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Ein frivoler Plan

Ein frivoler Plan

Titel: Ein frivoler Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Scott
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heute Abend gibt es noch jede Menge zu tun. Schick beim Hinausgehen meinen Arzt herein.“
    Sam Brown seufzte. Er war noch glimpflich davongekommen. Was hatte er erreichen wollen? Er konnte nicht erwarten, Oswalt umstimmen zu können. Er wusste, wenn dieser Mann sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann war er davon nicht abzubringen.
    Er fand den gebrechlichen alten Mann, den Oswalt als seinen Arzt bezeichnete, und ging hinaus auf den Rasen, wo Arbeiter einen großen altarähnlichen Tisch errichteten. Er wollte sich nicht vorstellen, wozu dieser gebraucht wurde. Oswalt hatte es immer sehr genossen, seine Bräute auf diesem Altar zu reinigen. Brown war dabei übel geworden.
    Nein, die Richtung, in die Oswalts Plan jetzt verlief, gefiel ihm nicht. Er war ein offener Mann, der direktes Handeln bevorzugte. Es machte ihm nichts aus, den Viscount zu ruinieren, der vermutlich durch seine eigene Dummheit ohnehin schon ruiniert war. Es machte Brown auch nichts aus, mit Burschen wie Ramsden zu kämpfen, die die Regeln kannten und wussten, welche Konsequenzen es hatte, in den Hinterhöfen und Spielhöllen zu leben. Doch die vergifteten Klingen hatten ihm nicht gefallen und schon gar nicht das, was dem Mädchen angetan werden sollte.
    Sam Brown warf einen Blick zum Himmel hinauf und beobachtete den Sonnenuntergang. Ihm blieben noch ein paar Stunden zum Nachdenken.

17. KAPITEL
    Langsam erwachte Paine und wehrte sich gegen den dichten Nebel, der seinen Verstand zu umfangen schien. Er hörte Stimmen: Peyton und Crispin. Peyton war wütend. Mit seiner kräftigen Stimme maßregelte er irgendeine arme Seele. Warum tat er das? Wo befand sich Paine überhaupt? Wo immer es sein mochte, es musste sich um einen harten Fußboden handeln.
    „Paine?“ Das war Crispin. „Kommst du wieder zu dir?“
    Paine brachte die Kraft auf, seine Augen zu öffnen, und wünschte dann, er hätte es nicht getan. Der Raum schwankte. Crispins Gesicht erschien in seinem Blickfeld, so verschwommen wie eine Fata Morgana in der Wüste. War er krank? Er konnte sich nicht erinnern, krank geworden zu ein. „Hilf mir bitte auf.“ Seine Zunge schien geschwollen.
    Crispin stützte ihn, damit er sich aufrichten konnte. Bei dieser Bewegung stöhnte Paine vor Schmerz und versuchte, sich mit einem Arm abzustützen. Dabei fühlte er etwas Scharfes unter seinen Fingern. Es schienen Scherben zu sein.
    „Julia!“ Auf einmal fiel ihm alles ein. Trotz der Benommenheit zwang er sich, die Augen offen zu halten. Er packte Crispins Rockaufschläge. „Julia ist fort. Oswalt hat sie mitgenommen. Es waren Männer dabei, zu viele.“ Er sprach zusammenhanglos, während er berichtete, was geschehen war, ehe er das Bewusstsein verloren hatte.
    „Still, Paine. Alles ist gut.“ Crispin beruhigte ihn, wie er es getan hatte, wenn er als Kind vom Baum gefallen war.
    Paine stieß seinen Bruder an. „Nein, es ist nichts gut.“ Das Schwindelgefühl ließ nach und war jetzt weniger hinderlich. Noch immer befanden sie sich im Salon des Viscounts. In einer anderen Ecke erkannte er Peyton mit Lockhart. Er war es also, den Peyton zur Rede stellte.
    Paine bedauerte diesen Mann nicht im Geringsten. Was immer sein Bruder dem Mann sagen mochte, es war bestimmt nur das, was er verdiente. Dieser Feigling hatte zugelassen, dass Oswalt Julia mit Gewalt aus dem Haus zerrte.
    Peyton sah ihn und verließ sofort den bebenden Viscount, um zu ihm zu kommen. „Erzähl mir alles, Peyton. Woher wusstest du, dass du kommen solltest?“, drängte Paine und nahm große Schmerzen in Kauf, während er versuchte, sich zu sammeln.
    „Dein Kutscher kam zu uns, nachdem er beobachtete, wie die Männer ins Haus eindrangen. Er zählte sie und begriff, dass es sinnvoller sei, uns zu Hilfe zu holen.“
    „Sie haben Julia mitgenommen. Oswalt hat sie in seiner Gewalt. Er will sie heiraten“, sagte Paine. „Ich muss sie finden.“
    „Ich weiß.“ Peyton verstummte.
    „Sag ihm alles“, drängte Crispin.
    „Was?“ Paine blickte zwischen seinen Brüdern hin und her, die sich stumm verständigten. Für diese Anstrengung bezahlte er mit einem weiteren Anflug von Schwindel.
    Peyton sprach weiter. „Julia wehrte sich. Sie ließ sich nicht einfach mitnehmen. Der Viscount hat beobachtet, dass sie Julia betäuben mussten, ehe sie sie in die Kutsche bringen konnten.“
    „Diese Bastarde!“ Am liebsten wäre Paine vor Zorn explodiert – Zorn über die Männer, die Oswalt gehorchten, Zorn über den Viscount, der

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