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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Kenntnis setzen. Und zwar nicht schriftlich, sondern persönlich, um zu erklären, wie die Lage ist. Gleichgültig, was früher gewesen ist, Clarice ist die Tochter
des verstorbenen Marquis und die Schwester des jetzigen. Die Familie wird ihr Gehör schenken.«
    »Vielleicht.« James wirkte nicht überzeugt und seltsam unsicher.
    Verwundert hob Jack die Brauen.
    James seufzte unglücklich.
    »Nun gut, ich will zugeben, dass sie ihr höchstwahrscheinlich zuhören werden, weil sie sie dazu zwingt. Sie wird Zuhörer um sich versammeln und das, was sie sagen will, klarmachen, aber zu welchem Preis?«
    Jack schaute ihn an.
    »Ich verstehe nicht, was du meinst.«
    »Ich weiß.« James schloss kurz die Augen, dann öffnete er sie wieder. »In der Familie wird über Clarice nicht gesprochen. Sie wurde von ihrem Vater verstoßen und enterbt, jedenfalls so weit, wie es seine Söhne zugelassen haben.«
    Jack runzelte die Stirn.
    »Das hast du bereits angedeutet, aber ich habe nicht geglaubt …«
    »Nein, warum auch?« James schüttelte den Kopf, er sah besorgt aus. »Ich habe es nicht so deutlich ausgesprochen, so umfassend erklärt, wie ich es vielleicht hätte tun sollen. Ihr Vater Melton war nicht der Einzige in der Familie, der auf Clarice wütend war und auf, wie man es sah, ihre Uneinsichtigkeit. Ihre Tanten, Meltons Schwestern und sogar Ediths Familie war entsetzt. Indem sie an ihrer Weigerung festhielt, Emsworth zu heiraten, ist Clarice einen unverzeihlichen Schritt zu weit gegangen.«
    Jack blickte James in die Augen.
    »Willst du damit sagen, dass sie vielleicht sogar von ihrer Familie geschnitten werden wird? Dass sie sie immer noch, nach sieben Jahren, als Verstoßene behandeln werden?«
    »Ja.« James nickte entschieden. »Die Altwoods sind nicht
dafür bekannt, leicht zu verzeihen. Ich befürchte sehr, dass, egal was sie sich äußerlich anmerken lassen wird, ihre… Zurückweisung Clarice zutiefst schmerzen wird. In den Schoß der Familie zurückzukehren, um sich für mich zu verwenden, wird zweifellos längst vernarbte Wunden neu aufreißen. Schlimmer noch, bestimmte Mitglieder ihrer Familie könnten es ausnutzen, dass sie ihnen ausgeliefert ist, weil sie sich nun in einer Situation befindet, in der sie sie um Hilfe bittet, und sie dafür …«
    Der Gedanke, was die Familie Clarice aus Rache am Ende antun könnte, schien James’ Vorstellungskraft zu übersteigen. Er sah verwirrt und bekümmert aus, während er nach Worten suchte. »Nun«, räumte er schließlich ein, »ich weiß nicht, was ihnen am Ende einfallen wird, aber was auch immer …« Er richtete einen Blick, der für seine Verhältnisse richtiggehend streitlustig war, auf Jack. »Ich möchte nicht, dass Clarice sich meinetwegen in eine solche Situation bringt.«
    Jack holte Luft.
    »Verstehe.«
    »Genau.« James beugte sich über den Schreibtisch. »Wirst du mir also helfen, sie davon abzubringen, nach London zu gehen, mein lieber Junge?«
    Jack erwiderte James’ Blick, erkannte seine Aufrichtigkeit. Wusste, die Angelegenheit war nicht so einfach, wie James sie dargestellt hatte. Aber… er schnitt eine Grimasse.
    »Das Einzige, was ich dir versprechen kann, ist, darüber gründlich nachzudenken, darüber und über andere Möglichkeiten.«
    James lächelte.
    »Gut, gut.«
    Als er sich erkennbar entspannte, musste Jack innerlich lächeln. Nachdem er sein Problem erklärt hatte und es an Jack war, es zu lösen, wandte sich James wieder mit seiner gewohnten Zielstrebigkeit der Liste zu. Er tunkte die Feder in das Tintenfass
und betrachtete mit gerunzelter Stirn das Blatt vor sich auf dem Schreibtisch. »Ich sollte mich besser mit diesen Listen sputen, was? Schließlich will ich dich nicht aufhalten, zumal es ohnehin ein paar Tage dauern wird, bis ich fertig bin.«
     
    Jack beendete seine Liste und ließ sie bei James zurück, damit er sie ausfüllen konnte. Er verließ das Pfarrhaus, ohne Clarice zu begegnen. Er überlegte kurz, entschied sich aber dann, sie nicht aufzusuchen. Er beschloss, den längeren Weg nach Hause zu nehmen, steckte sich die Hände in die Hosentaschen und schlenderte über die Auffahrt, tat, was er James versprochen hatte.
    Er dachte darüber nach, Clarice davon abzubringen, nach London zu gehen.
    Anders als James konnte er ein paar entschiedene Vorteile erkennen, aber natürlich nachdem er die ganze Geschichte von Clarice’ Vergangenheit gehört hatte, auch die Nachteile.
    Es war nicht zu leugnen, dass sobald sie in London

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