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Ein fremder Feind: Thriller (German Edition)

Ein fremder Feind: Thriller (German Edition)

Titel: Ein fremder Feind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Isringhaus
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Sicherheit. Bisher hatte niemand von den Wachposten das Scharmützel mitbekommen, die Schalldämpferschüsse hallten nicht über den Platz. Krauss schlug mit der flachen Hand auf das Blech des Mercedes. Miller fuhr an, Krauss lief auf der rechten Seite neben dem Wagen her, öffnete die Beifahrertür, zog sich rein. Das Tor war in Erwartung des Bäckereitransporters geöffnet. Dann begann das Inferno.
    Krauss sah im Seitenspiegel, dass Göring auf den Platz taumelte, rief und gestikulierte. Auch Hansen musste Alarm geschlagen haben. Miller drückte aufs Gas. Eine Salve Kugeln schlug ins Blech des Lieferwagens. Krauss nahm die Maschinenpistole und schoss durch die Frontscheibe auf die Wachposten vor ihm. Die Scheibe explodierte in einem Scherbenregen. Miller steuerte den Wagen mit hohem Tempo auf das Tor zu, dessen beide Türen sich allmählich schlossen. Von überall her wurde auf den Wagen gefeuert. Auch Krauss schoss weiter, gab gezielte Salven auf die Männer am Tor ab. Auf ihrer Seite stand niemand mehr. Von draußen aber, gedeckt durch die Türen, versuchten die Soldaten die beiden Flügel zu schließen. Der Spalt war vielleicht noch knapp einen Meter breit.
    »Festhalten!«, schrie Miller.
    Harbachers Lieferwagen prallte mit Vollgas gegen das Tor, so dass die Türen explosionsartig nach hinten weggeschlagen wurden. Blechteile flogen durch die Luft, es zischte und knirschte. Sie waren durch. Doch jetzt geriet der Wagen ins Schleudern. Wahrscheinlich haben sie einen oder mehrere Reifen erwischt, spekulierte Krauss. Miller versuchte gegenzulenken, aber der Wagen eierte gefährlich. Vor ihnen zielten die Männer des zweiten Wachpostens auf sie. Miller hielt auf sie zu. Was sollte er auch sonst tun? Krauss feuerte. Einer der Soldaten klatschte bäuchlings auf die Straße. Dann der zweite. Das war nicht sein Werk. Das war Mortimer. Ihr Scharfschütze. Noch fünfzig Meter bis zur Schranke. Krauss sah von der anderen Seite ein Motorrad heranfahren. Baldwin. Er warf eine Handgranate. Das Häuschen explodierte. Der Lieferwagen krachte auf die Schranke, Holz splitterte, sie waren am Posten vorbei. Von der Burg aus wurde weiter auf sie geschossen, Krauss hörte die harten Einschläge ins Metall. Hoffentlich blieb Oda unverletzt. Ein lauter Knall. Das war einReifen. Miller riss es das Lenkrad aus der Hand. Nun brachte er den Wagen nicht mehr unter Kontrolle. Sie donnerten gegen die halbhohe Steinmauer am Straßenrand, schleiften daran entlang. Das Blech kreischte, irgendetwas polterte grässlich im Motorraum, die Haube platzte weg. Ein letztes Ruckeln, und der Wagen bewegte sich nicht mehr. Sie hatten sich festgefahren. Rauch quoll aus dem Motor, es zischte und brodelte. Krauss bekam seine Tür nicht auf, sie war an der Mauer eingeklemmt.
    »Raus!«, brüllte er zu Miller. Mortimer und Baldwin würden sie schützen. Miller öffnete die Tür, sprang hinaus, Krauss kroch hinterher, sah, wie der Brustkorb des Briten explodierte und es ihn von den Füßen riss. Vorsichtig riskierte er einen Blick aus dem Fahrzeug in Richtung des Schützen. Noch am Burgtor, also mehr als zweihundertfünfzig Meter von ihnen entfernt, stand Hansen und zielte mit einem Gewehr auf sie. Als Krauss den Kopf einzog, flog der Außenspiegel ab. Dieser Hansen war nicht nur schnell, sondern auch ein Meisterschütze. Was für ein Kerl war das?
    Jetzt hörte er in der Nähe Gewehrfeuer, aber nicht den Einschlag von Kugeln. Das musste Baldwin sein. Krauss kletterte durch das Loch, das die Windschutzscheibe hinterlassen hatte, aus dem Wagen.
    »Los. Ich geb dir Deckung!«, rief Baldwin von irgendwo hinter ihm.
    Geduckt lief Krauss an der Seite des Wagens nach hinten. »Bitte, Oda, sei unversehrt«, murmelte er vor sich hin. Er öffnete die hinteren Türen. Oda lag flach auf dem Boden.
    »Es geht mir gut«, sagte sie. Er atmete auf.
    »Raus, schnell«, sagte er. Sie robbte auf ihn zu, kam auf die Beine. Der Brite schoss pausenlos. Krauss führte Oda um das Auto herum, duckte sich mit ihr vor der zerstörten Motorhaube.
    »Wir müssen das letzte Stück laufen. Unten in der Stadt haben wir einen Wagen.« Straubinger wartete auf dem Marktplatz. Als Joker für den Fall, dass etwas schiefging. Dieser Fall war jetzt eingetreten.
    »Gut«, sagte sie.
    »Schaffst du das?«
    »Haben wir eine Wahl?«
    Er schüttelte sacht den Kopf.
    »Dann schaffe ich das.«
    Krauss schob ein neues Magazin in die Walther. Die Maschinenpistole war leer.
    »Richard«, sagte sie. »Ich habe

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