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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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zwischen ihnen war viel zu stark, als dass sie ihm noch einmal hätte widerstehen können, und er würde der Versuchung ganz und gar nicht aus dem Weg gehen. Im Gegenteil, er würde jede Gelegenheit nutzen, um ihren Widerstand weiter zu untergraben - nicht, dass der allzu kräftig gewesen wäre. Im Moment jedenfalls war er definitiv bröckelig.

10
    Am dritten Tag wich die Ebene allmählich ansteigendem Gelände. Jillian ging nun direkt hinter Ben und ließ ihren Blick besorgt über die Umgebung schweifen.
    »Was suchst du jetzt schon wieder?«, brummte er. Wonach er suchte, wusste er: Gefahr. Sie konnte überall lauern: über ihren Köpfen, am Boden oder direkt vor ihnen. Sie konnte sich aus dem Gebüsch auf sie stürzen. Sie konnte in Form eines Pfeils daherfliegen, denn die isoliert lebenden Stämme mochten es nun mal gar nicht gern, wenn man sich in ihr Territorium vorwagte. Aber auch ein Bienenschwarm konnte zu einer ernsthaften Gefahr werden. Es war seine Aufgabe, auf jede Einzelheit zu achten, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Zuvor hatte er den scharfen Geruch von Huanganas wahrgenommen und einen weiten Bogen geschlagen, um den angriffslustigen Schweinen aus dem Weg zu gehen. Ja, die Viecher waren nicht zu unterschätzen. Der Umweg machte Jillian nervös, obwohl er ihr versichert hatte, dass sie sich nun wieder auf ihrer ursprünglichen Route befanden.
    »Ich bin auf der Suche nach einem flachen Berg, einem Tafelberg«, erklärte sie.
    »Und wie nahe soll der sein?«
    »Weiß nicht. Spielt sowieso keine Rolle, weil wir da gar nicht hinwollen. Er dient bloß zur Orientierung. Man sollte ihn innerhalb eines Tagesmarsches ab dem Zeitpunkt sehen, wo das Terrain bergiger wird.«
    »Allmächtiger«, sagte er sarkastisch. »Wusste gar nicht, dass die Instruktionen derart präzise sind.«
    Mit zornig verengten Augen musterte Jillian seinen breiten, schweißgetränkten Hemdrücken und stellte sich vor, wie ihn dort ein von ihr geschleuderter Stein traf. Obwohl, der Stein würde wahrscheinlich abprallen, so hart, wie an dem Kerl alles war. Gestern war es ihm zu bunt geworden, und er hatte sich die Ärmel aus den Schulternähten gerissen, weil sie ihn beim Schwingen der Machete behinderten. Seine bloßen Arme waren die reinsten Muskelpakete, da spielte und wölbte es sich, dass einem das Wasser im Mund zusammenlief. In ihrem Mund jedenfalls.
    »Na ja«, fuhr er fort, »falls du den Tafelberg nach einem Tag noch nicht gefunden hast, können wir ja immer noch umkehren und so lange auf und ab gehen, bis du ihn siehst.«
    Sie sollte besser mit dem Stein auf seinen Kopf zielen, dachte sie genüsslich. Zugegeben, sein Schädel war wahrscheinlich das Härteste an ihm, aber wenn der Stein groß genug war, bestand eine reelle Chance, dass er eine Delle hinterließ, die ihm eine Lehre erteilte. Laut sagte sie zuckersüß: »Was für eine gute Idee! Dann brauche ich mich ja nicht mehr zu sorgen, ob ich ihn gleich finde oder in ein paar Monaten.«
    Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass dieser zuckersüße Ton in der Regel bedeutete, dass sie sich etwas besonders Blutrünstiges für ihn ausdachte. Er musterte sie misstrauisch schräg über die Schulter. Ihre Miene war das Gegenteil von süß. Sie sah aus, als überlege sie, welchen Körperteil sie ihm zuerst absäbeln sollte und wie sehr sie es genießen würde.
    Verdammt, er hatte noch nie eine Frau wie sie kennengelernt. Stark und selbstbewusst und pausenlos einen kühlen Kopf, nicht gerade Qualitäten, die er je besonders geschätzt hätte; er hatte vor allem nach einem guten Sinn für Humor, einem gesunden Mangel an Hemmungen und nach dicken Titten Ausschau gehalten. Die beiden letzten Qualifikationen erfüllte Jillian bestimmt nicht, doch einen gewissen Sinn für Humor hatte sie. Einen irgendwie verdrehten Humor, der einen zwang, auf der Hut zu sein. Er konnte sie weder einschüchtern noch in Verlegenheit bringen. Und verführen konnte er sie auch nicht. Allmählich fragte er sich, was er überhaupt mit ihr tun konnte.
    Seit über zwei Wochen hatte er ihr kaum erlaubt, sich mehr als drei Meter von ihm zu entfernen, und aus den Augen hatte er sie nur dann gelassen, wenn sie gewissen Bedürfnissen nachkam oder wenn sie sich, wie in den letzten drei Nächten, in ihrem Zelt verbarrikadierte. Selbst wenn sie mal in die Büsche musste, achtete er darauf, nie weit weg zu sein und Dutra gleichzeitig im Auge zu behalten. Jede andere Frau wäre ihm, wenn sie so lange so dicht

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