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Ein ganz besonderer Sommer

Ein ganz besonderer Sommer

Titel: Ein ganz besonderer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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zur Premiere gekommen!“
    „Na ja“, Beppo lachte verlegen, „ich hatte keine Lust, von den anderen verspottet zu werden. Dass ich bei so was mitspiele. Ist doch eher was für Kinder. Schon wenn ich den albernen Titel genannt hätte, hätten alle losgebrüllt.“
    „Wieso - wie heißt das Stück denn?“
    „Im Reich der Feenkönigin.“ Beppo schluckte. „Und ich spiele die böse Fee.“
    „Finde ich nicht albern. Klingt schön romantisch! Ich muss Schluss machen, Beppo, wir sprechen später weiter.“ Bille legte den Hörer auf und lief in die Küche. „Entschuldigt.“
    „Wurde auch Zeit. Wer war das denn?“, erkundigte sich Mutsch und stellte die Schüssel mit den Bratkartoffeln auf den Tisch.
    Onkel Paul legte die Zeitung aus der Hand und sah Bille neugierig an. „Hörte sich so nach Hilferuf an.“
    „Das war auch einer. Ihr glaubt nicht, was ich da eben für ein Angebot bekommen habe!“ Während Bille sich den Teller füllte, erzählte sie von Beppos Anliegen. „Der Kerl ist immer wieder für eine Überraschung gut. Neugierig macht mich die Sache schon. Aber ich kann doch unmöglich hier für ein paar Tage weg, so kurz vor unserer Reise!“
    „Warum eigentlich nicht?“, fragte Mutsch.
    „Genau. Warum eigentlich nicht!“, stimmte Onkel Paul ihr zu. „Du hast doch für deine Abwesenheit während der Reise schon alles gut organisiert, warum soll das für diese paar Tage nicht auch gehen?“
    „Meint ihr?“ Bille sprang auf. „Entschuldigt bitte, ich muss das sofort mit Simon und Daddy klären. Und dann muss ich den anderen Bescheid sagen. Außerdem bin ich jetzt viel zu aufgeregt, um zu essen.“
    „Das ist verständlich.“ Mutsch lächelte nachsichtig. „Hol doch mal die Straßenkarte, Paul. Schloss Buchshausen bei Schwerin, ich möchte wissen, wo das ist.“
    Bille war schon wieder am Telefon. Sie rief erst Simon, dann Hans Tiedjen und schließlich noch Hannes Horbach an. Und jeder sagte das Gleiche wie ihre Mutter: Warum eigentlich nicht?
    Beppo fiel hörbar eine Zentnerlast von der Seele, als Bille ihr Kommen zusagte. Sie vermutete, dass er dem Team versprochen hatte, schnell Ersatz für den ausgefallenen Darsteller und das Pony zu organisieren. Am liebsten wäre es ihm gewesen, wenn sie sich sofort ins Auto gesetzt hätte, doch das lehnte Bille ab. Wenn Zottel ab morgen dem Stress der Proben und Vorstellungen ausgesetzt werden sollte, dann brauchte er jetzt seinen Schlaf - und sie selbst den ihren natürlich auch. Abgesehen davon gab es einiges vorzubereiten, auch wenn Beppo versicherte, sie würde alles, was sie brauchte, dort vorfinden. Boxen und Futter wären hervorragend, zum Team gehörte ein Tierarzt, der die Gesundheit der Pferde ständig überwachte, und das Kostüm ersetzte ohnehin das normale Sattelzeug.
    „Okay, ich fahre morgen früh um halb sieben mit meinem Dicken los.“ Bille lachte bei dem Gedanken an ihre Ankunft. „Zottel wird Augen machen, wenn er plötzlich wieder in einem Zirkuszelt landet!“
    In dieser Nacht schlief Bille unruhig. Um halb fünf hielt es sie nicht mehr im Bett, sie stand leise auf und packte ihren Rucksack fertig, dann schlich sie hinaus, um den Hänger zu beladen und Zottel sein Frühstück zu servieren. Sie hatte ihr Pony gestern Abend noch aus dem Reitstall Wedenbruck in seinen alten Stall gebracht, um heute Morgen ihre Ruhe zu haben und nicht von den anderen mit Fragen überschüttet zu werden. Sie wusste ja selbst kaum etwas über das, was sie bei dem Musical-Team erwarten würde.
    Simon hatte sich für den Tag frei genommen, um sie nach Buchshausen begleiten zu können, und Bille war heilfroh, dass sie die Fahrt nicht allein machen musste. Zwar hatte Onkel Paul ihr angeboten, seinen großen Wagen für diese Zeit gegen ihren kleinen zu tauschen, damit sie den Hänger ziehen konnte, und Bille war auch durchaus im Fahren mit Hänger geübt. Doch wenn man solches Lampenfieber hatte wie sie an diesem Morgen, war es beruhigend, jemand neben sich zu haben, der den Chauffeur spielte.
    Da Bille sich außer Stande fühlte, so früh am Morgen einen Bissen hinunterzubringen, hatte Mutsch für einen gut gefüllten Picknickkorb gesorgt. Onkel Paul hatte ihr die Strecke noch einmal genau aufgeschrieben, und auch das Wetter tat ihr den Gefallen, mit idealen Reisebedingungen aufzuwarten: nicht zu heiß und nicht zu kühl, windstill und leicht bewölkt, aber trocken.
    „Verflixt nochmal , warum bin ich bloß so höllisch aufgeregt!“, stöhnte Bille,

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