Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)
berührten, wankte der Boden unter ihr.
Heute Morgen hatte sie immer noch ein leises Gefühl des Verletztseins gespürt und sich in Erinnerung gerufen, dass seine Einstellung ihr gegenüber sie nicht überraschen sollte. Herren aus ihren Kreisen mochten Frauen nicht, die die Führung übernahmen – gleichgültig, wie erfolgreich sie waren. Aber tief in ihrem Inneren, dort, wo sie das verbarg, was sie als ihr unverbesserliches Ich bezeichnete, war sie doch enttäuscht gewesen.
Seine Lippen wurden fester, und sie erwiderte den Druck, spürte, wie dieser Teil von ihr ihrer eisernen Kontrolle entglitt und übermütig tanzte.
Dieser sinnliche Austausch hatte eigentlich nichts mit der Abmachung zu tun, die sie getroffen hatten, aber trotzdem war diese Abmachung sowohl faszinierend als auch verlockend.
Irgendwie unerwartet.
Wie er auch.
Seine Arme schlossen sich um sie, er presste sie langsam, aber unaufhaltsam fester an sich – und sie gab nach. Ohne zimperliches Zögern, sondern wissentlich. Sie legte ihre Arme auf seine breiten Schultern, nahm seinen Nacken zwischen ihre Hände und küsste ihn wieder. Dann öffnete sie die Lippen und ließ ihn die Führung übernehmen, wohin auch immer.
Sie versanken in einem Strudel, der Hunger und Verlangen verriet, in dem sie gegenseitig ihre Lust stimulierten.
Tiefe Gefühle übermannten sie, von denen sie immer gedacht hatte, sie würden ihr verwehrt bleiben. Gefühle, die sie, obwohl sie sie nie erlebt hatte, sehr wohl kannte.
Er verbarg nichts, spielte ihr nichts vor, ließ sie sein Verlangen, seinen Hunger spüren. Ließ seinem Begehren freien Lauf und liebkoste sie mit seinen heißblütigen Fingern.
Um ihre Lust zu wecken. Sie auf eine Weise zu erregen, wie es ihr nie zuvor passiert war. Körperliches Verlangen hatte sie noch nie erlebt, und die Erkenntnis erstaunte sie. Er wurde fordernder – der Druck seiner Lippen, das raffinierte Necken seiner forschenden Zunge verstärkte sich –, und sie selbst, und nicht ihr närrisches, unverbesserliches Ich, gab sich ihm bewusst hin.
Warum sollte sie es nicht wissen, es nicht erleben? Warum sollte sie es sich nicht nehmen?
Sie schmiegte sich enger an ihn, Brust an Brust, Hüften an Hüften, Schenkel an Schenkel. Durch die schamlose Vereinigung ihrer Münder spürte sie seine Reaktion, ein kurzes Innehalten, während er Luft holte und um Selbstbeherrschung ringen musste. Sie hatte ihn mit ihrer zügellosen Reaktion aus der Fassung gebracht.
Faszinierend. Ihr wiederentdecktes Interesse an körperlicher Lust wuchs. Sie schlang die Arme um seinen Hals und schickte
sich an, die hitzigen Liebkosungen zu erwidern, mit denen er sie überschüttete.
Jack kam ihr entgegen, tat es ihr nach und rang mit ihr um die Vorherrschaft; ein Tauziehen, das keiner wirklich gewinnen konnte. Sie hielt seine Aufmerksamkeit derart gefangen, dass es ihm fast Angst machte. Er konnte nicht mehr klar denken. Mit ihr in seinen Armen, mit ihren Lippen auf seinen, ihrem Mund so freizügig dargeboten, einem sengend heißen und lustvollen Miteinander – einer unglaublich erregenden Mischung von Lippen, Zungen und heißem Atem – vernebelten ihm diese berauschenden Empfindungen den Verstand. Nur ein Gedanke kam ihm in den Sinn, der Gedanke, in sie einzudringen.
Er wollte, dass sie unter ihm lag, sich windend und aufbäumend, während sie ihn tief in ihren festen, verlockend üppigen Körper aufnahm, in ihre sengende weibliche Hitze.
Er wollte sie nackt und zügellos. Wollte sie mit einem Verlangen, einem elementaren Hunger, der ihn erschütterte. Der ihn so sehr lockte, dass er gar nicht so genau herausfinden wollte, warum es ausgerechnet sie sein sollte. Von all den Damen, mit denen er eine Affäre gehabt hatte oder die er nun haben konnte, war ausgerechnet der hochnäsige Quälgeist, mit dem er im täglichen Leben äußert vorsichtig würde umgehen müssen, war ausgerechnet sie diejenige, die ihn wie Zunder brennen ließ.
Alles, was er wusste, war, dass er mit ihr, für sie brannte.
Und sie wich keinen Millimeter zurück. Sie ermutigte ihn, nicht mit dem eifrigen Drängen einer jungen Frau, sondern mit der reifen, selbstsicheren, fast unverhohlenen Einladung einer Dame, die wusste, was sie wollte, die wusste, dass sie ihn wollte.
So wie er sie wollte. Sie war das perfekte Gegenstück zu ihm, die Antwort auf seine Wünsche und Sehnsüchte, die Nahrung für seinen Hunger.
Der Drang, seine Hände wandern zu lassen, den nächsten
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