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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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genug, sie davon abzuhalten, meine Eltern und Geschwister anzurufen. Ich halte sie hin, und ich nehme Roarkes Angebot dankend an, auch sie zu sichern, bis dieser Fall gelöst ist. Bis es so weit ist, bleibe ich hier. Ich denke, es ist wichtig, dass ich das durchstehe, dass ich mich - auf meine Weise - um das kümmere, was jetzt passiert, wie sie sich damals dem gestellt haben, was ihnen widerfahren ist.«
    »Dazu gehört aber auch, dass Sie dem Chefermittler sämtliche Daten zukommen lassen, die in dieser Ermittlung weiterhelfen können.«
    »Ja, auch darin gebe ich Ihnen Recht. Aber erlauben Sie mir doch, sie zuerst anzurufen, zuerst mit ihr zu sprechen. In meiner Familie werden gegebene Versprechen nicht gebrochen. Das ist für meine Großmutter wie eine Religion. Ich werde jetzt ins Schlafzimmer gehen und sie anrufen, wenn Sie ein paar Minuten warten möchten.«
    »Machen Sie nur.«
    »Bewundernswert«, sagte Roarke, als sie gegangen war. »So viel Wert auf ein gegebenes Wort zu legen, vor allem der Familie gegenüber, wo es doch eigentlich umso leichter fällt, ein Versprechen zu brechen, je intimer man sich kennt. Oder es jedenfalls den Umständen nach zurechtzubiegen.«
    »Ihr Großvater hat jede Menge Versprechen gebrochen«, überlegte Eve. »Jack O’Hara hat Laine und Laines Mutter gegenüber viele Versprechen gebrochen. Also wollte Samanthas Großmutter diesen Teufelskreis beenden. Wenn du nicht vorhast, dein Wort zu halten, dann gib es erst gar nicht, so hart das sein mag. Das muss man respektieren.«
    Sie warf einen Blick Richtung Schlafzimmer, dann sah sie Roarke wieder an. »Ich finde es großartig, dass du ihr und den Maryland-Gannons eine Sicherheitsüberwachung anbietest. Aber du hättest dafür auch einen Angestellten schicken können.«
    »Ich wollte sie kennen lernen. Sie hat dich irgendwie angerührt, und ich wollte wissen, warum. Jetzt weiß ich es.«
    Als Samantha ein paar Minuten später aus dem Schlafzimmer auftauchte, waren ihre Augen verweint. »Entschuldigung. Es ist mir zuwider, ihr Sorgen zu bereiten. Ihnen Sorgen zu bereiten. Ich werde schleunigst nach Maryland fahren müssen, um sie zu beruhigen.«
    Sie setzte sich und stärkte sich mit einem Schluck Kaffee. »Judith und Westley Crew«, begann sie. Sie teilte ihnen die grundlegenden Daten mit, die sie hatte, und zog zusätzlich ihre Notizen hinzu, um ihre Erinnerung aufzufrischen.
    »Wissen Sie, als mein Großvater ihre Spur aufnahm und herausfand, dass Crew dort gewesen war, ging er davon aus, dass er dem Kind etwas gegeben haben könnte, worin die Diamanten versteckt waren. Zumindest ein Teil davon. Ein sicherer Platz, um sie aufzubewahren, während er seiner Arbeit nachging.«
    »Hat er damals schon über die Hälfte davon verfügen können?« Eve machte sich Notizen.
    »Ja. Nach den im Safe sichergestellten Diamanten fehlte noch ein Viertel der Beute.
    Crews Ex-Frau und Sohn waren weg. Alles deutete darauf hin, jedenfalls für meine Großmutter, dass sie sich vor Crew versteckten. Geänderte Namen, ein Job, der kein Aufsehen erregte, eine Nachbarschaft, in der die Mittelschicht zu Hause war. Dann der überstürzte Aufbruch - sie verkaufte alles, was möglich war, verschenkte es und verschwand. Es sah aus, als wäre sie erneut auf der Flucht, weil er sie ausfindig gemacht hatte. Oder den Jungen, was für meine Großmutterwahrscheinlicher war. Ein kleiner Junge, wissen Sie, den seine Mutter vor einem Mann schützen wollte, dessen Gefährlichkeit und Besessenheit sie inzwischen erkannt hatte. Wenn man sich seinen Hintergrund ansieht - den von Crew -, seine Kriminalakte, sein Verhaltensmuster, dann tat sie gut daran, Angst zu haben.«
    »Sie könnte aber auch das Weite gesucht haben, weil Diamanten im Wert von mehreren Millionen in ihrem Besitz waren«, meinte Eve.
    »Ja. Aber das glaubten meine Großeltern nicht. Und ich glaube nicht, dass ein Mann wie Crew sie ihr gegeben hätte, ihr davon erzählt hätte. Sie und den Jungen benutzte, das ja, aber ohne ihr so viel Macht zu geben. Er musste die Zügel in der Hand halten. Er hätte sie bestimmt wiedergefunden, wenn er das gewollt hätte. Für mich steht außer Zweifel, dass er die Frau bedroht hat - und sie ausrangiert oder erledigt hätte, wenn sein Sohn älter gewesen wäre. Alt genug, um Crew mehr zu interessieren und ihm von Nutzen sein zu können. Mein Großvater ließ es sein, stellte die Suche nach den verbliebenen Diamanten ein. Weil meine Großmutter ihn darum gebeten

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