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Ein ganz besonderer Sommer

Ein ganz besonderer Sommer

Titel: Ein ganz besonderer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Genuss ein schnelles Ende. Mit einem Kochlöffel von der Länge eines Spazierstocks stürmte er auf die Bühne und drohte den Küchenjungen zu verprügeln. „Du pflichtvergessener Taugenichts! Hast du schon wieder von dem Kuchen der Königin stibitzt! Hab ich dir nicht ausdrücklich befohlen, in den Wald zu reiten und das Würzkraut für die Suppe unserer gnädigen Herrscherin zu suchen? Jetzt mach dich auf den Weg, oder es setzt eine Tracht Prügel, die du dein Lebtag nicht vergessen wirst!“
    Max hatte erschrocken den Kuchen fallen gelassen. Er schwang sich auf sein Pony und trabte zur anderen Seite der Bühne hinüber. „Bin schon unterwegs! Bin schon gar nicht mehr da!“, schrie er entsetzt und verschwand in einer der Seitengassen.
    Uff! Die ersten zwei Sätze hatte sie fehlerlos geschafft und auch das Kuchenstück so geworfen, dass es in der Seitengasse jemand auffangen konnte und nicht im nächsten Bild in der Dekoration lag. Jetzt musste Bille hinter der Bühne zur Anfangsstellung zurückreiten, während der Küchenhof in einen finsteren Wald verwandelt wurde, in dem in einer Tanzeinlage Elfen, Zwerge und winzige Shetlandponys auftraten. Zwei Helfer wischten Bille und Zottel eilig die Sahnespuren ab.
    Auf ein Zeichen des ältesten Zwerges hin verschwanden die Tanzenden hinter Büschen und Felsen, während Max auf Findegut im Schritt wieder auf die Bühne kam. Aus den Lautsprechern tönten unheimliche Tierstimmen und dumpfe, bedrohliche Musik.
    Max gähnte und rieb sich die Augen. „Bin ich müde! Wo sind wir hier überhaupt? Und nirgends ist etwas von dem Kraut zu sehen, das wir suchen sollen! Aber du wirst es schon entdecken und uns sicher nach Hause bringen, mein lieber Findegut .“ Damit sank er auf den Hals des Ponys und begann laut zu schnarchen.
    Auch diese Szene gelang ausgezeichnet, abgesehen davon, dass Zottel mitten auf der Bühne eine kleine Pause einlegte, um das Publikum zu betrachten - so als ob er kontrollieren müsse, dass in der Pause auch keiner gegangen war. Bille trieb ihn so unauffällig wie möglich an, und er trottete mit hängendem Kopf weiter.
    Ein drittes Mal mussten sie hinter der Bühne herum, während das Bühnenbild in eine felsige Schlucht verwandelt wurde, das geheime Versteck der bösen Fee.
    Diesmal durfte Bille nur zwei Meter auf die Bühne hinausreiten. Zottel blieb gehorsam am Bühnenrand stehen. Brav !, wollte Bille wispern und erinnerte sich gerade noch rechtzeitig an das Mikrophon neben ihrem Mund. Sie war wieder der schlafende Max, der noch einmal laut schnarchte, bevor er hochschreckte . „Wo sind wir? Hast du das Kraut entdeckt, Findegut ? Wie dunkel es hier ist! Und so unheimlich! Mir scheint, wir sind ins Reich der bösen Fee geraten!“
    „ Höhöhö “, machte Zottel alias Findegut , als wolle er endlich auch etwas sagen dürfen.
    „ Pssst ! Ich höre was!“ Max glitt aus dem Sattel. „Verstecken wir uns lieber.“ Am Zügel wurde Findegut hinter einen Busch aus Holz und grünen Plastikstreifen geführt. Als die böse Fee auftrat, nun zu Fuß, drängte es Zottel zwar in ihre Richtung, denn sie roch genau wie Beppo, doch die fremde, dröhnende Stimme hielt ihn auf Abstand. Max konnte in aller Ruhe beobachten, wie die Herrscherin der Finsternis ihrem Triumph über die Feenkönigin in einem Song Ausdruck gab, dabei das Kästchen aus dem Versteck zog, es betrachtete und streichelte und wieder zurück in den Felsspalt legte. Dann ließ sie sich auf einer mit schwarzem Samt verkleideten Ruhebank nieder, wiederholte den letzten Vers des Songs und schlief ein.
    „Los, Findegut , zurück ins Schloss! Lauf, so schnell du kannst, um unserer Herrscherin zu berichten, was wir gesehen haben!“
    Der Rest dieser Szene war leicht: aufsitzen, wenden und aus dem Bild traben.
    Diesmal umrundeten sie die Hinterbühne in der anderen Richtung. Dann ging es im Galopp durch das Halbrund der in flackerndes blaues Licht gehüllten Manege und seitlich der Bühne zurück durch eine der Vorhanggassen. Der Auftritt wurde von schauerlichem Rabenkrächzen und Eulenschreien untermalt, die von drohendem Donnergrollen begleitet wurden.
    Kaum hatten sie die Bühne verlassen, tauchten von der anderen Seite drei schwarze Ritter auf. Selbstverständlich ritten sie Rappen. Zaumzeug und Sättel waren von spiegelndem Schwarz, ihre Kostüme - ebenfalls vollkommen schwarz - erinnerten an die von Beduinen, mit weiten bauschigen Hosen und Hemden, auf den Köpfen Turbane, deren Schals um Hals und

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