Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom
Asperger-Syndrom werden erst im Jugendalter auffällig, wenn die sozialen und schulischen Erwartungen komplexer werden.
Entwicklung von Verhaltensproblemen und Konflikten mit Eltern, Lehrern und Schulbehörden.
Erkennen von Anzeichen des Asperger-Syndroms bei einem Verwandten, wobei die Untersuchung des familiären Hintergrundes des Kindes weitere Familienmitglieder mit ähnlichen Merkmalen zutage fördert.
Beschreibung des Asperger-Syndroms in den Medien und in der Literatur kann dazu führen, dass jemand für sich oder ein Familienmitglied eine Diagnose anstrebt.
Berufliche Probleme, besonders Schwierigkeiten, eine Arbeitsstelle zu finden oder beizubehalten, die den Qualifikationen und Fähigkeiten des Betroffenen entspricht.
Es gibt vier Kompensations- oder Anpassungsstrategien, wenn das Kind erkennt, dass es anders als andere Kinder ist
Schuldzuweisungen gegen sich selbst und Depression.
Flucht in die Fantasie.
Leugnung und Überheblichkeit.
Nachahmen anderer Kinder und Charaktere.
Die Vorteile einer Diagnose können sein
Die Auswirkungen einiger der Kompensations- oder Anpassungsstrategien können verhindert oder reduziert werden.
Zerstreuen der Sorgen in Bezug auf andere Diagnosen und darauf, verrückt zu sein.
Die Anerkennung, dass man tatsächlich Schwierigkeiten mit bestimmten Erfahrungen hat, die anderen leicht und angenehm erscheinen.
Eine positive Veränderung bei den Erwartungen anderer, bei ihrer Akzeptanz und Unterstützung.
Komplimente zur Sozialkompetenz sind hilfreicher als Kritik.
Anerkennung von Verwirrung und Erschöpfung in sozialen Situationen.
Schulen haben Zugang zu Hilfsmitteln, um dem Kind und dem Klassenlehrer zu helfen.
Ein Erwachsener kann Zugang zu besonderen Unterstützungsleistungen im Hinblick auf Beschäftigung und Weiterbildung bekommen.
Besseres Verständnis der eigenen Person, zu sich selbst stehen und leichtere Entscheidungsfindung im Hinblick auf Karriere, Freundschaften und Beziehungen.
Ein Gefühl der Identifikation mit einer anerkannten »Kultur«.
Der Betroffene fühlt sich nicht länger dumm, minderwertig oder geisteskrank.
Die Nachteile einer Diagnose können sein
Einige Kinder oder Erwachsene könnten aufgrund der psychiatrischen Diagnose abweisend oder verächtlich reagieren.
Die Diagnose kann die Erwartungen anderer herunterschrauben, die irrtümlicherweise annehmen, dass der Asperger-Betroffene niemals in der Lage sei, gleiche Leistungen wie andere Gleichaltrige in den Bereichen des sozialen Miteinanders, der Bildung und des persönlichen Erfolges zu erzielen.
2 Die Diagnose
Sie vermuten, dass Sie selbst oder ein Familienmitglied das Asperger-Syndrom hat? Was ist nun zu tun? Wie wird die Diagnose gestellt? Welche Kriterien spielen eine Rolle? Worauf muss der Untersucher achten? – Ich beschreibe hier alle Aspekte der Diagnosestellung sehr ausführlich. So erhält auch der Psychologe, Arzt oder Student alle wichtigen Informationen.
Die Entwicklung der Diagnosekriterien
»Wer diesen Menschenschlag einmal erkannt hat, dem offenbaren sich solche Kinder sehr rasch, aus kleinen Einzelheiten, etwa aus der Art, wie sie bei der ersten Vorstellung bei uns den Ambulanzraum betreten und sich hier in den ersten Augenblicken benehmen, aus dem ersten Wort, das sie sagen.«
Hans Asperger
Zur selben Zeit, als Hans Asperger in den 1940er-Jahren die autistische Persönlichkeitsstörung beschrieb, wurde von einem anderen österreichischen Arzt, Leo Kanner, der damals in Baltimore in den USA lebte, ein weiterer Teil dessen, was wir heute das autistische Spektrum nennen, beschrieben. Leo Kanner, der offensichtlich von den Untersuchungen Aspergers keine Kenntnis hatte, beschrieb eine Erscheinungsform des Autismus, die dadurch gekennzeichnet ist, dass schwere Beeinträchtigungen in den Bereichen Sprache, Sozialverhalten und Wahrnehmung vorliegen: das stille, unnahbare Kind mit einer intellektuellen Beeinträchtigung. 1 Es war diese Erscheinungsform des Autismus – die ursprünglich als eine Form von Psychose im Kindesalter betrachtet wurde –, die die Fachliteratur zu Forschung und Therapie in den englischsprachigen Ländern in den nächsten 40 Jahren dominierte. Soweit ich weiß, haben Hans Asperger und Leo Kanner sich nie persönlich über die Kinder ausgetauscht, die sie untersucht haben, obwohl beide denselben Begriff »Autismus« verwendet haben.
Lorna Wing prägte die Bezeichnung Asperger-Syndrom
Erst nach Aspergers Tod im Jahre 1980 kam der Begriff »Asperger-Syndrom«
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