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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Verärgerung  – sehr männlich, sehr aufgeladen  – strömte von ihm aus.
    »Und nun, nachdem ich mir einen ganzen Tag lang anhören musste, wie beschäftigt Sie waren in den ganzen Jahren, die ich fort war, treffe ich Sie dabei an, wie Sie Ratschläge für bauliche Veränderungen am Wirtshaus geben.«
    Er machte eine Pause, durchbohrte sie mit seinem Blick.
    »Es mag Sie interessieren zu erfahren, dass ich Eigentümer des Wirtshauses bin.« Sein Ton war schneidend. »Keinerlei Veränderungen können ohne meine ausdrückliche Zustimmung vorgenommen…«
    »Allerdings.« Es war nicht leicht, in einem ausgeglichenen Ton mit ihm zu sprechen. Wenn sie beide die Geduld verlören, wäre die Hölle los. »Und wenn Sie mich hätten ausreden lassen,
hätten Sie mitbekommen, dass ich Jed gesagt hätte, dass er unbedingt, ehe er Veränderungen vornimmt, sich eine Erlaubnis holen muss. Da Sie nun zurückgekehrt sind, sollte er sich an Sie wenden.«
    Er schloss den Mund. Aber sie wussten beide, dass er das Gesagte nicht mehr zurücknehmen konnte.
    Sie fragte sich, was er tun würde. Sie starrten sich weiter an, aber sie konnte nicht erkennen, was hinter dem harten Achat seiner Augen vor sich ging.
    Schließlich atmete er tief ein. Sein Brustkorb dehnte sich, er lockerte den Griff und ließ ihr Handgelenk los, aber die Spannung, die ihn gefangen hielt, ließ keinen Deut nach.
    »Lady Clarice.« Er sprach immer noch in einem knappen, scharfen Tonfall. »Ich würde es grundsätzlich begrüßen, wenn Sie, falls sich einer meiner Leute in einer Sache, die Avening Manor betrifft, an Sie wendet, ihn an mich verweisen könnten.«
    Ehe er noch mehr sagen konnte, nickte sie kurz.
    »Wie Sie wünschen, Lord Warnefleet.«
    Er blinzelte verwirrt. Sie hob den Kopf und nutzte den Moment, um hinzuzufügen: »Es tut mir leid, wenn der Umstand, dass ich Ihren Leuten Ratschläge erteilt habe, Sie verärgert. Zu meiner Verteidigung möchte ich anführen, dass sie wirklich einen Rat brauchten, Sie aber nicht greifbar waren, ich hingegen schon. Sieben Jahre lang war das der Fall  – mich zu fragen, ist ihnen schlicht zur Gewohnheit geworden. Es wird begreiflicherweise eine Weile dauern, bis ihnen bewusst geworden ist, dass Sie nun für sie da sind. Ich fürchte, ich kann nicht so tun, als bedauerte ich es, ihnen geholfen zu haben. Aber natürlich versichere ich Ihnen gerne, dass ich von nun an all ihre Fragen und Anliegen an Sie weiterleiten werde.«
    Mit einem königlichen Nicken wandte sie sich ab. »Ich wünsche Ihnen einen guten Tag, Lord Warnefleet.«
    Sie machte zwei Schritte, dann blieb sie stehen. Mit erhobenem
Kopf fragte sie, ohne sich umzudrehen: »Ach übrigens, ist denn mein Rat jemandem oder dem Besitz zum Nachteil gereicht?«
    Nach einem Moment antwortete er:
    »Nein.«
    Sie nickte, verzog die Lippen.
    »Eben.«
    Ohne einen Blick zurück verschwand sie um die Ecke des Wirtshauses.
    Jack stand im Obstgarten unter den verdammten Apfelblüten und schaute ihr nach. Ihr Rücken wirkte steif, ihre Bewegungen anmutig und kontrolliert, aber dennoch schien sie gekränkt.
    Dabei hatte er nichts Unrechtes getan. Er war jetzt wieder zu Hause und konnte seinen Leuten zur Seite stehen. Ihre Abhängigkeit von ihr musste ein Ende finden, und es gab realistischerweise nur einen Weg, das zu erreichen …
    Er atmete durch. Die Hände in die Hüften gestützt, schaute er hoch zu den Wolken aus weißrosa Blüten und fluchte im Geiste. Vielleicht hätte er taktvoller sein müssen. Vielleicht hätte er nicht die … Hatte er denn die Geduld, die Fassung verloren? Nein, hinter seiner Reaktion verbarg sich etwas Primitiveres, eine Art Gebietsanspruch.
    Egal. Er hatte recht gehabt, aber … es tat ihm leid, sie so von hinten zu sehen, wie sie sich von ihm entfernte.
    Es tat ihm leid, dass ihm immer noch ihr leicht verächtliches und kühles »Lord Warnefleet« in den Ohren klang.
     
    Er hatte eindeutig das Richtige getan. Das sagte Jack sich wieder und wieder, als er sich nach dem Frühstück am folgenden Morgen in sein Arbeitszimmer zurückzog, um die zu erwartenden Einnahmen durchzugehen. Er addierte gerade eine Zahlenreihe, als Howlett an die Tür klopfte.
    Jack schaute auf, als der Butler hereinkam und sorgfältig die Tür hinter sich schloss.
    »Mylord.« Howlett wirkte unsicher. »Mrs. Swithins ist hier. Sie möchte mit Ihnen über den Turnus für die Blumen in der Dorfkirche sprechen.«
    Jack blickte ihn verständnislos an.
    Howlett beeilte

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