Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
ein paar Frauen umzubringen, um sie zu finden. Das Buch hat das Ganze in Gang gebracht, aber die Beziehung reicht viel weiter zurück. Wie lange vor Erscheinen des Buchs hat man denn angefangen, es hochzupuschen?«
    »Das finde ich heraus. Es wird auch eine Liste von Leuten geben - Rezensenten, Einkäufer, denen Vorabexemplare geschickt wurden. Man wird leider auch die Mundpropaganda mit berücksichtigen müssen. Die Menschen, mit denen die Verlagsleute, die Werbeabteilung und andere darüber gesprochen haben.«
    »Bei uns erscheint ein ganz großartiges Buch«, begann Peabody. »Es geht um einen Diamantenraub direkt hier in New York.«
    »Genau so. Der Mann, nach dem ihr sucht, könnte es an irgendeiner Theke mitbekommen haben. Hat vielleicht einen Bekannten oder war auf einer Party mit einem der Lektoren, einem Rezensenten, jemandem vom Verkauf, der davon erzählt hat.«
    »Das macht doch bestimmt Spaß, das durchzuackern? Gib mir die Liste«, wiederholte sie, als sie in der Lobby aus dem Aufzug stiegen. »Und lass mich wissen, wen du für sie als Sicherheitskraft abgestellt hast. Ich möchte, dass meine Leute deine Leute kennen. Oh, und ich brauche zwei Logenplätze für das Mets-Spiel.«
    »Für dich oder zum Schmieren?«
    »Zum Schmieren. Bitte, du weißt doch, dass ich Yankee-Fan bin.«
    »Wie konnte ich nur. Wie möchtest du sie denn haben?«
    »Schick einfach die Bevollmächtigung dafür zu Dickhead ins Labor. Berenski. Danke.«
    »Gib mir einen Abschiedskuss.«
    »Ich habe dir bereits heute Morgen einen Abschiedskuss gegeben. Zwei sogar.«
    »Das dritte Mal bringt Glück.« Er drückte seine Lippen fest auf ihre. »Wir bleiben in Verbindung, Lieutenant.« Er ging hinaus. Noch bevor er auf dem Gehweg war, kam ein schnittiges schwarzes Auto an der Bordsteinkante zum Stehen, und der Fahrer sprang heraus, um die Tür zu öffnen.
    Wie Magie, fand Eve.
    »Ich würde gern mit ihm in Verbindung bleiben. Jederzeit, Überall. In jeder Hinsicht.«
    Eve drehte langsam ihren Kopf. »Haben Sie was gesagt, Peabody?«
    »Wer, Sir, ich, Sir? Nein. Absolut nichts.«
    »Dann ist es gut.«
    Als Nächstes übernahm sie das Treffen mit Mira, während Peabody an ihrem Schreibtisch zu Mittag aß und die Akte auf den neuesten Stand brachte. In puncto Essen ging Eve davon aus, dass Peabody das bessere Los gezogen hatte.
    In der Kantine war es immer voll und immer laut, egal, zu welcher Tageszeit man kam.
    Eve musste zwangsweise an eine Schulcafeteria denken, nur dass das Essen sogar noch schlechter war und die meisten Menschen, die es hinunterschlangen, bewaffnet waren.
    Mira war vor ihr da und hatte eine Nische belegt. Entweder hatte sie großes Glück gehabt, überlegte Eve, oder ihren Einfluss geltend gemacht und einen Platz reservieren lassen. Jedenfalls war die Nische schon ein Aufstieg im Vergleich zu den winzigen zusammengeschobenen Vierertischen oder dem Thekenservice, wo die Polizistenärsche über schäbigen Stühlen hingen.
    Mira war - technisch gesehen - keine Polizistin und sah schon gar nicht so aus wie eine.
    Eve fand, dass sie auch nicht wie eine Kriminologin, eine Ärztin oder eine Psychiaterin aussah. Obwohl sie all das war.
    Sie sah aus wie eine gut gekleidete Frau, die man sich beim Durchstöbern der exklusiven Geschäfte entlang der Madison gut vorstellen konnte.
    Womöglich hatte sie ihr Kostüm in einem dieser Läden gekauft. Denn nur wer sehr modisch oder sehr mutig war, würde diese Zitronenschaumschattierung in einer Stadt wie New York tragen, wo einem der Dreck aus dem Asphalt ansprang und sich an jede verfügbare Oberfläche klammerte wie Lauge an die Haut.
    Aber das Kostüm war fleckenlos und wirkte kühl und frisch. Es betonte die Strähnchen in Miras weichem braunen Haar und ließ ihre Augen blauer erscheinen. Dazu trug sie eine dreifach geschlungene Goldkette mit Steinen, deren kräftiges Gelb wie kleine Stücke Sonnenlicht glänzte.
    Sie trank etwas aus einem großen Glas, das so frostig aussah wie ihr Kostüm, und lächelte über dessen Rand hinweg, als Eve ihr gegenüber in der Nische Platz nahm.
    »Sie sehen erhitzt und gehetzt aus. Sie sollten einen hiervon nehmen.«
    »Was ist das?«
    »Köstlich.« Ohne Eves Zustimmung abzuwarten, bestellte Mira einen Drink über den Speisekartencomputer, der neben der Nische angebracht war. »Und wie geht es Ihnen sonst?«
    »Gut.« Eve brauchte üblicherweise einen Moment, um sich anzupassen, wenn Smalltalk verlangt war. Aber mit Mira war es eigentlich kein

Weitere Kostenlose Bücher