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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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werden. »Was soll das heißen, du hast nie Sex in der Hängematte gehabt? Du hast’s mir selbst gesagt. Ich hab’s genau gehört. Du hast es mindestens zweimal erwähnt. Willst du damit sagen, du hast die ganze Zeit gelogen, nur um mich eifersüchtig zu machen?«
    »Ich hab nie behauptet, je Sex in einer Hängematte gehabt zu haben.«
    »Oh doch, das hast du. In unserer ersten Nacht an Bord.«
    »Du hast mich gefragt, ob ich’s je in einer Hängematte >getan< habe. Und da wir uns gerade zum Schlafen hingelegt hatten und du nicht näher definiert hast, was du unter >es< verstehst, habe ich mir erlaubt, meine eigene Interpretation zugrunde zu legen, und bin davon ausgegangen, dass du schläfern meinst. Dann hast du mich gefragt, wo in einer Hängematte ich >es< schon mal gemacht habe, und ich habe gesagt, auf meinem Balkon. Ende der Diskussion.«
    »Verdammt, du wusstest genau, was ich meine. Du wusstest, dass mich irgendwelche Nickerchen nicht die Bohne interessierten. Und am Wasserfall, da habe ich dich gefragt, ob du’s mit irgendeinem Fremden auf dem Balkon getrieben hast, weil du gesagt hast...«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe. Ich weiß aber auch, dass es nicht meine Schuld ist, dass du selten was anderes als Sex im Kopf hast. Bei der Gelegenheit habe ich dich übrigens nur darauf hingewiesen, dass ich nie Sex mit einem Fremden auf meinem Balkon hatte, was exakt der Wahrheit entspricht, da ich nie Sex auf dem Balkon hatte, ob mit einem Fremden oder sonst wem. Also bist du jetzt endlich still und lässt mich schlafen?«
    »Nein«, sagte er grimmig. »Ich werde dir den Hals umdrehen.«
    »Ts, ts, immer diese Temperamentsausbrüche«, schalt sie milde im Dunkeln.
    Ben war absolut nicht nach Lachen zumute, im Gegenteil, er war kurz vor dem Überschäumen. Das hatte sie absichtlich getan, ihn die ganze Zeit mit nichts als Lügen zu quälen. Sie wusste, wie furchtbar eifersüchtig er war. Kein Zweifel, Männer waren im Geschlechterkampf enorm im Nachteil. Von wegen, das »zarte« Geschlecht. Die Weiber hielten alle Trümpfe in der Hand. Natürlich waren nicht alle so teuflisch fies wie Jillian Sherwood. Sie wusste perfide exakt, welche Knöpfe sie bei ihm drücken musste.
    Er streckte den Arm aus und gab ihrer Hängematte einen Schubs. »Also gut, jetzt sei mal ernst. Und mach mir ja nichts vor! Triffst du dich mit einem Kerl? Ich meine damit, hast du irgendwelche romantischen, sexuellen oder sonst welche Beziehungen daheim in den Staaten?«
    »Die echte, die reine Wahrheit?«, erkundigte sie sich unschuldig.
    »Jep. Die Wahrheit.« Er wappnete sich.
    »Es ist mindestens sechs Monate her, dass ich überhaupt mit jemandem ausgegangen bin.«
    »Großer Gott, wieso das denn?« Er klang so schockiert, als hätte ihn der Blitz getroffen.
    »Weil ich lieber allein bin, als einen auf höflich zu machen, obwohl ich mich zu Tode langweile. Und an Sex war ich nie sonderlich interessiert.«
    »Bullshit.« Das Wort brach förmlich aus ihm hervor. »Du kannst ja kaum die Finger von mir lassen.«
    »Muss an deinem erlesenen Vokabular liegen«, meinte sie sarkastisch. »Und jetzt gute Nacht. Ich bin müde.«
    Er schaukelte behäbig in der Hängematte vor sich hin. Seine schlechte Laune war wie weggepustet. Sie war offensichtlich verrückt nach ihm.
    Am nächsten Morgen verließen sie die Moloca in Begleitung von Datta Dasa und vier weiteren Stammesmitgliedern und erreichten schon drei Stunden später den Fluss. Die Indianer führten sie zielsicher zu der Stelle, wo sie die Boote zurückgelassen hatten. Ben war nicht sonderlich überrascht festzustellen, dass eins davon verschwunden war; es hätte ihn ebenso wenig überrascht, wenn beide weg gewesen wären. Das Einzige, was ihm Sorgen bereitete, war, dass Kates und Dutra möglicherweise vor ihnen angekommen und sich ein Boot genommen hatten, um ihnen damit hinter der nächsten Biegung aufzulauern. Obwohl es mehr Sinn machte, sie hier bei den Booten zu erwarten. Möglicherweise steckten sie ja irgendwo im Gebüsch und wagten wegen der Yanomami nicht, etwas zu unternehmen. Wenn nur ein Stammesmitglied am Leben blieb und entkam, säßen Kates und Dutra nämlich sauber in der Tinte. Was den Dschungel betraf, wussten sie, dass ihnen die Indianer haushoch überlegen waren.
    Die versteckten Schlauchboote und Vorräte waren nicht angetastet worden, und das beruhigte Ben ein wenig. Wenn Kates tatsächlich das erste Boot genommen hätte, hätte er die Schlauchboote gewiss nicht

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