Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein frivoler Plan

Ein frivoler Plan

Titel: Ein frivoler Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Scott
Vom Netzwerk:
ausladende Weite des Geländes, die üppigen Wiesen, den gepflegten Rasen, der bis an den Wald reichte, der die südliche Seite des Hauses begrenzte. Paine erzählte ihr, dass die Wälder von Reitwegen durchzogen waren, die zu verschiedenen Gebäuden führten. Später wäre Zeit, sie zu erkunden. Heute gingen sie Richtung Westen zu goldenen Kornfeldern, die sich im leisen Wind wiegten.
    Paine fuhr sie in einem kleinen Ponywagen herum, den ein Haflinger zog, die Ärmel seines Hemdes bis über die Ellenbogen aufgerollt. Den ruhigen Schritt des Pferdes konnte er mit den Zügeln in einer Hand bewältigen. Er trug keine Jacke, und sein Hemd stand am Hals offen. In seiner schlichten Kleidung bot er ein Musterbeispiel natürlicher männlicher Schönheit. Julia hatte das Gefühl, ihn ewig einfach nur ansehen zu können. Vermutlich hätte sie ihn unter der Krempe ihres Strohhuts weiterhin heimlich beobachtet, hätte er sie nicht dabei ertappt.
    „Was ist los, Julia? Du starrst mich an.“
    „Ich dachte gerade, dass dein Anblick heute mich daran erinnert, wie ich dich kennenlernte. Da hattest du auch die Ärmel hochgerollt“, stammelte sie, verlegen, weil er bemerkt hatte, dass sie ihn beobachtete.
    „Vor einer ganzen Woche“, meinte Paine.
    „Seither ist viel passiert“, erwiderte Julia und versuchte, geradeaus zu sehen. Es widerstrebte ihr, an einem so schönen Tag über die Geschäfte zwischen ihnen zu sprechen, aber es schien ihr unehrlich, das zu übergehen. „Ich hatte nie beabsichtigt, dass es zu all dem kommt“, sagte sie ruhig. Es musste gesagt werden. Zu sehr quälte sie das Schuldbewusstsein.
    Sie spürte, wie Paine sie ansah. „Wie viel hast du Peyton erzählt?“
    Julia schüttelte den Kopf. „Kaum etwas. Ich war nicht sicher, wie viel ich deiner Meinung nach sagen sollte. Ich dachte, es wäre besser, du erzählst es ihm. Ich war nicht sicher …“ Sie verstummte, denn sie wiederholte sich. Dies hier überforderte sie. Sie wusste nichts über Paines Beziehung zu seiner Familie. Sie hatte nie beabsichtigt, einen Earl in diese Sache hineinzuziehen oder auch nur eine Beziehung zu Paine aufzubauen, die über eine Nacht hinausging.
    Er lenkte den Wagen an die Seite und sprang hinaus. „Ich will jetzt nichts mehr darüber hören. Dieser Tag gehört uns.“ Er kam zu ihrer Seite des Wagens und hob sie hinunter.
    Sie war froh, seine Hände an ihrer Taille zu spüren. Als er schlief, hatte sie seine Berührungen vermisst. Natürlich konnte sie ihm das nicht sagen. Zwischen ihnen ging es nur um Geschäfte. Dass er ihr Lust bereitete und ihre Sehnsucht weckte, das war nicht Teil ihrer Vereinbarung, sondern nur ein Nebeneffekt. Einer, den sie gemeinsam hatten.
    Die Anziehung mochte nicht Teil der Vereinbarung sein, aber sie hatte sich entwickelt. Julia fand Trost darin. Was immer er auch für sie empfinden mochte, sie wusste, dass er sie begehrte. Wenn alles vorbei war, würde dieses Wissen ihr Trost bereiten müssen.
    Noch lange nachdem ihre Füße wieder den Boden berührten, ließ Paine seine Hände an ihrer Taille liegen. Er zog sie an sich, sodass sie den Kopf in den Nacken legen musste, um ihn anzusehen. Sie genoss es, seinen Körper zu fühlen, so hart und muskulös an ihrem. Ohne Zögern küsste er sie rasch und bückte sich dabei so geschickt, dass er nicht an ihre Hutkrempe stieß.
    Als er sich von ihr löste, war er ganz voll jungenhaften Charmes. „Wo hast du so ein Ungetüm her?“ Er deutete auf ihre Kopfbedeckung. „Sag nicht, du hast es den ganzen Weg von London hierher getragen?”
    „Nein, es ist ein alter Hut deiner Cousine Beth. Gefällt er dir?“ Sie drehte sich einmal um sich selbst.
    „Ganz und gar nicht. Er ist grässlich, einfach grässlich.“ Er lachte. „Peyton muss Cousine Beth mehr Nadelgeld geben, wenn sie auf so etwas angewiesen ist.“
    Dann streckte er den Arm aus. „Hier, nimm meine Hand. Ich glaube nicht, dass du den Weg richtig sehen kannst, wenn du dieses Ding trägst.“ Er hielt ihre Hand fest. Mit der anderen nahm er den Picknickkorb und führte sie zu einem schattigen Platz. Julia war dankbar für seinen starken Griff. Ohne seine Stütze wäre sie mehrmals gestolpert. Der Boden war uneben, und es fiel ihr schwer zu gehen in Beths etwas zu langen Kleidern und den etwas zu großen Schuhen. Dennoch war sie dankbar, dass Paines Cousine so großzügig war. Ansonsten wäre sie in einem zerrissenen seidenen Abendkleid durch die Landschaft spaziert.
    „Da sind wir“,

Weitere Kostenlose Bücher