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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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hatte außerdem einen Strohhut mitgehen lassen, und auch der half ihm, nicht erkannt zu werden. Niemand hatte auf ihn geachtet.
    In den stillen Stunden nach Mitternacht war er dann zu der Siedlung zurückgekehrt. Es hatte zu regnen begonnen, was jedes Geräusch, das er möglicherweise machte, übertönte. Zuerst durchsuchte er das Schlauchboot, aber dort war nichts, außer ein paar Lebensmittelkisten. Er hatte nicht erwartet, dass der Diamant hier sein würde, wollte aber nichts übersehen. Die Vorräte würde er mitnehmen; nach heute Nacht würde Lewis sie nicht mehr benötigen.
    Lewis und das Weibsstück waren bestimmt oben im Haus. Eine nass schimmernde Machete in der Hand, machte Dutra sich durch den dichten Regen auf den Weg, eine mörderische Bestie, die gierig das Haus auf der Suche nach ihrem Opfer umschlich.

22
    Jillian bibberte in der zunehmenden Kälte, und Ben schwang sich aus der Hängematte. In der Absicht, sie damit zuzudecken, fing er an, sein Hemd aufzuknöpfen. Dann, ob es ein Geräusch war oder reiner Instinkt - egal -, jedenfalls blickte er auf und sah die bullige Gestalt, die mit hochgereckter Machete und dennoch in geradezu unheimlicher Lautlosigkeit auf ihn zuhechtete. Jillian befand sich zwischen ihm und Dutra. Ben brüllte auf, ein beinahe tierischer Laut, eine Mischung aus Angst und Wut, katapultierte Jillian mit Gewalt aus der Hängematte, warf sich gleichzeitig nach hinten und griff nach seiner Pistole.
    Es gelang ihm, sie zu erwischen, er verlor dabei aber das Gleichgewicht und fiel rückwärts in seine Hängematte. Ohne Jillian auch nur eines Blickes zu würdigen, sprang Dutra über die wild hin- und herschwingende Hängematte und ihren am Boden liegenden Körper hinweg und hieb mit einem gehässigen Grinsen auf Ben ein. Ben konnte sich gerade noch zur Seite rollen, und die Klinge durchschnitt die Hängematte, sodass Ben auf dem Boden aufschlug. Noch im Fallen hob er in einer Drehbewegung die Beine und gab Dutra einen heftigen Tritt vor die Knie, der diesen zwar zur Seite taumeln ließ, aber nicht umwarf.
    Ben traf mit der Schulter auf und verlor die Pistole. Er packte sie zwar sogleich wieder, hatte jedoch kostbare Sekunden verloren. Dutra fing sich und ging abermals, mit der Machete ausholend, auf ihn los.
    Ben rappelte sich auf ein Knie auf. Neben ihm kämpfte sich Jillian nun ebenfalls auf die Beine. »Lauf weg!«, brüllte er und gab ihr einen heftigen Stoß. Mehr Zeit blieb ihm nicht. Dutra hob die Klinge, und Ben machte einen Satz auf ihn zu. Er duckte sich unter der Klinge hindurch, rammte dem Mann seine Schulter in den Magen und packte gleichzeitig mit der Linken Dutras Messerhand und blockte seinen Arm ab, sodass er damit nicht mehr ausholen konnte. Dutra stieß beim Aufprall ein lautes Grunzen aus, aber er war stark wie ein Ochse. Sein Gestank, scharf und faulig, warf Ben fast zusätzlich um. Er versuchte, die Pistole auf ihn zu richten, aber Du-tra packte nun Bens Handgelenk und hielt seinen Arm von sich weg.
    Derart mörderisch verkeilt standen sie einander gegenüber - Gewinner war derjenige, der seine Waffe als Erster freibekam.
    Dutra war ein erfahrener, hinterhältiger Straßenkämpfer. Er versuchte gar nicht erst, sich zu bemühen, Lewis über seinen Kopf zu werfen. Denn wenn es ihm vorher nicht gelänge, dem Bastard die Pistole abzunehmen, wäre Lewis im Vorteil und hätte Zeit und Platz genug, auf ihn zu schießen.
    Er rammte Ben stattdessen gegen einen der Pfosten, die das Strohdach der Veranda stützten. Die scharfe, raue Kante des Pfostens bohrte sich Ben schmerzhaft in den Rücken. Dutras widerlicher kleiner Stierkopf schoss vor und versuchte, Bens Gesicht zu treffen. Ben riss jedoch gerade noch den Kopf beiseite, stemmte sich gegen den Pfosten und hakte den Fuß um Dutras Fußgelenk. Ein heftiger Ruck, und Dutra verlor das Gleichgewicht; da er Ben jedoch nicht losließ, stürzten sie beide von der Veranda und rollten in den Regen hinaus.
    Jillian hatte sich mittlerweile ein zweites Mal aufgerappelt. Dutra zu sehen und unvermittelt den Mann, den sie liebte und der sie beschützen wollte, mit diesem Monster auf Leben und Tod kämpfen zu sehen war ein solcher Albtraum für sie, dass sie erst einmal ein paar Sekunden wie erstarrt dastand. Der Regen prasselte unbarmherzig auf die sich herumwälzenden Gestalten. Gelegentlich aufzuckende Blitze erhellten das Drama, während der Donner noch lauter zu krachen schien als vorher.
    Hinter ihr, im Haus, wurde das Licht

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