Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
dazu gebracht, Sie zu heiraten?«
    »Weil ich es nicht wollte«, schnauzte die andere Frau. »Ich halte nicht viel von der Ehe. Das war etwas, worin wir beide verschiedener Meinung waren, aber er hat meine Gefühle respektiert. Und ich verlange, dass auch Sie mich respektieren!« Mit geballten Fäusten hatte sie drei große Schritte auf Eve zugemacht, als eine Bewegung von Peabody sie plötzlich innehalten ließ.
    Sie begann zu zittern, und ihre Knöchel traten weiß unter der Haut hervor. Die über den gebleckten Zähnen zurückgezogenen Lippen fingen langsam an sich zu entspannen, und die wilden roten Flecken auf ihren schmalen Wangen wurden blasser.
    »Sie können ganz schön explodieren«, erklärte Eve milde.
    »Ja. Teil des Abkommens mit dem Staatsanwalt ist eine Selbstbeherrschungs-Therapie. Ich fange nächste Woche damit an.«
    »Manchmal stimmt das Sprichwort ›Besser spät als nie‹ unglücklicherweise nicht. Sie behaupten, Sie wären ausgeflippt, als Sie erfuhren, dass J. Clarence Sie betrog. Aber außer Ihnen weiß niemand irgendetwas von einer anderen Frau. Sein persönlicher Assistent schwört Stein und Bein, dass es für ihn keine andere gab als Sie.«
    »Dann hat J.C. ihn offensichtlich ebenso hintergangen wie mich. Oder er lügt«, fügte sie achselzuckend hinzu. »Chris hätte sich die rechte Hand für J.C. abhacken lassen, weshalb eine Lüge für ihn bestimmt nicht zählt.«
    »Weshalb sollte er lügen? Weshalb hätte J.C. Sie überhaupt betrügen sollen, wenn er doch, Ihren eigenen Worten nach, nur mit Ihnen hätte reden müssen, um die Beziehung zu beenden?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar und zerstörte dadurch die perfekte Ordnung der Frisur. »Ich habe keine Ahnung«, wiederholte sie. »Er war halt doch wie andere Männer und fand es aufregender, mich zu betrügen.«
    »Sie haben keine allzu hohe Meinung von den Männern, oder?«
    »Im Allgemeinen nicht.«
    »Wie haben Sie überhaupt herausgefunden, dass es eine andere Frau in seinem Leben gab? Wer ist sie? Wo lebt sie? Wie kommt es, dass außer Ihnen niemand etwas von ihr weiß?«
    »Irgendjemand weiß es«, erklärte Lisbeth ruhig. »Jemand hat mir Fotos und Gesprächsaufnahmen von den beiden geschickt. Von Gesprächen, in denen es um mich ging. In denen sie über mich gelacht haben. Gott, dafür alleine könnte ich ihn sofort noch einmal umbringen.«
    Sie wirbelte herum, riss einen Schrank auf und zog eine große Tasche daraus hervor. »Hier. Das sind Kopien. Wir haben dem Staatsanwalt die Originale ausgehändigt. Sehen Sie sich ihn an, wie er sie überall begrapscht.«
    Stirnrunzelnd leerte Eve die Tasche aus. Es waren wirklich scharfe Fotos. Der Mann war eindeutig J.C. Branson. Auf einem der Bilder saß er mit einer jungen blonden Frau mit Minirock auf etwas wie einer Parkbank. Eine seiner Hände lag auf ihrem Schenkel. Auf dem nächsten Foto war die Hand unter dem Minirock verschwunden, und sie küssten einander leidenschaftlich auf den Mund.
    Die anderen Bilder schienen in einem Separee in einem Club gemacht worden zu sein. Sie waren etwas undeutlich, was, falls sie heimlich aufgenommen worden waren, nicht weiter ungewöhnlich war. Ein Club konnte seine Sex-Lizenzen verlieren, wenn man das Management dabei erwischte, wie es die Kunden in den Separees bei ihrem Treiben filmte.
    Aber unscharf oder nicht, zeigten sie eindeutig
    J.C. Clarence und die Blonde bei diversen sexuellen Spielchen.
    »Wann haben Sie diese Bilder erhalten?«
    »Das habe ich alles bereits dem Staatsanwalt erzählt.«
    »Erzählen Sie es noch mal«, bat Eve mit knapper Stimme. Weshalb zum Teufel hatte dieser blöde Staatsanwalt ihr als Ermittlungsleiterin nicht längst eine Kopie der Aufnahmen geschickt?
    »Sie steckten in meinem Briefkasten, als ich von der Arbeit kam. Ich habe den Umschlag geöffnet, mir die Bilder angesehen und bin sofort zu J.C. gefahren. Als ich ihn zur Rede stellen wollte, hat er alles geleugnet. Er stand tatsächlich vor mir, hat alles geleugnet und mir erklärt, er hätte keine Ahnung, was plötzlich in mich gefahren wäre. Es war regelrecht beleidigend. Ich bin völlig ausgeflippt. Ich war blind vor Zorn. Ich habe mir den Bohrer geschnappt und …«
    Als ihr wieder einfiel, was der Anwalt ihr geraten hatte, brach sie plötzlich ab und erklärte nach einer kurzen Pause: »Ich war wie von Sinnen, ich kann mich nicht daran erinnern, was ich dachte oder tat. Dann habe ich die Polizei verständigt

Weitere Kostenlose Bücher