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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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und die Zahl der Toten bisher noch eher gering ist – wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Cassandra vor dem nächsten Anschlag noch mal bei mir meldet?«
    »Ich denke, eher gering. Sie haben die bisherigen Schlachten nicht gewonnen, aber auch nicht verloren. Diese Leute haben ihre bisherigen Ziele nicht erreicht, während Sie selber Ihrem Ziel mit jedem Anschlag näher gekommen sind. Wie Ihrem Bericht, den ich gerade gelesen habe, zu entnehmen war, glauben Sie, dass sie inzwischen wissen, welcher Spur Sie nachgehen und dass Ihnen sowohl ihre Identität als auch das Muster, dem sie folgen, bekannt sind.«
    »Und wie reagieren sie Ihrer Meinung nach darauf?«
    »Sie sind sicher wütend und haben das übermächtige Verlangen, den Kampf trotz allem zu gewinnen. Das Verlangen nach einem endgültigen Sieg, den sie Ihnen unter die Nase reiben können. Ich glaube nicht, dass sie Ihnen beim nächsten Mal noch eine Warnung zukommen lassen werden. Die oberste Regel des Krieges lautet schließlich, dass es keine Regeln gibt.«
    »In Ordnung. Neben der Beantwortung von meiner Frage müssten Sie mir bitte noch einen Gefallen tun.«
    Mira versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie überrascht sie war. Eve war niemand, dem es leicht fiel, andere um irgendwas zu bitten. »Selbstverständlich«, antwortete sie.
    »Zeke wurde von uns darüber informiert, dass er von Clarissa in eine Falle gelockt worden ist.«
    »Verstehe. Das ist für ihn bestimmt nicht leicht.«
    »Nein, er kommt nicht sonderlich gut damit zurecht. Er ist bei uns zu Hause. Mavis leistet ihm Gesellschaft, aber ich glaube, ein Gespräch mit Ihnen täte ihm vermutlich sehr gut. Das heißt, falls Sie Zeit für einen Hausbesuch einräumen können …«
    »Ich werde mir diese Zeit nehmen.«
    »Danke.«
    »Nichts zu danken«, meinte Mira. »Auf Wiedersehen, Eve.«
    Zufrieden brach Eve die Übertragung ab, blickte aus dem Fenster und bemerkte, dass der Wagen bereits vor dem Haus der Bransons stand. »Machen wir uns an die Arbeit.« Dann erst wurde ihr bewusst, dass ihre Assistentin immer noch das Steuer fest umklammert hielt und sie mit tränenfeuchten Augen ansah. »Vergessen Sie's«, schnauzte sie sie an. »Und schlucken Sie die Tränen wieder runter.«
    »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll. Dafür, dass Sie derart an ihn denken. Nachdem er sich Ihnen gegenüber derart schlecht benommen hat und bei allem, was Sie augenblicklich im Kopf haben müssen, haben Sie trotzdem an ihn gedacht.«
    »Ich denke dabei ausschließlich an mich«, antwortete Eve und öffnete ihre Tür. »Ich kann es mir nicht leisten, eine Assistentin mitzuschleppen, die sich, statt sich voll und ganz auf ihre Arbeit zu konzentrieren, Sorgen um ihren Bruder macht.«
    »Ja, sicher.« Schniefend stieg Peabody aus, blinzelte sich die Tränen aus den Augen und erklärte: »So, jetzt bin ich wieder ausschließlich auf meine Arbeit konzentriert.«
    »Sehen Sie zu, dass das so bleibt.« Eve entsicherte das Polizeisiegel und öffnete die Tür. »Die Droiden sind deaktiviert und stehen irgendwo im Keller.« Trotzdem schlug sie ihre Jacke auf, damit sie, falls erforderlich, schnell an ihren Stunner kam. »Das Haus sollte völlig leer sein, aber wir haben es mit Leuten zu tun, die weitreichende technische und elektronische Fähigkeiten haben. Vielleicht also haben sie das Siegel aufgebrochen. Ich möchte, dass Sie, solange wir uns hier drinnen aufhalten, ständig in Alarmbereitschaft sind.«
    »Zu Befehl, Madam.«
    »Wir fangen in den Arbeitszimmern an.«
    Das seine war männlich-elegant mit dunklem Holz, dunkelgrünem und burgunderrotem Leder und schwerem Kristall. Eve blieb im Türrahmen stehen und schüttelte den Kopf.
    »Nein, sie ist die treibende Kraft, sie ist es, die hinter allem steckt.« Inzwischen war sie fast übernatürlich wach. »Ich hätte keine Zeit in seiner Firma vergeuden sollen. Sie ist es, die die Knöpfe drückt.«
    Sie marschierte durch den Flur und betrat Clarissas grazil-feminines Büro. Mit seinen zarten Rosa- und Elfenbeintönen, den zerbrechlich aussehenden Stühlen mit den pastellfarbenen Kissen und den hübschen kleinen, mit winzigen Blümchen bestückten Vasen auf dem Kaminsims wirkte es, als wäre es weniger zum Arbeiten als vielmehr für Mußestunden gemacht. Die Blumen waren leicht verwelkt und überlagerten den zarten Duft, der in der Luft hing, mit einem kränklichsüßlichen Geruch.
    Es gab eine Récamiere mit einer Reihe mit weißen Schwänen verzierter,

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