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Ein gefährlicher Plan

Ein gefährlicher Plan

Titel: Ein gefährlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvie Kurtz
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Todestag, und Mom ist ganz verrückt vor Schmerz und Verzweiflung. Sie weint sich noch die Augen aus. Ich habe sie ins Bett gebracht und beschlossen, mich mit Süßigkeiten vollzustopfen."
    „Das mit deiner Mutter tut mir Leid." Konnte Trish die Trauer ihrer Mutter nicht aushalten? Erinnerte sie sie zu sehr an ihren eigenen Verlust?
    „Das ist normal. Er war ihr Sohn."
    „Du bist ihre Tochter."
    Trish antwortete nicht, und Brooke fragte sich, was für ein Verhältnis Mutter und Tochter wohl haben mochten.
    „Während ich mich aufs Keksbacken stürzte, musste ich an dich denken. Du bist sicher auch traurig", sagte Trish dann bekümmert. „Und da beschloss ich, dich zu besuchen, um zu sehen, was du so treibst."
    Das war nicht gut. Noch war Brooke in Alyssas Tagebüchern nicht sehr weit gekommen.
    Sie wusste von Ricks Tod, von der Ursache. Aber sie wusste nicht, wie Alyssa für ihn empfunden hatte, abgesehen von den wenigen Eintragungen über seine unerwünschten romantischen Gefühle für sie. Aber Trishs Mitgefühl berührte sie.
    Trish erschien in der Küchentür, als Brooke gerade eine ungeöffnete Dose Kaffee in der Speisekammer entdeckte. „Du hast es nicht vergessen, stimmt's? Deswege n hast du auch in die alten Tagebücher geschaut, oder?"
    Brooke verfluchte stumm die Röte, die ihr in die Wangen schoss. Sie füllte Kaffee in den Filter und schaltete die Kaffeemaschine ein, ehe sie sich zu Trish umdrehte. „Ich versuche immer noch, alles wieder zusammenzubringen."
    „Er liebte dich, weißt du."
    Trish stand gegen den Rahmen gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, die Stirn gerunzelt. Ein aufmerksamer Ausdruck lag in ihren blaugrauen Augen. Verhalte ich mich nicht wie Alyssa?, dachte Brooke besorgt. Was ließ Trish möglicherweise misstrauisch werden? Aber vielleicht versuchte Trish auch nur ihre eigenen Gefühle zu verbergen. Ihre Augen waren gerötet. Vielleicht hatte sie zusammen mit ihrer Mutter geweint. Plötzlich schämte sie sich für ihr Mis strauen.
    „Ich weiß", sagte Brooke, schob die Hände in die Taschen ihrer Shorts und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte. „Es war auch für mich, als ob ein Familienmitglied stirbt. Ich habe ihn gern gehabt."
    „Er hätte nie versucht, Devil's Back zu besteigen, wenn du nicht gewesen wärst."
    Die Anklage fuhr wie ein Messer in Brookes Herz. Sie riss unwillkürlich die Hände aus den Taschen.
    „Er hätte genau das getan, wozu er Lust hatte, und das weißt du auch!" Sie wunderte sich über ihre heftige Reaktion. Hatte sie aus den Tagebüchern doch mehr über Rick aufgenommen, als ihr bewusst war?
    Trish lächelte wissend. „Dann erinnerst du dich also doch."
    Dank dir, Alyssa, und dem Himmel sei gedankt, dass du Tagebuch geführt hast.
    „Was weißt du noch?"
    Brooke straffte die Schultern und starrte Trish geradewegs in die Augen. „Dass ich es nicht mag, wenn man mich auf die Probe stellen oder mir Schuldgefühle einreden will, zum Beispiel. Besonders nicht bei Dingen, für die ich nichts kann."
    Trish lachte und fuhr sich mit den Fingern durchs lockere dunkelblonde Haar. „Du weißt, ich habe mir Sorgen um dich gemacht, als ich von Jack erfuhr, dass du unter Gedächtnisverlust leidest. Aber ich hätte es eigentlich besser wissen müssen. Dich macht nichts nieder, oder?"
    „Nein, nichts." Brooke schenkte Kaffee ein und reichte Trish den Becher.
    Noch immer lächelnd, nahm Trish ihn ihr ab. „Gut. Ich könnte es auch nicht ertragen, meine Lieblingsrivalin so kurz nach meinem Bruder zu verlieren."
    Nach diesem Bekenntnis schien sich die Atmosphäre im Raum zu lockern. Sie unterhielten sich wie richtige Freundinnen – über Rick, den Club, übers Leben im Allgemeinen. Sie aßen Kekse und tranken Kaffee, und all das machte Brooke bewusst, wie sehr sie ihre Freundin Crystal vermisste.
    Erst als Trish gegangen war und Brooke nach einem der Tagebücher griff, bemerkte sie, dass ihr Notizbuch fort war.

12. KAPITEL
    Am nächsten Morgen brachte Brooke das Gespräch darauf, wie sie Cullen eine Falle stellen sollten. Jacks lapidare Bemerkung, er habe alles unter Kontrolle, machte sie wütend. Die kühle Distanziertheit, die er ihr gegenüber an den Tag legte, ärgerte sie maßlos. Sie stellte ihm Fragen, aber ihr Drängen ließ ihn erst recht auf stur schalten.
    Erst als sie zufällig einen Blick von ihm auffing, wurde ihr klar, dass er sich zusammennahm. Sie sah das Feuer in seinen Augen und bekam weiche Knie. Doch schnell wurde seine Miene wieder

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