons Sache zu unterstützen. Curtiss und die Admiralität haben ihn jahrelang beobachtet, aber er hat bislang nie Interesse an militärischen Geheimnissen bekundet, und er ist auch nicht gereist. Er ist seit 1808 in London. Unglücklicherweise habe ich das heute Abend erst erfahren.«
    Jack kniff die Augen zusammen.
    »Wenn er am Leben geblieben wäre, hätten Sie morgen früh mit ihm gesprochen?«
    »Daher musste er heute Abend sterben.«
    »In der Tat. Das, kann ich mir vorstellen, war der Grund, weshalb er zur Gala bestellt wurde.«
    »An einen Ort, an dem er angenommen hatte, sicher zu sein.«
    Nach einer kleinen Pause erklärte Dalziel leise: »Ich fürchte, wie viele andere habe ich seinen Herrn unterschätzt.«
    In Dalziels Stimme schwang etwas mit, das Jack erschauern ließ. Selbst Pringle musterte ihn verwundert.
    Dalziel rührte sich, und das bedrohliche Gefühl verschwand. Er schaute Jack an, dann lächelte er und wandte sich zur Tür. »Wenn ich Sie wäre, Warnefleet, würde ich mich schnellstens aufs Land zurückziehen. Nach dieser letzten Heldentat werden Sie bei jungen Damen ganz oben auf der Liste stehen.« An der Tür blieb Dalziel stehen und blickte zurück, lächelte zynisch und salutierte. »Und ausnahmsweise werden ihre Mütter ihre Meinung teilen.«
    Jack starrte ihn an, dann schloss er die Augen und stöhnte.
     
    Clarice hatte jemanden kommen und wieder gehen hören, aber es war nicht Jack. Daher schaute sie nicht aus dem Fenster.
    Sie trank ihre Tasse Tee aus und begann gerade, mit den Fingern auf die Armlehne ihres Stuhles zu trommeln, als sie die Schritte auf der Treppe vernahm. Einen Moment später öffnete sich die Tür, und Pringle trat ein, gefolgt von Jack.
    Sie erhob sich und bot ihm die Hand.
    Pringle ergriff sie.
    »Nur ein tiefer Schnitt. Die Wunde sollte ohne Komplikationen verheilen,

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