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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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anrufen, um endlich das wahre Leben zu beginnen.«
    »Sie hat sich doppelt abgesichert. Wenn sie nicht davongelaufen wäre, hätte sie die Diskette zur Untermauerung ihrer Behauptungen gehabt. Ich schätze, ein Test bei Dr. Mira war ihr zu riskant.«
    »Trotzdem hilft uns das nicht weiter. Bisher passt alles, was wir hier gefunden haben, genau zu der Geschichte, die sie uns erzählt hat.«
    »Nur, dass die Geschichte eindeutig nicht stimmt, weshalb das alles nichts als Fassade ist.« Eve schloss das Fenster wieder und lief ziellos durch den Raum. »Sie hat ihr wahres Wesen übertüncht. Hinter der Maske des schwachen, misshandelten Weibchens verbirgt sich eine harte, fest entschlossene, blutrünstige Frau, die wie eine Göttin behandelt werden will. Mit Ehrfurcht und Respekt. Sie ist nicht der Typ für ein pinkfarbenes, feminines Zimmer.« Eve nahm ein Satinkissen vom Sofa und warf es achtlos wieder fort. »Zu ihr passt ein dunkles Rot. Sie ist kein zartes Pflänzchen. Sie ist, wenn auch sinnlich und exotisch, so doch ein hochgiftiges Gewächs. Sie hat ganz bestimmt nicht mehr Zeit in diesem Zimmer zugebracht, als sie für seine Einrichtung gebraucht hat.«
    Eve blieb stehen und wünschte sich, ihr schössen nicht die ganze Zeit unzählige wirre Gedanken durch den Kopf. Diese verdammte Pille, dachte sie und kniff die Augen zu. »Wahrscheinlich hat sie all das Nippzeug, das sie hier verteilt hat, sogar verachtet. Wie gesagt, es war alles nur Fassade. Es passt zu der Rolle, die sie sich angeeignet hat. Es ist Teil des Stückes, das sie seit Jahren spielt. Dieses Zimmer soll den Leuten zeigen, wie weich und feminin sie ist, aber es ist garantiert nicht der Raum, in dem sie ihrer Arbeit nachgegangen ist.«
    »Ansonsten gibt es hier im Haus nur noch eine Reihe Gästezimmer, Bäder, Wohnzimmer und Küche.« Peabody setzte sich auf ihren Stuhl und sah Eve stirnrunzelnd an. »Wo also hat sie gearbeitet, wenn nicht in diesem Raum?«
    »Irgendwo ganz in der Nähe.« Eve spähte blinzelnd auf den kleinen Schrank. »Hinter der Wand ist das Schlafzimmer, nicht wahr?«
    »Ja. Wobei das halbe Zimmer aus einem riesigen, begehbaren Kleiderschrank besteht.«
    »Sämtliche Schränke hier im Haus sind riesig. Außer diesem einen. Weshalb hat ihr hier dieses schmale Ding genügt?« Sie quetschte sich in den Schrank und klopfte vorsichtig die Rück- und Seitenwände ab. »Gehen Sie mal ins Schlafzimmer hinüber und klopfen an die Wand. Klopfen Sie dreimal und kommen Sie dann wieder zurück.«
    Während ihre Assistentin tat wie ihr geheißen, ging Eve in die Hocke und kramte ihre Mikroskopbrille hervor.
    »Warum sollte ich das machen?«, fragte Peabody, als sie zurückkam.
    »Haben Sie geklopft?«
    »Ja, Madam. Und zwar so fest, dass mir die Knöchel jetzt noch wehtun.«
    »Ich habe nichts gehört. Es muss also irgendeinen Mechanismus geben, irgendeinen Knopf, mit dem man die Rückwand öffnen kann.«
    »Einen Durchgang zu einem versteckten Zimmer?« Peabody versuchte, etwas in dem dunklen Schrank zu sehen. »Cool.«
    »Treten Sie zurück, Sie stehen im Licht. Es muss irgendwo hier sein. Warten Sie. Verdammt. Geben Sie mir irgendwas, was ich in den Spalt hier schieben kann.«
    »Hier.« Peabody zog ihr Schweizer Armee-Taschenmesser hervor, wählte eine schmale Klinge und klappte sie auf.
    »Waren Sie etwa bei den Pfadfindern?«
    »Ich habe es dort sogar bis zur Gruppenführerin gebracht.«
    Knurrend schob Eve die Klinge in den schmalen Spalt in der schimmernd elfenbeinfarben lackierten Wand, rutschte zweimal ab, bevor sie richtig Halt fand, und wollte gerade fluchen, als plötzlich eine kleine Klappe aufschwang, hinter der Eve eine Kontrollpaneele fand.
    »Okay, wollen wir doch mal sehen, wie weit wir kommen.« Sie mühte sich verzweifelt mit den Knöpfen ab, verlagerte stöhnend ihr Gewicht, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und fing noch mal von vorne an.
    »Warum lassen Sie mich nicht mal mein Glück versuchen, Dallas?«
    »Sie haben auch nicht mehr Ahnung von Elektronik als ich. Ach, verdammt. Treten Sie zurück.« Sie stand auf und stieß dabei so fest mit ihrer Schulter gegen die Nase ihrer Assistentin, dass Peabody sie jaulend betastete, um zu ergründen, ob sie gebrochen war.
    Dann zückte sie ihren Stunner, zielte auf die Kontrollpaneele, und noch während Peabody erklärte: »Oh, Madam, das ist doch nicht -«, schmorten zischend Elektrokabel durch, flogen Kontrollchips durch die Gegend und glitt eine schmale Tür in der

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