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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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zurückzukehren, hatte sie auch Roarkes Bedürfnis, ein derart luxuriöses Heim zu schaffen - das ganz allein im gehörte -, begreifen, ja sogar schätzen gelernt.
    Aus genau denselben Gründen hatte sie ihre Polizeimarke und das Gesetz als ihr Heim benötigt.
    Sie ließ ihr hässliches Polizeifahrzeug vor dem ehrwürdigen Portal stehen, sprintete in der klebrigen Sommerhitze die Stufen hoch und tauchte ein in die himmlische Kühle des Foyers.
    Schon brannte sie darauf, sich an die Arbeit zu machen, ihre vor Ort gemachten Notizen in eine Ordnung zu bringen, ihre ersten Spekulationen anzustellen, aber sie wandte sich an den Haus-Scanner.
    »Wo ist Roarke?«
    Willkommen zu Hause, liebste Eve.
    Wie üblich brachte diese unpersönliche Stimme, die dieses spezielle Kosewort benutzte, sie ein wenig in Verlegenheit.
    »Ja, ja. Beantworte meine Frage.«
    »Er ist direkt hinter dir.«
    »Herrgott noch mal!« Sie wirbelte herum und verkniff sich ein weiteres Schimpfwort, als sie Roarke sah, der lässig im Bogengang des Salons lehnte. »Warum nimmst du nicht gleich eine Sprengladung und zündest sie?«
    »Das war nicht die Begrüßung, die ich erwartet hatte. Du hast Blut an deiner Hose.«
    Sie schaute an sich herab. »Ist nicht meines.« Während sie abwesend daran herumrieb, musterte sie ihn.
    Es war nicht nur seine Begrüßung, die ihre Herzfrequenz nach oben jagte. Das konnte passieren, passierte auch, indem sie ihn nur ansah. Es lag nicht am Gesicht. Oder nicht nur am Gesicht, sondern an den blendend blauen Augen, diesem unglaublichen Mund, der sich jetzt zu einem leichten Lächeln wölbte, oder dem Wunder an Flächen und Winkeln, die sich zu jenem umwerfenden Exemplar männlicher Schönheit verbanden, gerahmt von einer Mähne seidiger schwarzer Haare. Es war nicht nur diese hoch gewachsene, langgliedrige Statur, die, wie sie wusste, unter der geschäftsmäßigen Eleganz seines dunklen Anzugs voller Muskeln war.
    Alles, was sie von ihm wusste, alles, was sie noch entdecken musste, verband sich und peitschte die Liebe wie einen Sturm durch sie hindurch.
    Es war unvernünftig und unmöglich. Und das Wahrhaftigste und Echteste, was sie kannte.
    »Wie hattest du denn geplant, mich zu Hause willkommen zu heißen?«
    Er streckte eine Hand aus und verband seine Finger mit ihren, als sie den Marmorfußboden überquerten. Dann beugte er sich über sie, beugte sich zu ihr hinab, beobachtete sie, während er mit seinen Lippen die ihren streifte, beobachtete sie noch, als er den Kuss vertiefte.
    »Etwas in der Art«, murmelte er und klang sehr irisch dabei. »Zum Auftakt.«
    »Guter Auftakt. Was kommt als Nächstes?«
    Er lachte. »Ich dachte an ein Glas Wein im Salon.«
    »Wir allein, nur du und ich, trinken im Salon Wein.«
    Die Schadenfreude in ihrer Stimme ließ ihn eine Braue hochziehen. »Ja, ich bin mir sicher, dass Summerset seinen Urlaub genießt. Wie freundlich von dir, dich zu erkundigen.«
    »Bla bla.« Sie schlenderte in den Salon, ließ sich auf eins der antiken Sofas fallen und legte ihre Stiefel in voller Absicht auf eins der unbezahlbaren Tischchen. »Siehst du, was ich mache? Glaubst du nicht, das versetzt ihm einen Stich in den Hintern?«
    »Das ist sehr kindisch, Lieutenant.«
    »Was schlägst du vor?«
    Er musste lachen und schenkte Wein aus einer bereits geöffneten Flasche in zwei Gläser. »Na dann.« Er gab ihr ein Glas, setzte sich und legte seine Füße ebenfalls auf dem Tisch ab. »Wie war dein Tag?«
    »Ach nein, du zuerst.«
    »Soll ich dir von meinen diversen Treffen erzählen, von den Fortschritten in der Planung zum Ankauf der Eton-Gruppe, der Eingliederung des Wohnkomplexes in Frankfort oder der Neuordnung der Nanotech-Abteilung in Chicago?«
    »Ist schon gut, genug von dir.« Sie hob ihren Arm, um Platz zu machen, als Galahad, ihr riesiger Kater, mit einem Satz neben ihr auf dem Kissen landete.
    »Habe ich mir gedacht.« Roarke spielte mit Eves Haaren und streichelte zugleich die Katze. »Wie geht’s unserem neuen Detective?«
    »Sie macht sich gut. Aber sie ist mit Papierkram überlastet. Muss erst die alten Sachen aufarbeiten, ehe sie mit was Neuem anfangen kann. Ich wollte eigentlich, dass sie sich ein paar Tage hinter den Schreibtisch klemmt, ehe sie mit ihrer glänzenden Polizeimarke hinaus auf die Straße geht.«
    Sein Blick richtete sich auf den Blutfleck auf Eves Hose. »Aber du hast einen Fall am Bein.«
    »Hm.« Sie schluckte den Wein und ließ ihn den rauen Tag glatt polieren. »Ich war

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