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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Leid.
    Lieutenant Eve Dallas atmete durch einen Mundfilter. Sie funktionierten eigentlich gar nicht und sahen ihrer Meinung nach auch lächerlich aus, aber es half, den schlimmsten Gestank fern zu halten, wenn man es mit einer sehr reifen Leiche zu tun hatte.
    Da der Thermostat im Raum auf angenehme 22°C eingestellt war, hatte der Körper fünf Tage lang regelrecht gekocht. Er war von Gasen aufgebläht, hatte sich seiner Abfallstoffe entleert. Wer auch immer Andrea Jacobs die Kehle durchgeschnitten hatte, hatte sie nicht einfach getötet. Er hatte sie der Verwesung preisgegeben.
    »Identifikation des Opfers. Jacobs, Andrea. Neunundzwanzig Jahre alt, weiblich, Gesicht Mischtyp. Die Kehle ist offenbar in einer von links nach rechts unten verlaufenden Bewegung aufgeschlitzt worden. Es gibt Hinweise darauf, dass der Mörder von hinten angegriffen hat. Aufgrund des Verfallzustands des Körpers lässt sich durch visuelle Untersuchung am Tatort nur schwer feststellen, ob andere Verletzungen oder durch Gegenwehr des Opfers entstandene Wunden vorhanden sind. Das Opfer trägt Straßenkleidung.«
    Partykleider, stellte Eva fest, als ihr der verschmutzte Glitter am Saum des Kleides auffiel, die durch den Raum geschleuderten Stilettos.
    »Sie kam nach einer Verabredung zurück, hat womöglich die Clubs abgeklappert. Hätte auch jemanden mitbringen können, obwohl es nicht danach aussieht.«
    Sie sah sich im Raum um, während sie die Bilder in ihrem Kopf speicherte. Einen Moment lang wünschte sie sich, Peabody wäre hier. Aber sie hatte ihre frühere Assistentin und jetzige neue Partnerin früh nach Hause geschickt. Es würde nichts bringen, sie zurückzubeordern und ihr den Abend zu verderben, den Peabody, wie Eve wusste, bei einem festlichen Abendessen mit ihrem derzeitigen Freund, einem echten Geizhals, verbrachte.
    »Sie kam allein zurück. Hätte sie Begleitung gehabt, selbst wenn derjenige sie dann getötet hätte, wäre dieser zuerst auf Sex aus gewesen. Warum darauf verzichten? Und hier hat sich niemand gewehrt. Hier gab es keinen Kampf. Ein sauberer Schnitt. Keine weiteren Stichwunden.«
    Sie richtete ihren Blick wieder auf den Körper und brachte Andrea Jacobs gedanklich zum Leben. »Sie kommt von ihrer Verabredung, ihrem Ausgehabend zurück. Hat ein paar Drinks gehabt. Vielleicht ist sie so dumm und geht die Treppe hoch, weil sie hört, dass jemand oben ist. Wir werden herausfinden, ob sie so dumm gewesen ist, aber ich wette, er hat sie gehört. Hörte sie hereinkommen.«
    Eve ging hinaus in die Diele, blieb kurz stehen, ließ sie auf sich wirken und schaltete die Bewegungen der Leute vom Untersuchungsteam aus, die im Haus arbeiteten.
    Sie ging zurück, stellte sich vor, wie sie diese himmelhohen Stöckelschuhe von den Füßen kickte. Ihre Riste würden weinen vor Erleichterung. Vielleicht hob sie einen Fuß, beugte sich ein wenig nach vorn, rieb ihn.
    Und als sie sich aufrichtete, war er an ihr dran.
    Kam von hinter der Tür, überlegte Eve, oder aus dem Schrank an der Wand neben der Tür. Ging von hinten direkt auf sie zu, riss ihren Kopf an den Haaren nach hinten und schnitt dann.
    Mit geschürzten Lippen studierte sie das Muster der Blutspritzer.
    Sprudelte wohl aus der Drosselvene aufs Bett. Sie steht dem Bett zugewandt, er ist hinter ihr. Er wird nicht schmutzig. Ein schneller Schnitt nach unten, ein kleiner Schubs nach vorne. Noch im Fallen spritzt das Blut aus ihr heraus.
    Sie warf einen Blick auf die Fenster. Die Vorhänge waren zugezogen. Als sie darauf zuging, um sie aufzuziehen, fiel ihr auf, dass auch die Rollos heruntergezogen waren. Das musste er getan haben. Wollte wohl nicht, dass jemandem das Licht, die Bewegung auffiel.
    Sie ging wieder hinaus und steckte die Maske zu ihrer Untersuchungsausrüstung.
    Das Untersuchungsteam und die Spurensicherung schlichen bereits in ihren Sicherheitsanzügen herum. Sie nickte einem Uniformierten zu. »Sagen Sie dem Sanitätsteam, sie ist fertig, um eingepackt, etikettiert und abtransportiert zu werden. Wo ist die Zeugin?«
    »Ich habe sie nach unten in die Küche gebracht, Lieutenant.«
    Sie überprüfte die Uhrzeit. »Suchen Sie Ihren Teamkollegen, und fangen Sie an, sich in der Nachbarschaft umzuhören. Sie waren als Erster am Tatort, richtig?
    Er richtete sich ein wenig auf. »Ja, Lieutenant.«
    Sie ließ einen Moment verstreichen. »Und?«
    Sie hatte einen Namen. Mit Dallas wollte es sich schließlich keiner verderben. Sie war groß, schlank und trug jetzt

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