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Ein ganz besonderer Sommer

Ein ganz besonderer Sommer

Titel: Ein ganz besonderer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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vielmehr ein Teil von ihr, und ausgerechnet einer der besten, der sich da vor seiner Nase davonmachte: Die Tasche, in der sich Pferdezucker und Apfelschnitze befanden. Entschlossen machte Zottel sich auf, dem Mann zu folgen.
    Zu seinem Erstaunen war an der Stelle, an der die Büsche am dichtesten wuchsen, der Zaun hinuntergetreten, sodass man ihn leicht überschreiten konnte. Zottel tat es und fand sich auf einem Spazierweg wieder, der zu einem Dorf führte. Er sah sich um. Nur wenige Meter vor ihm schlenderte der junge Mann auf das Dorf zu. Zottel folgte ihm eilig.
    Als der Mann das Trappeln der Ponyhufe hinter sich vernahm, trat er zur Seite, um den Reiter vorbeizulassen. Als niemand ihn überholte, drehte er sich um - eher erstaunt als beunruhigt. Noch erstaunter war er, als er ein Pony ohne Begleitung erblickte, das sich ihm an die Fersen geheftet hatte und mit dem Maul nach seinem Leinenbeutel schnappte.
    „Wirst du wohl! Weg! Weg da!“ Der Mann beschleunigte seine Schritte. Zottel fiel in einen leichten Zuckeltrab und blieb dicht hinter ihm.
    Der Mann begann zu rennen. Auch Zottel legte an Tempo zu. Der Mann wurde schneller, er keuchte und schwitzte heftig. Im Gegensatz zu Zottel, der noch nicht einmal einen Mitteltrab benötigte, um ihm auf den Fersen zu bleiben.
    Einem plötzlichen Einfall folgend, schlug der Mann einen Haken und rannte zu einer am Weg stehenden Scheune hinüber. Das Tor stand einen Spalt weit offen. Er zwängte sich hindurch und verschwand im Inneren. Zottel zögerte nicht einen Augenblick. Er umrundete das Gebäude und entdeckte dort das gegenüberliegende, weit geöffnete Tor. Und während der Flüchtende noch durch den Spalt an der vorderen Seite Ausschau nach seinem Verfolger hielt, tippte der ihm mit dem Maul auf die Schulter, um gleich darauf noch einmal nach dem Leinenbeutel zu schnappen.
    Wieder drängte der Mann sich durch den Spalt, diesmal in die andere Richtung. Zottel legte einen kurzen Galopp ein, umrundete die Scheune und schnitt ihm den Weg ab.
    „Lächerlich!“, ächzte der Mann. „Ein Pony! Was kann einem ein Pony schon anhaben!“ Er beschloss, seinen Verfolger einfach zu ignorieren. Irgendwann würde es dem schon langweilig werden.
    Er hatte nicht mit Zottels Ausdauer gerechnet. Sie boten einen amüsanten Anblick. Der Mann, der den Weg zum Dorf entlanghetzte und das rot-weiß gescheckte Pony, das ihm mit der Nase am Arm folgte, als hätte man es an dem Mann festgeklebt. Lachend drehte sich eine Gruppe Radfahrer nach ihnen um, die ihnen entgegenkam.
    Sie lachten noch, als sie in den Parkplatz des Schlosses einbogen. Walter, Bille und Beppo waren gerade dabei, den Platz zu verlassen, um die Umgebung nach dem verschwundenen Zottel abzusuchen. Ein paar Touristen, die schon am Aussichtsturm auf das junge Paar aufmerksam geworden waren, das bestohlen worden war und nun auch noch ein Pony vermisste , schlossen sich ihnen neugierig an.
    Walter führte die Gruppe an, er war außer sich vor Entsetzen, dass ausgerechnet ihm so etwas passieren musste! „Haben Sie nicht zufällig ein rot-weiß geschecktes Pony gesehen?“, rief er den Radfahrern aufgeregt entgegen.
    „Oh ja, es hing an einem Mann. So sah es jedenfalls aus. Die zwei schienen es ziemlich eilig zu haben. Sie liefen auf das Dorf zu“, berichtete einer der Männer.
    „Das muss der Dieb sein! Schnell, ihm nach!“, rief Bille.
    „Leihst du mir Sahida , Beppo?“
    „Die trägt uns auch beide. Komm!“
    „Ich nehme mein Fahrrad!“ Walter rannte, so schnell es sein Leibesumfang zuließ, zu seinem Wohnwagen.
    „Da kommen wir mit.“ Auch die Radfahrer entschlossen sich, umzukehren und den Fortgang der Geschichte mitzuerleben. Einige der Touristen folgten ihrem Beispiel.
    Bille und Beppo hatten Sahida eilig die Trense übergestreift und ritten ohne Sattel zum Dorf hinüber. Ihnen folgte Walter und eine große Gruppe von Neugierigen auf Fahrrädern, Motorrädern und zu Fuß.
    Zottel und der Dieb hatten inzwischen das Dorf erreicht. Um die Mittagszeit ließ sich hier niemand auf der Straße blicken. Verzweifelt überlegte der junge Mann, wie er das Pony mit einem Trick abhängen könnte. Da! Die Kirche! Das war die Lösung. Dort hinein würde ihm das Tier auf keinen Fall folgen. Mit einem Sprung zur Seite löste er sich von dem lästigen Verfolger und hastete die Treppenstufen hinauf. Sekunden später war er im Inneren des Gotteshauses verschwunden. Vorn am Altar hantierte eine ältere Frau mit Eimer, Schrubber und

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