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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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solche Dinge unter sich zu regeln.
    »Senhora«, bat Jillian, »dürfte ich vielleicht Ihr Bad benutzen?« Es war das erste Mal, dass sie sprach, seit sie der Senhora für den Kaffee gedankt hatte.
    Die alte Frau nickte gnädig und wies Jillian zum Rückteil des Hauses. Jillian verließ den Tisch. Ben, der ihr nachschaute, bemerkte, wie sie den Kopf hängen ließ.
    »Sie wird schon wieder«, beruhigte ihn die Senhora. »Sie ist stark, sie hat ohne Zögern gehandelt und nicht die Zeit mit albernem Kreischen oder Händeringen verschwendet.«
    »Ich weiß«, sagte Ben lächelnd. »Sie hat mehr Mumm als zehn normale Menschen zusammen.«
    Zehn Sekunden später durchzuckte es ihn, und er sprang wie von der Tarantel gestochen auf. »Verfluchte Scheiße!« Er rannte auf die Veranda hinaus, wo sie geschlafen hatten. Sein Rucksack war fort.
    »Was ist?«, fragte die Senhora und kam hinter ihm auf die Veranda gestürzt.
    Wüste Flüche ausstoßend rannte er zum Steg hinunter. Er sah, wie Jillian bereits ins Schlauchboot kletterte; ihre Gestalt zeichnete sich klar vor dem silbernen Mondlicht ab, das sich im ruhig dahinströmenden Fluss spiegelte. Er brüllte, als sie an der Anlasserschnur riss. Die verlässliche kleine Maschine sprang schon beim zweiten Ruck hustend an, und das
    Schlauchboot begann sich vom Steg zu entfernen. Bis seine Füße endlich klatschend den Steg hinunterliefen, war sie bereits mehrere Meter weit weg und entfernte sich mit jeder Sekunde weiter. Ben konnte nur hilflos dastehen und Zusehen, wie sie von der Finsternis verschluckt wurde.
    Er hatte die Fäuste geballt und murmelte jeden Fluch, den er kannte, vor sich hin, als die Senhora zu ihm aufschloss. »Warum ist sie weggelaufen?«, verlangte sie zu wissen.
    »Wir hatten einen Streit«, erklärte Ben. Er raufte sich die nassen Haare. Mann, wie hatte er nur so blöd sein können? Er hatte es kaum ausgesprochen, das mit Jillians Mut; er hätte wissen müssen, dass sie eine Niederlage nicht kampflos hinnahm; er hätte so etwas erwarten müssen.
    »Das muss aber ein ziemlich ernster Streit gewesen sein, wenn sie deswegen gleich fortläuft.«
    »Oh ja, bitterernst, allerdings«, knurrte er.
    »Was würden Sie tun, wenn Sie sie einholen könnten?«, erkundigte sich die Senhora misstrauisch.
    Ben gingen alle möglichen Disziplinarmaßnahmen durch den Kopf, aber er verwarf sie alle in Bausch und Bogen. »Sie küssen«, sagte er schließlich. »Und mit ihr schlafen.« Seine Knie begannen heftig zu zittern, und er ließ sich hart auf den Steg plumpsen. »Ich liebe sie«, sagte er und starrte verzweifelt auf den schwarzen Fluss hinaus.
    »Aha!« Die Senhora lachte. »Vielleicht sind Sie ja doch nicht so dumm, wie ich dachte. Es wird bald hell, dann können Sie ihr nachfahren.«
    »Aber ich habe kein Boot, Senhora.«
    »Wieso sich mit einem Boot herumplagen?«, trompetete sie. »Es geht viel schneller, wenn Sie mein Flugzeug nehmen! Ich werde Sie selbst hinfliegen.«
    In Bens Augen trat ein heller Hoffnungsschimmer. »Ich habe einen Pilotenschein, Senhora.«
    »Dann dürfen Sie selbst fliegen, aber wenn Sie mir mein Flugzeug nicht bald zurückbringen, können Sie was erleben! Ha! Sie müssen sich fertig machen. Wie viel Benzin hat sie?«
    »Genug, um bis zur nächsten Siedlung zu kommen, aber dort muss sie nachtanken.«
    »Dann werden Sie sie genau an der Stelle erwarten.«
    Jillian hielt sich in der Flussmitte und folgte dem breiten, schimmernden Band. Die Flucht war ihr gelungen, aber so etwas wie Genugtuung oder gar Triumph empfand sie nicht. Sie war müde, mehr als je zuvor. Die Ereignisse der vergangenen Nacht hatten sie ausgelaugt. Sie wusste, wie gefährlich es für eine einzelne Frau war, den Fluss mit einem Schlauchboot zu befahren, aber ihr war keine andere Wahl geblieben. Einmal in Manaus, hätte sie keine Möglichkeit mehr gehabt, Ben die Kaiserin wegzunehmen. Sie hatte die wahrscheinlich einzige Chance ergriffen, die sie jemals bekommen hätte.
    Wahrscheinlich sah sie ihn nie wieder. Tatsächlich erwartete sie nichts anderes. Außer es gelang ihm, sie einzuholen, was sie für äußerst unwahrscheinlich hielt. Sie hatte die Boote gesehen, die vor dem Dorf vor Anker lagen, darunter ein paar altersschwache Motorboote, aber nichts, das es mit einem agilen Schlauchboot mit Außenbordmotor aufnehmen konnte. Das letzte Bild, das sie von ihm im Gedächtnis behalten würde, wäre, wie er auf dem Steg stand und ihr wild gestikulierend hinterherfluchte.
    Sie wusste

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