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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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schreckt vor Mord nicht zurück und muss - weil er vorausdenkt - sich eine Möglichkeit überlegt haben, wie er Samantha Gannon loswird, wenn er den Preis erst einmal in der Hand hält. Aber er ist nicht in ihr Haus eingedrungen und hatte dabei bereits Mord auf dem Programm stehen.«
    »Er passt sich den Gegebenheiten an. Begreift, was es bedeutet, flexibel zu sein und sozusagen sein Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren. Was du bis jetzt hast, deutet nicht auf einen Mann hin, der in Panik gerät, wenn etwas seinen Spielplan umwirft. Er arbeitet damit und macht entsprechend weiter.«
    »Eine ziemlich schmeichelhafte Beschreibung.«
    »Ganz und gar nicht«, widersprach Roarke. »Denn seine Flexibilität und Konzentration sind völlig unmoralisch und selbstsüchtig. Wie du schon festgestellt hast, verfolgte ich - und verfolge ich - selbst auch meine Spielchen. Und ich kenne den verführerischen Sog, der von glitzernden Steinen ausgeht. Bargeld, so sexy es auch sein mag, zieht einen nicht auf die gleiche Weise an. Ihr Feuer, der blendende Glanz, die Farben und die Formen.
    Diese Anziehungskraft hat etwas Primitives, was einem direkt in die Eingeweide dringt.
    Doch wenn man wegen einer paar Klunkern töten muss, wird das Ganze entwürdigt. Für mich jedenfalls.«
    »Aber sie zu stehlen, wäre okay für dich.«
    Jetzt grinste er und nahm die andere Hälfte des Grissini. »Wenn man es richtig macht.
    Einmal - in einem anderen Leben natürlich - habe ich einen Londoner Paradiesvogel um ein paar seiner funkelnden Federn erleichtert. Sie hatte sie im Tresor aufbewahrt - im Dunkeln - eine Schande. Was hat man denn davon, wenn man diese Schönheiten wegsperrt, die doch nur darauf warten, wieder glänzen zu dürfen? Sie hatte ein Haus in Mayfair, bewacht wie der Buckingham Palace. Ich habe den Job allein ausgeführt, nur um zu sehen, ob ich es kann.«
    Sie wusste, dass sie sich nicht darüber amüsieren sollte, konnte aber nichts dagegen tun.
    »Und ich wette, du konntest es.«
    »Gewonnen. Mein Gott, was für eine Aufregung. Ich muss wohl zwanzig gewesen sein.
    Und doch weiß ich noch - weiß noch ganz genau -, wie es war, als ich diese Steine aus dem Dunklen nahm und zusah, wie sie in meinen Händen lebendig wurden. Sie brauchen Licht, um lebendig zu werden.«
    »Und was hast du damit gemacht?«
    »Na ja, das ist eine andere Geschichte, Lieutenant.« Er schenkte beide Gläser nach.
    »Eine ganz andere Geschichte.«
    Der Kellner servierte ihnen ihre Antipasti. In seinem Gefolge kam der Maître d’ zurückgeeilt und zog eine Kellnerin am Arm.
    »Erzähl es der Signorina«, befahl er.
    »Okay. Ich glaube, dass ich sie bedient habe.«
    »Sie glaubt es«, ertönte Ginos Echo. Er sang es fast.
    »Sie und einen Mann?«
    »Ja. Hören Sie, ich bin mir nicht hundertprozentig sicher.«
    »Darf sie sich denn einen Moment setzen?«, fragte Eve Gino.
    »Wie Sie möchten. Wie es Ihnen beliebt. Schmecken Ihnen die Antipasti?«
    »Großartig.«
    »Und der Wein?«
    Weil er das Zucken in ihrem Auge auffing, trank Roarke einen Schluck. »Ein sehr feiner Wein. Eine wunderbare Empfehlung. Könnten wir vielleicht einen Stuhl für. .«
    »Ich heiße Carmen«, sagte die Kellnerin zu ihm.
    Glücklicherweise stand ein freier Stuhl zur Verfügung, da Eve nicht daran zweifelte, dass Gino sonst einem anderen Gast seine Sitzgelegenheit persönlich weggenommen hätte, um Roarkes Bitte zu erfüllen.
    Obwohl er nicht von ihrer Seite wich, ging Eve nicht weiter auf ihn ein, sondern wandte sich an Carmen. »Woran erinnern Sie sich?«
    »Nun.« Carmen sah sich das Foto, das sie Eve zurückgegeben hatte, noch einmal genau an. »Gino meinte, es wäre eine erste Verabredung gewesen. Und ich glaube, mich daran zu erinnern, dass ich sie bedient habe. Sie war sehr aufgeregt und zappelig - als würde sie nicht oft weggehen, und sie sah so jung aus, dass ich sie überprüfen musste. Das war mir irgendwie zuwider, weil sie ganz rot wurde, aber alles war in Ordnung, denn sie war alt genug. Gerade so eben. Deshalb kann ich mich vermutlich auch an sie erinnern.«
    »Und was ist mit ihm? Was wissen Sie noch von ihm?«
    »Hm.. . Er war nicht so jung wie sie, und er war sehr viel glatter. Als wäre er schon ein wenig herumgekommen. Er hat auf Italienisch bestellt, ganz beiläufig. Ich erinnere mich daran, weil einige Jungs das machen. Sie wollen damit nur ihre Show abziehen, während andere es einfach souverän machen. Er machte es souverän. Und er war auch nicht knickerig

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