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Ein frivoler Plan

Ein frivoler Plan

Titel: Ein frivoler Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Scott
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tun. Mochte sie auch gezwungen sein, ihre Jungfräulichkeit zu opfern, so musste daraus keine erniedrigende Erfahrung werden. Sein Stolz als Liebhaber wehrte sich gegen diese Vorstellung. Keine Frau sollte sich jemals gedemütigt fühlen, wenn sie sein Bett verließ. Er fasste einen raschen Entschluss.
    „Ich denke, Sie werden meine Gemächer für unsere Zwecke besser geeignet finden.“ Er deutete auf die Liege. „Ich habe genügend Nächte dort verbracht, um zu wissen, dass sie kaum für einen allein bequem genug ist, geschweige denn für zwei Menschen, die eine Liebesnacht verbringen wollen.“
    Sie errötete, und wieder war Paine gerührt von ihrer Unschuld. Trotz ihrer direkten Art war sie jung, hübsch und offensichtlich einsam. Das Letzte traf ihn tief. Er wusste, wie es war, allein zu sein, und er fühlte sich ihr verbunden in einer Weise, wie er es seit Langem bei keinem Menschen mehr gespürt hatte. Eine Empfindung, die tief in ihm ruhte, erwachte zum Leben.
    „Meine Kutsche steht am Hintereingang. Wir sollten gehen, ehe jemand hier herumschnüffelt“, schlug Paine vor, um das Ganze voranzubringen. Jetzt, da alles geregelt war, schwieg Julia und betrachtete ihre Handschuhe.
    Er streckte eine Hand aus. „Es ist Zeit aufzubrechen, außer Sie haben es sich anders überlegt. Wenn Sie sich dafür entscheiden, mit mir zu kommen, gibt es kein Zurück.“ Er lachte leise, um sie zu entspannen. „Zweifellos ist Ihnen nicht entgangen, dass ich Sie begehre.“
    Bei dieser Bemerkung fuhr sie hoch, und ihre Augen blitzten. „Zuerst – wie können Sie mich begehren? Sie wissen überhaupt nichts von mir außer meinem Namen, und den könnte ich erfunden haben. Zweitens, seit heute Vormittag elf Uhr, als mein Onkel mit seiner Gier mein Schicksal besiegelte, hatte ich keine Möglichkeit mehr, Entscheidungen zu treffen. Drittens, seit ich heute Abend die Gesellschaft bei Moffat verließ, gibt es schon kein Zurück mehr. Ich brauche Ihr Mitleid nicht. Ich weiß genau, was ich tue, aber es muss mir nicht gefallen.“
    Paine warf den Kopf zurück und lachte, zum Teil, weil ihre Unerschrockenheit zurückgekehrt war, und zum Teil über ihre tollkühne Rede. „Sie haben recht. Es muss Ihnen nicht gefallen. Doch wenn mein Gefühl mich nicht völlig täuscht, dann wette ich, es wird Ihnen gefallen.“ Dafür würde er sorgen.

3. KAPITEL
    Die Kutschfahrt brachten sie schweigend hinter sich. Julia tobte innerlich, weil sie es zugelassen hatte, dass Ramsden sich über sie lustig gemacht hatte. Es sollte ihr gefallen – also wirklich! Sie mochte unschuldig sein, aber naiv war sie nicht. Sie wusste recht gut, dass mit „es“ der Akt gemeint war. Mit seinem schwarzen Haar und den blauen Augen sah Paine Ramsden tatsächlich genau so gut aus, wie man es sich erzählte, nur war er doppelt so eingebildet, wenn er glaubte, sie würde Vergnügen an ihrem Vorhaben finden. In seiner männlichen Überheblichkeit schien er vergessen zu haben, dass sie zu diesen Maßnahmen gezwungen war.
    Sie hatte ihn nicht wegen seiner Fähigkeiten gewählt. Sie hatte ihn gewählt, weil er bereit war, und sie hatte recht gehabt. Lange hatte es nicht gedauert, ihn zu überreden. Sie war darauf gefasst gewesen, zu betteln, vielleicht sogar zu bezahlen.
    Die Kutsche hielt an. Julia holte tief Luft und versuchte, sich zu beruhigen. Paine sprang hinaus und drehte sich dann um, um ihr herauszuhelfen.
    Julia hatte erwartet, sich in der Jermyn Street mit den Junggesellenwohnungen wiederzufinden. Stattdessen entdeckte sie eine gänzlich unbekannte Umgebung.
    „Wo sind wir?“, fragte sie und blickte die Straße hinauf und hinunter auf der Suche nach etwas, das sie wiedererkannte. Ein Anflug von Zweifel überkam sie. Es war der Gipfel der Dummheit gewesen, mit einem Fremden in einer geschlossenen Kutsche zu fahren, ohne jemandem etwas über ihr Ziel zu verraten. Sie war Paine Ramsdens Gnade hilflos ausgeliefert.
    „Brook Street. Kürzlich habe ich hier ein Haus gekauft. Ich beabsichtige, es in ein luxuriöses Hotel zu verwandeln, das eine exklusive Klientel anlockt.“ Paine deutete auf die Straße, wo andere neue Hotels standen. „Die Gegend scheint ideal.“ Dann zwinkerte er ihr verschwörerisch zu. „Für uns ist es auch ideal. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir hier gestört werden.“
    Paine zog einen Schlüssel heraus und öffnete die Tür. „Sie müssen verzeihen, dass es kaum Möbel gibt. Das Haus ist leer abgesehen von dem Schlafzimmer oben

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