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Ein frivoler Plan

Ein frivoler Plan

Titel: Ein frivoler Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Scott
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Mädchen ausnutzen, das heiraten soll! Sie sind noch schlimmer, als die Gerüchte über Sie besagen!“ Drohend hob er die Faust gegen Paine, eine wirkungslose Geste.
    Paine achtete nicht auf den Unmut des älteren Mannes und mischte sich zum ersten Mal in das Gespräch ein. „Was Julia bisher noch nicht erwähnte, ist, dass wir hierhergekommen sind, um Sie vor Oswalt zu warnen. Er hat dies alles geplant. Er hat vor, Sie finanziell zu ruinieren, denn ihre finanzielle Lage ist bereits schwierig. Er will Sie noch weiter in Schulden stürzen.“
    „Unsinn. Dafür hat er keinen Grund. Verbreiten Sie Ihre Lügen anderswo“, stammelte Onkel Barnaby.
    „Er hat allen Grund dazu.“ Sorgfältig breitete Paine Oswalts Plan vor ihnen aus, soweit sie ihn bisher kannten. „Sie können Julia nicht zu einem Leben mit Oswalt verdammen. Im Gegenteil: Sie müssen sich gegen ihn erheben und seinem Treiben ein für alle Mal ein Ende bereiten! Sie sind nicht der erste Adelige, der ein Opfer seiner Machenschaften wird.“
    „Hören Sie nicht auf ihn, Lockhart. Er ist ein Lügenbold, der sich für eine alte Kränkung rächen will“, ließ sich eine Stimme von der Tür her vernehmen. Alle drehten sich zu dem unangekündigten Neuankömmling um.
    Mortimer Oswalt stand da, lächerlich als Karikatur der herrschenden Mode, gekleidet in einen Nachmittagsanzug aus chinesischer Seide, der passender gewesen wäre für eine Verabredung bei Hofe im vergangenen Jahrhundert anstatt in der schäbigen Niederlassung der Lockharts. Julia holte tief Luft und griff nach Paines Hand.
    „Ich würde dies ein glückliches Zusammentreffen nennen, wenn ich es nicht besser wüsste.“ Oswalt hob seine beringte Hand. „Aber ich weiß es besser, dank der Männer, die ich Dursley House bewachen ließ. Stellen Sie sich meine Überraschung vor, als ich hörte, Sie würden sich in diese Richtung bewegen. Ich musste heute ohnehin Viscount Lockhart treffen, und dies macht meinen Besuch sehr viel lohnender.“ Mit kleinen Schritten kam er näher. „Julia, Sie sind zurückgekehrt. Die Schuldgefühle, Ihren Vormund im Stich gelassen zu haben, wurden zu groß. Ich wusste, Sie würden zurückkehren. Ich freue mich bereits auf unsere Hochzeitsnacht, meine kleine Wildkatze.“ Er griff in eine Tasche und zog eine Schnupftabakdose hervor. Der große Ring an seinem Mittelfinger glitzerte.
    „Ramsden, ich hörte, Sie sind in diese ganze Sache verwickelt.“ Er schnupfte, nieste und seufzte dann zufrieden. „Wir sollten über Ramsdens Perfidie reden, nicht über meine, Lockhart. Und das würden wir auch, hätte ich nicht beunruhigende Neuigkeiten für Sie, welche der Grund für meinen Besuch sind. Heute ließ sich am Hafen vernehmen, dass die ‚Bluehawk‘ vor der Küste zwischen Frankreich und Spanien gesunken ist. Das ist doch das Schiff Ihres Sohnes, nicht wahr? Ich dachte, Sie sollten die Nachricht zuerst von einem Freund hören.“
    Tante Sara fiel ihn Ohnmacht.
    Julia sprang auf. „Sie lügen!“ Sie drehte sich zu ihrem Onkel um. „Glaub ihm nicht. Er kann erzählen, was er will. Es gibt keine Möglichkeit, das zu überprüfen.“
    Mortimer lachte, ein heiserer Laut, der Julia erschauern ließ. „Was immer Ramsden Sie gelehrt hat, Manieren gehörten nicht dazu.“ Er trat zu ihr, und Julia wich instinktiv zurück. Paine stellte sich neben sie.
    „Sie mögen es also, wenn sie wild sind, Ramsden? Zweifellos liegt das an all den Wilden, mit denen Sie im Ausland das Bett teilten. Nun, ich mache eine Lady aus Ihnen, Julia. Deswegen müssen Sie sich keine Sorgen machen.“
    Julia bekam eine Gänsehaut. „Wir gehen jetzt.“ Sie musste aus diesem Zimmer herauskommen. Oswalt strahlte pure Bosheit aus.
    „Nicht so schnell, meine Liebe“, sagte Oswalt und winkte seine Helfer heran. „Ich denke, unter den gegebenen Umständen bitte ich um die Erlaubnis, meine zukünftige Braut bis zu der Zeremonie hinter Schloss und Riegel zu bringen, die sehr schnell und sehr still stattfinden wird, aus Rücksicht auf die Familie während ihrer Trauerzeit.“
    „Ich weiß nicht …“ schimpfte Onkel Barnaby.
    „Doch, Sie wissen“, fuhr Oswalt ihn an, und jede Spur von Freundlichkeit war aus seinem Gesicht verschwunden. „Sie wissen, dass Julias Heirat mit mir das Einzige ist, was Ihre Familie finanziell über Wasser halten kann.“
    „Ich werde nicht mit Ihnen gehen“, widersprach Julia.
    „Was Sie wollen, spielt keine Rolle. Dafür habe ich meine Leute. Männer, helft Miss

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