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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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hatte nicht damit gerechnet, dass die Polizei das so rasch hinkriegte. Obwohl das egal war.
    Er zog sich seine Haushosen und den Seidenmantel an. Dann schenkte er sich einen Brandy ein und stellte sich einen kleinen Teller mit Früchten und Käse zurecht, damit er es bequem hatte, wenn er sich den Bericht noch einmal ansah.
    Auf dem Sofa des Medienzimmers in seinem zweigeschossigen Apartment an der Park Avenue knabberte er seinen Brie und die sauren grünen Weintrauben, während Nadine ihre Geschichte noch einmal darlegte.
    Nichts, was ihn mit dem naiven kleinen Hausmädchen in Verbindung brachte, schloss er. Er war vorsichtig gewesen. Sicher, ein paar Übertragungen hatten stattgefunden, aber alle über das Konto, das er zu diesem Zweck eingerichtet hatte. Außerdem waren sie von einem öffentlichen Apparat abgeschickt und empfangen worden. Er hatte sie immer an Orte ausgeführt, wo man sich in der Menge verlor. Und als er zu dem Schluss kam, dass er sie umbringen musste, hatte er sie zu dem Gebäude in der Avenue B mitgenommen.
    Die Firma seines Vaters renovierte dieses Haus. Es war unbewohnt, und da etwas Blut geflossen war - tatsächlich sogar erhebliche Mengen davon -, hatte er sauber gemacht.
    Selbst wenn er ein paar Stellen vergessen haben sollte, würden den Zimmerleuten und Installateuren wohl kaum ein paar neue Flecken neben den alten auffallen.
    Nein, nichts vermochte ein dummes Hausmädchen vom Servicedienst zu einem gut ausgebildeten, sozial aufgestiegenen und kultivierten Sohn eines der ersten Geschäftsleute der Stadt in Verbindung zu bringen.
    Nichts ihn mit dem ernsten, sich durchs Leben wurstelnden jungen Künstler Bobby Smith verbinden.
    Diese Künstlergeschichte war brillant gewesen - und ganz natürlich. Er konnte recht gut zeichnen und hatte die naive und törichte Tina mit einer kleinen Skizze ihres Gesichts betört.
    Natürlich hatte er eine Busfahrt machen müssen, um das »zufällige« Treffen einzufädeln. Ein grauenhaftes Unterfangen. Es war ihm unvorstellbar, wie Leute so etwas aushalten konnten, aber seiner Meinung nach hatten diejenigen, die das taten, auch nichts Besseres verdient.
    Danach war alles so einfach gewesen. Sie hatte sich in ihn verliebt - es hatte ihn kaum Mühe gekostet. Ein paar billige Verabredungen, ein paar Küsse und seelenvolle Blicke - und schon hatte er sein Entrée ins Gannon-Haus gehabt.
    Er hatte nur ziellos um sie herumstreichen und eines Morgens mit ihr mitfahren müssen - und behaupten, dass er sie an der Bushaltestelle neben dem Stadthaus getroffen habe und nicht mehr habe schlafen können, weil er ständig an sie denken müsse.
    Oho, da war sie aber errötet und nervös geworden - und mit ihm direkt zur Eingangstür des Gannon-Hauses geschlendert.
    Er hatte sie dabei beobachtet, wie sie den Code eingab - sich die Sequenz gemerkt - und war dann gegen ihren halbherzigen und geflüsterten Protest hinter ihr ins Haus geschlüpft, um ihr noch einen Kuss zu stehlen.
    O Bobby, das kannst du nicht machen. Wenn Miz Gannon das merkt, bekomme ich Ärger. Ich könnte gefeuert werden. Du musst gehen.
    Dabei hatte sie gekichert, als wären sie Kinder, die einen Streich spielten. Und dann war es ganz einfach gewesen, sie zu beobachten, wie sie rasch den Code für Alarm eingab.
    Ganz einfach.
    Nicht ganz so einfach, musste er sich jetzt eingestehen, ganz und gar nicht so einfach war es für ihn gewesen, wieder hinauszugehen und sie winkend zurückzulassen. Einen Augenblick lang, einen brenzligen Augenblick lang hatte er erwogen, sie gleich umzubringen - ihr dieses lächelnde, gewöhnliche Gesicht einzuschlagen und es dann hinter sich zu haben. Hatte sich vorgestellt, nach oben zu gehen, die Gannon aufzuspüren und das Versteck der Diamanten aus ihr herauszuprügeln.
    So lange auf sie einzuschlagen, bis sie ihm alles, aber auch alles erzählt hatte, was nicht in diesem lächerlichen Buch stand.
    Aber das war nicht im Plan vorgesehen. In seinem sorgfältig entworfenen Plan.
    Dann wieder, überlegte er achselzuckend, sind Pläne dazu da, um geändert zu werden.
    Und so war eben Mord daraus geworden. Zweifacher.
    Nach einem Toast auf sich trank er seinen Brandy.
    Die Polizei konnte Spekulationen über sämtliche Verbindungen anstellen, nie würde sie ihn damit in Beziehung bringen, einen Mann wie ihn, mit jemand so Gewöhnlichem wie dieser Tina Cobb. Und Bobby Smith? Ein Hirngespinst, ein Geist, eine Rauchwolke.
    Den Diamanten hatte ihn das alles nicht näher gebracht, aber

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