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Ein Gebet für die Verdammten

Ein Gebet für die Verdammten

Titel: Ein Gebet für die Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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geahndet.«
    »Es gibt auch noch andere Regeln, die dem Schutz der Zuschauer gelten, und sogar welche, die keine Beschädigung des Spielfelds zulassen«, ergänzte eine Stimme hinter ihnen.
    Sie blickten sich um und sahen in das schmunzelnde Gesicht von Abt Augaire. »Ich hatte nicht erwartet, daß ihr die Zeit habt, euch eine Zerstreuung zu leisten.«
    »Wir sind nicht der Zerstreuung wegen hier, Abt Augaire«, entgegnete Fidelma kühl. »Du selbst hast uns nahegelegt, mit Fergus Fanat zu sprechen, und er soll hier unter den Spielern sein.«
    Er lächelte verbindlich. »Ach so. Ich hätte mir selbst sagen können, daß ihr nicht auf ablenkende Unterhaltung aus seid, wenn es gilt, den Mord an einem Abt zu klären.«
    »Wer von den Spielern ist Fergus Fanat?« fragte Fidelma und überging seinen zynischen Unterton.
    »Siehst du den kleinen muskulösen Mann dort mit dem langen rabenschwarzen Haar? Er steht ein bißchen vor den anderen und schlägt gerade den Ball. Das ist Fergus Fanat. Er ist der Anführer der Mannschaft der nördlichen Königreiche, die gegen die Einheimischen angetreten ist.«
    Fidelma bemerkte, daß der Anführer der zweiten Mannschaft ihr Vetter Finguine mac Cathal, Colgús Thronfolger oder
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war.
    »Wie lange dauert das Spiel noch?« fragte sie.
    »Nicht mehr lange. Nur noch dreimal muß sich die Schale mit Wasser füllen.«
    Er wies in die Richtung, wo Brehon Baithen stand; nahe beiihm saß ein Mann vor einer Wasseruhr, mit der er den Fortgang des Spiels zeitlich festhielt. Die Schale, auf die Augaire gewiesen hatte, schwamm in einer mit Wasser gefüllten Tonne. In ihrem Boden hatte sie ein kleines Loch, so daß sie sich allmählich mit Wasser füllte und sank; dann wurde sie herausgenommen, ausgekippt, und der Vorgang begann von vorne. Wie oft die Schale bis zum Ende eines Spiels untergehen mußte, war vorgeschrieben.
    Fidelma ließ ihren Blick über das Spielfeld gleiten, bis der unvermutet an einer zierlichen Gestalt in der Menge hinter Brehon Baithen haftenblieb. Das hübsche Mädchen im Klostergewand schien völlig auf die Spieler und den Spielverlauf konzentriert. Fidelma hätte gern gewußt, wer es war. Doch im gleichen Moment wurde sie von einem Protestschrei auf dem Feld abgelenkt. Unter den Spielern kam es zu einem Massenauflauf, und man beschimpfte sich gegenseitig. Brehon Baithen hastete auf das Spielfeld.
    »Was ist passiert?« fragte Eadulf.
    »Einer der Spieler protestiert, es wäre ein Foul gewesen. Zwei Gegner seien sich vor ihm ins Gehege geraten, ehe er überhaupt an den Ball gekommen sei.«
    Der Streit war rasch geschlichtet. Brehon Baithen hatte eine Entscheidung gefällt, und das Spiel ging weiter.
    Abt Augaire gab sich zufrieden. »Ist dir bekannt«, wandte er sich an Eadulf, »daß das erste schriftlich überlieferte
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auf meinem Klostergelände von Conga, auf der Ebene von Maigh Éo stattgefunden haben soll?«
    »Ich wußte, daß es ein Spiel aus alten Zeiten ist«, entgegnete Eadulf, der eine längere Belehrung befürchtete, wenig begeistert.
    »Als die Fir Bolg sich im Krieg gegen die Tuatha Dé Danann befanden, hat man sich angeblich dahingehend geeinigt,die Streitigkeiten mit besagtem Spiel zu einem Schlußpunkt zu bringen.«
    »Im Zusammenhang mit dem Spiel gibt es eine Menge Geschichten«, mischte sich Fidelma ein. »Setanta soll der größte Spieler seiner Zeit gewesen sein. War er es nicht, der mit seinem Ball und Stock Culannns Hund erschlug, dann anbieten mußte, ihn zu ersetzen und so zu seinem neuen Namen kam: Cúchulainn, Culanns Hund?«
    Riesiger Applaus drang an ihre Ohren. Das Spiel war zu Ende, und wie sich herausstellte, hatte die Mannschaft von Cashel gesiegt.
    Fidelma nickte Abt Augaire kurz zu und kämpfte sich durch die wogende Menge in die Richtung, wo sie zuletzt Fergus Fanat gesehen hatte. Er saß umringt von seinen Mitstreitern, wischte sich mit einem Leinentuch den Schweiß vom Gesicht und trank in gierigen Zügen Cider aus einem Becher. Trotz der Niederlage herrschte fröhliche Stimmung unter der Mannschaft aus dem Norden, und man diskutierte eifrig, wie man den einen oder anderen Schlag hätte anders nehmen müssen.
    Wieder fiel Fidelma die junge fromme Schwester auf, die etwas abseits von den Spielern zu warten schien. Auch Eadulf beobachtete sie neugierig.
    »Kennst du sie?« flüsterte Fidelma.
    »Ich bin mir nicht sicher. Sie könnte eine der beiden Nonnen aus Ultáns Begleitung sein. Ich habe sie bei ihrer Ankunft nur

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