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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Verantwortliche?«
    »Warte mal. Aha! Es ist unser lieber Kumpel Baxter, mit tatkräftiger Unterstützung des bewunderswerten Officer Trueheart.«
    »Das erleichtert die Sache. Versuch, ihn zu erreichen. Sieh zu, ob wir uns mit den beiden in der Leichenhalle treffen können.«
    Eve konnte in dem weiß gefliesten Korridor vor dem Untersuchungsraum nur warten und Däumchen drehen, während Duluc eine Autopsie vollendete. Bei Morris fühlte sie sich nie derart durch die Mangel gedreht. Das wäre jetzt genauso wenig der Fall, wenn Duluc nicht vorsichtshalber die Türen des Untersuchungsraum dicht gemacht hätte.
    Als der Summer brummte, um zu verkünden, dass sie fertig war, riss Eve die Türen auf und stapfte hindurch. Der Gestank unter dem Dunst aus Desinfektionsmitteln ließ ihre Augen tränen, aber sie kämpfte erfolgreich gegen den Würgeeffekt an und betrachtete Duluc finster.
    Im Gegensatz zu Morris, der sowohl Witz als auch Stil hatte, war Duluc eine strenge Frau, die sich genau an die Vorschriften hielt. Sie trug ihren durchsichtigen Schutzanzug über einem makellosen weißen Laborkittel, dazu blassgrüne Gummihandschuhe. Ihr Haar war völlig unter der Schädelkappe verborgen. Um ihren Hals hing eine Schutzbrille.
    Sie war keine einssechzig, stämmig gebaut und hatte ein flächiges Gesicht. Ihre Haut hatte die Farbe gerösteter Kastanien. Das einzig Gute an ihr - Eves Meinung nach - waren ihre Hände. Sie sahen aus, als könnten sie recht gut Klavier spielen, und waren in der Tat auch recht geschickt im Zertrennen von Leichen.
    Eve deutete mit ihrem Kinn auf die Reste des Opfers auf dem Untersuchungstisch. »Ist das meine?«
    »Wenn Sie damit fragen wollen, ob das die Überbleibsel des Opfers in Ihrem derzeitigen Ermittlungsfall sind, dann schon.«
    Dulucs Stimme hörte sich in Eves Ohren stets an, als hätte sie eine zähe Flüssigkeit wie eine Blase in der Kehle sitzen. Beim Reden wusch sie sich die Hände. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie bekommen meine Ergebnisse, sobald wie möglich. Ich lass mich nicht gern hetzen, Lieutenant.«
    »Haben Sie die Auswertung aus der Toxologie?«
    Duluc starrte sie an. »Drücke ich mich so unklar aus, oder wollen Sie mich nicht verstehen?«
    »Nein, ich verstehe Sie recht gut. Sie halten mich hin, weil es sie geärgert hat, dass ich sie heute Morgen angefahren habe. Da müssen Sie drüber wegkommen, denn ihr ist es egal, ob wir sauer aufeinander sind.« Sie trat vor Andrea. »Sie möchte nur, dass wir handeln, also handeln wir.«
    »Ihre Einschätzung am Tatort war exakt, was die Todesursache angeht. Eine einzige Schnittwunde an der Kehle. Ein scharfes, glattkantiges Messer. Vielleicht ein Stiletto. Es gibt keine Wunden, die auf Gegenwehr schließen lassen, keine anderen Spuren von Gewaltanwendung. Keine Vergewaltigung oder kürzlich erfolgter Geschlechtsverkehr. Ihr Blutalkohol war etwas hoch. Ich schätze, sie hatte vier Wodka Martinis - mit Oliven.
    Keine illegalen Substanzen. Ihre letzte Mahlzeit bestand aus einem Salat, Blattsalat mit Zitronendressing, etwa fünf Stunden vor dem Mord verzehrt.«
    »Stimmen Sie mir zu, dass der Angreifer hinter dem Opfer gestanden hat?«
    »Dem Winkel der Wunde nach zu schließen, ja. An der Größe des Opfers gemessen, sage ich, er oder sie ist etwa einsfünfundachtzig groß. Für einen Mann Durchschnitt, für eine Frau groß. Das wird alles in meinem offiziellen Bericht stehen, den ich Ihnen in angemessener Form zukommen lasse. Dieser Fall hier hat keinen Vorrang, Lieutenant, und wir haben unheimlich viel zu tun.«
    »Die haben alle Vorrang. Sie haben eine weibliche Leiche. Knusperbraten, aus Alphabet City.«
    Duluc seufzte schwer. »Ich habe kein Brandopfer auf meinem Plan stehen.«
    »Auf irgendeinem muss es stehen. Ich muss die Leiche sehen und brauche die Daten.«
    »Dann geben Sie einem der Aufseher Ihre Fallnummer. Ich habe anderes zu tun.«
    »Es ist nicht mein Fall.«
    »Dann brauchen Sie die Leiche auch nicht zu sehen oder die Daten.«
    Sie wollte weggehen, aber Eve packte sie am Arm. »Eventuell wissen Sie nicht, wie das hier funktioniert, Duluc, aber ich bin Lieutenant im Morddezernat und kann mir sehr wohl jede Leiche ansehen, auf die ich Lust habe. Zufälligerweise wird Detective Baxter, der in diesem Fall die Ermittlungen leitet, sich hier mit mir treffen, da ich glaube, dass unser beider Fälle sich überschneiden. Wenn Sie mir weiterhin das Leben schwer machen, dann verspreche ich Ihnen, dass Sie den Kürzeren

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