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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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das käme noch. O ja, das stand noch an. Und er langweilte sich Gott sei Dank nicht mehr.
    Samantha Gannon war der Schlüssel. Er hatte ihr Buch immer und immer wieder gelesen - nach der ersten schockierenden Lektüre, als er so viele Geheimnisse seiner Familie dort vor sich ausgebreitet sah. Es verwunderte ihn, erstaunte ihn, machte ihn wütend.
    Warum hatte man ihm nicht erzählt, dass irgendwo Millionen Dollar, Millionen versteckt waren. Diamanten, die von Rechts wegen ihm gehörten.
    Der liebe alte Papa hatte dieses kleine Detail in seinen Erzählungen ausgelassen.
    Er wollte sie haben. Er würde sie haben. Es war wirklich ganz einfach.
    Damit könnte er, würde er mit seinem Vater und dessen langweiliger Arbeitsethik brechen. Käme weg von der Langeweile, dem ständig gleichen Freundeskreis.
    Er wäre, wie sein Großvater - einzigartig.
    Er dehnte seine Glieder und rief ein anderes Programm auf, sah sich die Reihe von Interviews an, die er aufgenommen hatte. In jedem davon war Samantha beredt, klug, attraktiv. Und genau aus diesen Gründen hatte er keinen Versuch unternommen, direkt mit ihr in Kontakt zu treten.
    Nein, die beschränkte, blauäugige Tina war ein viel sichererer, raffinierterer Zug gewesen.
    Und doch freute er sich schon darauf, Samantha besser kennen zu lernen. Sehr viel intimer kennen zu lernen.

23
    E ve wachte auf, und wie gewöhnlich war Roarke schon aufgestanden, fertig angezogen und saß im Sitzbereich des Schlafzimmers bei einer Tasse Kaffee mit der Katze vor dem Bildschirm, um die morgendlichen Börsennachrichten zu verfolgen.
    Er aß, wie sie mit einem verschlafenen Auge feststellen konnte, etwas, das nach frischer Melone aussah, und gab auf einem TeleLink manuell Codes, Zahlen und offenbar auch Staatsgeheimnisse ein.
    Sie grunzte einen guten Morgen und stolperte ins Badezimmer davon.
    Als sie die Tür schloss, hörte sie Roarke mit dem Kater sprechen. »Vor dem Kaffee ist sie nicht gerade in Hochform, nicht wahr?«
    Als sie aus dem Bad kam, schaltete er den Bildschirm auf Nachrichten um, gab den Ton dazu und nahm sich ein Bagel vor. Sie riss es ihm aus der Hand, mopste sich seinen Kaffee und nahm beides mit zu ihrem Schrank.
    »Du bist genauso schlimm wie die Katze«, beklagte er sich.
    »Aber schneller. Ich habe eine Morgenbesprechung. Hast du den Wetterbericht gehört?«
    »Heiß.«
    »Saumäßig heiß oder einfach nur heiß?«
    »Wir haben August und das in New York. Also rate mal.«
    Resigniert zog sie etwas aus dem Schrank, was nach fünf Minuten im Freien nicht gleich wie Gips an ihr klebte.
    »Oh, ich habe ein paar Informationen über die Diamanten für dich. Habe gestern mal ein wenig rumgeschnüffelt.«
    »Tatsächlich?« Sie drehte sich zu ihm um und rechnete fast schon mit seiner Kritik, dass ihre Bluse nicht zu ihrer Hose oder das Jackett nicht zur Hose passte. Aber offenbar hatte sie heute eine glückliche Hand gehabt und Sachen ausgesucht, die seinen Ansprüchen gerecht wurden. »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du bei all deinen Arschtritten Zeit dafür gefunden hast.«
    »Das hat mich einige Zeit und Mühe gekostet. Aber ich habe mir zwischen den Blutbädern ein wenig Vergnügen gegönnt. Ich habe es gerade eben für dich zusammengestellt, während du dir noch ein wenig Schönheitsschlaf gegönnt hast.«
    »Soll das ein Seitenhieb sein?«
    »Schätzchen, wieso soll es ein Seitenhieb sein, wenn ich dir sage, wie schön du bist?«
    Sie antwortete darauf mit einem Schnauben, während sie sich ihre Waffe anlegte.
    »Diese Jacke sieht gut an dir aus.«
    Sie beäugte ihn misstrauisch, während sie ihren Waffengurt unter ihrer Schulter festmachte. »Aber?«
    »Kein Aber.«
    Sie war hellbraun - obwohl er bestimmt eine andere Bezeichnung dafür hatte. Wie etwa Pumpernickel. Es wollte ihr nicht einleuchten, warum man Farben unverdrossen so seltsame Namen verpasste.
    »Meine reizende Stadtkriegerin.«
    »Lass gut sein. Was hast du herausgefunden?«
    »Herzlich wenig.« Er tippte auf die Diskette, die er auf den Tisch gelegt hatte. »Die Versicherungsgesellschaft ist für ein Viertel davon aufgekommen - dazu auf den Rest das Honorar von fünf Prozent für den Privatdetektiv. Es war also ein schwerer Verlust. Hätte noch viel schlimmer sein können, aber Versicherungsgesellschaften halten nun mal in der Regel gar nichts davon, Auszahlungen von mehreren Millionen leisten zu müssen.«
    »Das ist ihr Risiko«, sagte sie schulterzuckend. »Wer nicht zahlen will, braucht gar nicht

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