Ein feuriger Verehrer
erlaubt.«
»Damit hatten sie eindeutig Recht.« Eve legte die Spielzeugwaffe wieder fort und ging den Gang ein Stück weiter hinunter, bis sie zur Souvenirabteilung kam. Sie konnte sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten und hatte das Gefühl, als kämpfe sie bei jedem Schritt gegen eine Wand aus Wasser an. »Scheiße, wer kauft denn so was?«
»Touristen lieben dieses Zeug. Zeke hat bereits jede Menge Schlüsselanhänger, Miniglobusse und Kühlschrankmagnete gekauft.«
Die New-York-Abteilung war mit all dem Schnickschnack angefüllt, wie man ihn tonnenweise an den Ständen und in den Geschäften für Touristen fand.
Es gab Repliken des Empire State Buildings, des Pleasure Dome, des UNO-Hauptquartiers, der Freiheitsstatue, des Madison Square Garden sowie des Plaza. Als sie die detailgetreue Miniatur des Hotels in einer Schneekugel entdeckte, in der es, wenn man sie kräftig schüttelte, Glitzer regnete wie an Silvester, runzelte sie nachdenklich die Stirn.
War dieses Teil lediglich ein Zeichen für ausgeprägten Geschäftssinn oder verbarg sich hinter seiner Herstellung ausgerechnet in dieser Firma so etwas wie Ironie?
»Ich wette, gerade jetzt gehen diese Dinger weg wie warme Semmeln.« Auch Peabody runzelte missbilligend die Stirn.
»Die Leute sind einfach krank«, antwortete Eve. »Fahren wir zu ihrem Haus.« Vor lauter Schlafmangel brannten ihre Augen. »Haben Sie eventuell ein Hallo-Wach dabei?«
»Rein zufällig, ja.«
»Geben Sie mir eins. Ich hasse dieses Zeug, es macht mich irgendwie nervös, aber ich kann mich nicht mehr konzentrieren.«
Obgleich sie wusste, dass sie die künstliche Energie, die die Pille ihr verleihen würde, keineswegs als angenehm empfände, schob sie sich das Ding in den Mund.
»Wann haben Sie zum letzten Mal die Augen zugemacht?«
»Das habe ich vergessen. Sie fahren«, befahl Eve. Gott, sie hasste es, die Kontrolle jemand anderem zu überlassen, doch entweder fuhr ihre Assistentin oder sie müsste auf Autopilot schalten, was noch schlimmer war. »Zumindest so lange, bis das Zeug seine Wirkung tut.«
Sie plumpste auf den Beifahrersitz, ließ den Kopf nach hinten fallen, schlug jedoch kaum fünf Minuten später die Augen wieder auf und meinte: »Mann. Jetzt bin ich hellwach.«
»In spätestens sechs Stunden lässt die Wirkung wieder nach, und wenn Sie dann nicht liegen, fallen Sie um wie ein gefällter Baum.«
»Wenn wir sie bis dahin nicht gefunden haben, ist das auch egal.« Sie kontaktierte McNab auf dem Revier. »Haben Sie den Bericht aus Maine bekommen?«
»Nicht nur den Bericht, sondern gleich das ganze Link. Ich bin schon an der Arbeit. Sie hatte einen wirklich guten Störsender eingebaut, aber trotzdem haben wir bereits ein paar Fortschritte gemacht.«
»Bringen Sie alles, was Sie finden, in mein Büro zu Hause. Wenn Sie bis fünf nicht alle Daten haben, bringen Sie das Link selber mit. Außerdem könnten Sie mir einen Anruf ersparen, indem Sie Feeney sagen, dass er gleich Bransons Link aus der Firma gebracht bekommen wird. Auch dort wurde alles sorgfältig gelöscht, aber eventuell kriegt er ja trotzdem noch irgendwas heraus.«
»Wenn es was zu finden gibt, werden wir es finden.«
Als Nächstes rief sie ihren Vorgesetzten an. »Commander, ich bin mit Bransons Firma fertig und fahre jetzt zu seinem Haus.«
»Haben Sie schon irgendwelche Fortschritte gemacht?«
»Bisher haben wir nichts Konkretes. Trotzdem schlage ich vor, das UN-Gebäude zu durchsuchen und zu sichern.« Sie dachte an die hübschen, teuren Souvenirs. »Apollo hat als Nächstes einen Anschlag auf das Pentagon verübt, und falls Cassandra weiter diesem Vorbild folgt, wäre das logischerweise der Ort für ihr nächstes Attentat. Wenn sie sich ebenfalls an die damalige Zeitabfolge halten würde, hätten wir noch ein paar Wochen Zeit, aber wir dürfen das Risiko nicht eingehen, uns darauf zu verlassen, dass sie den von Apollo gesetzten Zeitplan originalgetreu befolgt.«
»Das sehe ich genauso. Also leite ich alle erforderlichen Maßnahmen ein.«
»Glauben Sie, dass sie uns noch mal kontaktieren?«, fragte Peabody, nachdem Eve das Gespräch beendet hatte.
»Darauf verlasse ich mich lieber nicht.« Als Letztes rief sie Dr. Mira an.
»Eine Frage«, fing sie, sobald Miras Gesicht auf dem Monitor erschien, ohne Umschweife an. »Angesichts des Tons, in dem sie ihre Forderungen stellen, der Tatsache, dass diese Forderungen nicht erfüllt wurden, und dass die Ziele nicht vollkommen zerstört
Weitere Kostenlose Bücher