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Ein Freund aus alten Tagen

Ein Freund aus alten Tagen

Titel: Ein Freund aus alten Tagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magnus Montelius
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war seine Bedingung dafür, uns weiter an der Story arbeiten zu lassen.«
    »Für die nächste Ausgabe! Warum hast du denn nichts gesagt?«
    Natalie machte eine abwehrende Handbewegung. »Dazu war keine Zeit. Kannst du aus dem Interview mit Pecanin etwas machen?«
    »Ich muss uns eine Bestätigung durch eine unabhängige Quelle besorgen. Sonst können wir nicht schreiben, dass er als Berater für die albanische Regierung gearbeitet hat.«
    »Wie lange dauert das?«
    »Sicher eine Woche.«
    Sie verdrehte die Augen, aber Meijtens beschloss, das zu ignorieren.
    »Es ist ein isoliertes Land, und es geht hier nicht gerade um offizielle Informationen. Wahrscheinlich sollte man versuchen, nach Tirana zu fahren, aber dort herrscht im Moment Chaos.«
    »Bertil wird dich niemals nach Tirana fahren lassen, solange wir nicht mehr in der Hand haben.«
    Sie wurden von Sölvebring unterbrochen, der mit ausgebreiteten Armen auf sie zukam, eine Geste, die vermutlich ungläubiges Erstaunen ausdrücken sollte.
    »Da seid ihr ja! Ihr wurdet überall gesucht. Hier ist mächtig was los gewesen. Bertil und Rydman warten im elften Stock auf euch. Ich habe das ganze Haus nach euch durchkämmt«, sagte Sölvebring.
    »Okay, wir kommen«, erwiderte Meijtens und wandte sich an Natalie. »Worum mag es gehen?«
    Er war noch nie zu einer Besprechung mit Rydman gerufen worden.
    »Ich habe, ehrlich gesagt, Besseres zu tun, als nach euch zu suchen«, meckerte Sölvebring, aber Natalie ignorierte ihn und wandte sich an Meijtens.
    »Ich finde, wir sollten die Gelegenheit nutzen, um den beiden zu erzählen, was wir herausgefunden haben.«
    »Da ist noch etwas.« Sölvebring ließ nicht locker. »Ihr wisst nicht zufällig, was mit einem unserer Redaktionsautos passiert ist? Es ist nämlich spurlos verschwunden, obwohl es keiner gebucht hat. Ich wollte zu einem Termin und …«
    Natalie warf ihm die Schlüssel zu, ohne in seine Richtung zu sehen.
    »Meijtens, ich glaube, wir gehen jetzt besser«, sagte sie.
    Sie ließen Sölvebring stehen, der die Schlüssel mit geradezu wollüstiger Empörung anstarrte.
    Als sie zu Rydmans Büro in der elften Etage kamen, spürte Meijtens augenblicklich, dass etwas nicht stimmte. Der Chefredakteur saß steif an einem großen, ellipsenförmigen Konferenztisch. Ihm gegenüber hatte ein zerknirschter Bertil Andersson Platz genommen. Meijtens und Natalie wurden mit einem Kopfnicken hereingebeten und setzten sich.
    Rydman sah vom einen zum anderen, als erwartete er, dass sie etwas sagen würden. Als er schließlich das Wort ergriff, war seine Stimme angespannt.
    »Wir möchten, dass ihr zwei uns erklärt, was ihr da eigentlich treibt.«
    »Was wir da treiben?«, entgegnete Natalie.
    Sie hatte die Deckung schon oben, noch ehe Meijtens überhaupt reagieren konnte. Bertil Andersson begutachtete seine Hände.
    »Ich denke eigentlich schon, dass ich eine unabhängige und furchtlose Wochenzeitung herausgebe«, fuhr Rydman fort. »Ich rühme mich sogar der Freiheiten, die ich meinen Mitarbeitern lasse. Das ist immer schon mein Stil gewesen.« Bertil Andersson nickte zustimmend. »Und deshalb erwarte ich, dass meine Mitarbeiter mir dieses Vertrauen danken , indem sie sich bei ihrer journalistischen Arbeit jederzeit ethisch korrekt verhalten.«
    Meijtens fragte sich, wohin das führen sollte, und hörte Natalie tief durchatmen.
    »Uns ist zu Ohren gekommen, dass ihr euch unter den alten Bekannten von Erik Lindman tummelt, haltlose Behauptungen aufstellt und wüste Unterstellungen vorbringt.«
    Natalies Antwort kam wie ein Peitschenhieb. »Schwachsinn! Wer behauptet das?«
    »Das tut hier nichts zur Sache, Natalie Petrini«, erwiderte Rydman und streckte sich. »Ich will einfach nur wissen, ob das wahr ist und warum ihr eine so sensible Recherche in Angriff nehmt, ohne sie vorher von Bertil absegnen zu lassen.«
    Bertil Andersson nickte mit Grabesmiene, und es gelang ihm, so traurig auszusehen wie ein tief enttäuschter Vater, der gezwungen ist, seinen Sprössling aus der Arrestzelle abzuholen. »Wir haben darüber gesprochen, dass man jemanden aus Albanien interviewen sollte, von etwas anderem war nie die Rede.«
    »Wir haben lediglich zwei alte Freunde von Lindman interviewt, um Hintergrundinformationen zu bekommen«, sagte Natalie, »und in diesen Gesprächen wurden keine sensiblen Punkte angesprochen.«
    »Und warum werde ich dann von hochgestellten Persönlichkeiten angerufen, die sich über Verhöre und Methoden wie in der

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