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Ein frivoler Plan

Ein frivoler Plan

Titel: Ein frivoler Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Scott
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Prentiss in meine Kutsche. Ihr drei, kümmert euch an meiner Stelle um den überheblichen Mr. Ramsden. Ihr wisst, was ihr zu tun habt. Ich nehme an, ihr habt mit dem Herrn noch eine Rechnung wegen all dem offen, was in der Cotswold Road geschehen ist.“
    Julia schrie, packte die nächste Vase und warf sie gegen den Angreifer, der ihr am nächsten stand. Es folgten verschiedene Stücke des Teeservices, aber umsonst. Es war zu wenig Geschirr, und den Männern machten die dünnen Porzellanscherben nichts aus. Sie packten Julia grob an den Armen und zerrten sie zur Tür.
    Sie stemmte sich dagegen und schrie nach Paine, doch der war mit drei kräftigen Gegnern beschäftigt und wehrte ihre scharfen Messer mit einem zierlichen Stuhl ab. Er hielt sich bisher gut und hatte nichts Schlimmeres als eine kleine Wunde am Arm davongetragen. Dann, ganz plötzlich, sank er ohne erkennbaren Grund zu Boden.
    Ein Mann beugte sich über ihn, das Messer zum letzten tödlichen Stich erhoben. Wieder schrie Julia, die Furcht um Paine verlieh ihr Kraft. Oswalt rief den Mann zurück. „Gehen wir. Wenn er tot ist, kann er uns nicht verfolgen. Er soll noch ein wenig länger leben.“
    „Onkel! Hilf mir! Halte ihn auf!“, schrie Julia verzweifelt flehend und drehte den Kopf zu der Ecke, in die ihr Onkel während des Kampfes geflüchtet war. Gewiss würde ihr Onkel doch jetzt etwas tun, da Mortimer alle Masken abgelegt hatte! Aber der Schock darüber, Gray verloren zu haben, hatte ihn vollständig betäubt. Hilflos und reglos hatte er sich in die Ecke geschmiegt.
    „Onkel!“, rief sie und wehrte sich gegen den Griff ihrer Gegner. Doch schon als sie nach ihm rief, wusste sie, dass sie ganz auf sich allein gestellt war.
    Oswalt war immun gegen ihr Flehen. „Ich werde das Biest selbst zum Schweigen bringen.“ Er kam auf sie zu, nahm blitzschnell ihre Hand und kratzte sie mit seinem Ring. Das Gift daran raubte ihr die Besinnung, wie sehr sie sich auch gegen die Dunkelheit zu wehren versuchte, die sich ihrer bemächtigte.
    Sam Brown gefiel es kein bisschen, wie die Dinge sich entwickelten. Pflichtschuldig brachte er das bewusstlose Mädchen in die kleine Kammer im Obergeschoss, die Oswalt eingerichtet hatte, doch es gefiel ihm nicht. Einen schwachen Viscount zu beschwindeln, das war eine Sache, das hatten sie schon oft genug getan. Aber ein unschuldiges Mädchen da mit hineinzuziehen, das war gegen seine Prinzipien.
    Er machte sich auf die Suche nach Oswalt und fand ihn in dem großen Büro im zweiten Stock.
    „Ist es erledigt?“, brüllte Oswalt ihn an, als Sam Brown in der Tür erschien.
    „Was das angeht, Herr …“, setzte Sam Brown an. Er stellte Oswalt nicht oft Fragen. „Was werden wir mit ihr machen?“
    „Wir machen gar nichts mit ihr. Ich werde sie heute Abend heiraten.“ Oswalt schwieg einen Moment, um zu husten, ein trockener, heiserer Laut. Dann spie er in einen Messingnapf. „Wenn ich mit ihr verheiratet bin, werden all meine Probleme gelöst sein.“ Er hustete wieder.
    Sam bemerkte, dass Oswalts Haut dünn war wie Papier. Es war ihm bisher nicht aufgefallen, wie ausgezehrt der Mann inzwischen wirkte. „Sie haben es geschafft, Lockhart zu ruinieren. Sie brauchen sie nicht.“
    Oswalt sah ihn neugierig an. „Genügt heutzutage ein hübsches Gesicht, um dir den Kopf zu verdrehen, Sam? Es gab Zeiten, das warst du gegen so etwas immun.“
    Sam trat von einem Fuß auf den anderen. „Früher hatte ich nur mit den Burschen zu tun, mit denen Sie sich auseinandersetzten, und das war in Ordnung“, wagte er zu sagen.
    „Heute ist der falsche Tag, um plötzlich Mitleid zu zeigen. Ich brauche dieses missratene Gör, um den Adelstitel zu sichern, und – was noch wichtiger ist – ich brauche sie für meine Heilung, damit ich lange genug lebe, um den Titel zu erhalten.“
    „Ihre Heilung? Sie glauben doch nicht all diesen abergläubischen Unsinn über die Zurückgewinnung Ihrer Potenz“, platzte Sam heraus.
    „Abergläubischer Unsinn?“ Oswalt schnaubte verächtlich. „Das ist kein Unsinn. Es ist der Grund, aus dem ich trotz meines Leidens noch am Leben bin.“
    Des Leidens, ha! Oswalts Krankheit war mehr als nur ein harmloses kleines Leiden. Bestenfalls handelt es sich um die Pocken, schlimmstenfalls um Syphilis, überlegte Sam Brown. Und es würde das junge Mädchen dort oben einen langsamen und qualvollen Tod erleiden lassen, den sie nicht verdient hatte.
    Oswalt winkte ihn hinaus. „Zurück an die Arbeit, Brown. Vor

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