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Ein ganz schoen starker Plan

Ein ganz schoen starker Plan

Titel: Ein ganz schoen starker Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Svingen
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Naturtalent. Fredriks Mutter brachte uns Käsebrote und Cola, und ich vergaß bald alle Gründe, aus denen ich dringend nach Hause musste.
    In dieser ganzen Zeit redeten wir über alles Mögliche. So, wie ich mir das bei Kumpels immer vorgestellt hatte. Sprachen über Lehrer, Fußball und Fernsehsendungen. Ich brachte die beiden zum Lachen. Nicht, weil ich idiotische Sachen sagte, sondern, weil mein Gehirn jetzt dachte, ehe die witzigen Sachen aus meinem Mund kamen.
    Als Ahmed um neun gehen musste, schloss ich mich an. Ich wollte vorschlagen, dass wir uns wieder treffen könnten, Fußball spielen, noch mehr spielen, egal was. Aber ich wusste, dass diese Frage nicht von mir kommen durfte. Als ich allein nach Hause ging, zweifelte ich daran, dass mir so eine Verabredung noch einmal passieren würde. Vielleicht müsste ich Bürste vollends in den Wahnsinn treiben, ehe ich wieder eingeladen würde. Aber im Moment kam es mir unirdisch schön vor, dass ich einen ganzen Abend mit zwei Jungen ausmeiner Klasse Playstation gespielt hatte. Zugleich fragte ich mich aber auch, was Liv sich jetzt so dachte.
    Der Drache war schon gegangen, als ich nach Hause kam und Ida sah genauso sauer aus wie vorher. Ich bat vier Mal um Entschuldigung, aber das half nicht sehr viel.
    »Ich hab es satt, wegen Papa zu lügen«, sagte Ida und zeigte auf die schön gedeckten Tische. »Und morgen gibt es hier das Fest. Der Drache will unbedingt, dass Papa dann hier ist. Sie wird alles durchschauen. Oma ist ja nicht blöd.«
    »Morgen gibt es kein Fest«, sagte ich selbstsicher. »Soll ich dir erzählen, warum nicht?«
    »Ich will gar nicht wissen, was für einen kranken Plan du dir aus den Fingern gesogen hast. Ich will, dass Papa nach Hause kommt. Jetzt.«
    Ich sah es kommen. Zuerst blinzelte sie hektisch, dann schaute sie weg und ihre Mundwinkel zuckten ein wenig. Was machte man mit weinenden kleinen Schwestern? Den Rücken streicheln und zweimal sagen Das geht sicher gut, mein Engelchen ? Einen Witz reißen, der sie zum Lachen brachte. Das meiste war sicher klüger, als das, was ich dann tat.
    »Sollen wir ein paar Süßigkeiten essen?«, fragte ich.
    »Du Trottel!«
    »Du kannst bei mir schlafen.«
    »Ich schlafe bei mir.«
    Sie ging in ihr Zimmer. Ich wollte hinterherlaufen. Das stimmt wirklich. Nur tat ich es eben nicht. Meine Füße waren wieder Wackersteine, schwerer als zuvor. Mein Körper ließ sich von meinem Gehirn nicht lenken. Es gibt viele Entschuldigungen. Aber keine war sonderlich gut.
    Am Ende setzte ich mich auf das Sofa und zeichnete Papa.

    Ich ging in mein Zimmer und fing an, mich auf den nächsten Tag vorzubereiten. Der Drache würde ganz bestimmt früh kommen, also musste das Meiste jetzt fertig gemacht werden. Einen Rohstoff gab es allerdings, den ich am frühen Morgen besorgen musste, bevor der Drache auftauchte. Deshalb trankich ein Glas Wasser nach dem anderen. Ich verließ mich nicht darauf, dass der Wecker mich so früh aus dem Bett jagen könnte, aber eine volle Blase garantierte frühes Aufwachen.
    In einer Hundekottüte mischte ich Erde, Wasser, Sirup und Maiskörner zu einer wunderbaren Portion Diarrhöe. In einer anderen mischte ich Mehl, Lebensmittelfarbe, Wasser und noch mehr Mais zu einer Portion Kotze. Und schon hatte ich zwei Tüten mit überaus ansteckender Magengrippe fertig. Die Schokoladensoße war meine Reserve. Ich spritzte mir zum Probieren ein wenig Schokolade in den Mund und bald hatte ich die halbe Flasche getestet.
    Als ich die Tüten sah, verspürte ich einen Stich voll schlechten Gewissens im Magen. War es nicht möglich, dass auch alte Leute sich wie verrückt auf ihren Geburtstag freuten?
    Es war ein genau überlegter Plan und ich war sicher, dass er klappen würde. Trotzdem schwelte diese neue Unruhe weiter in mir.
    Es gab nur eine, mit der ich darüber reden könnte. Ich klopfte an Idas Tür.
    »Komm rein«, sagte sie leise.
    Sie lag auf dem Bett, las und hatte noch immer diesen gekrümmten Mundwinkel. Ich blieb vor dem Bett stehen.
    »Wenn du willst, können wir dem Drachen alles sagen«, sagte ich. »Es ist nicht so leicht wie ich geglaubt habe, allein zu Hause zu sein.«
    »Du hast den Strom zurückgeholt.«
    »Vielleicht sollten wir den Drachen einfach das Fest feiern lassen.«
    Ida sagte nichts. Ich hatte das Gefühl, dass der Boden vordem Bett vermint war. »Ich musste die ganze Wohnung putzen«, sagte sie leise. »Staubwischen. Das Klo saubermachen. Die Betten neu beziehen. Tischdecken

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