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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Partners direkt hier in New York lebt, über ausreichend Informationen verfügt, um ein Buch zu schreiben, und sehr wahrscheinlich noch mehr weiß. Womöglich sogar Zugang zu den Diamanten hat. Aber hätte er dies alles schon die ganze Zeit über gewusst, warum hat er dann nicht versucht, sie zu finden oder schon früher an die Gannons heranzukommen?«
    »Vielleicht kannte er die ganze Geschichte erst, als das Buch erschien. Vielleicht war ihm die Verbindung nicht klar.« Eve fuchtelte mit ihrer Gabel. »Außerdem ist es meine Aufgabe, das herauszufinden. Von Ihnen möchte ich Ihre Einschätzung hören. Gibt es ein Muster, ein Profil, wonach sich feststellen ließe, dass die Person, hinter der ich her bin, Crews Sohn ist?«
    »Es wäre denkbar, dass er ein Eigentumsrecht darauf zu haben glaubt. Sie waren sozusagen das Eigentum seines Vaters. Aber wenn sein Vater sie zu ihm gebracht hat, als er noch ein Kind war …«
    »Das steht nicht im Buch«, erinnerte Eve sie. »Und wir können nicht wissen, was Crew getan hat oder nicht getan hat oder gesagt oder mitgenommen hat, als er sie dieses letzte Mal besuchte.«
    »In Ordnung. Nach unseren Informationen fühlte Crew sich befugt, die ganze Beute für sich zu beanspruchen, und hat dafür getötet. Es war seine Obsession, und er verfolgte sie, obwohl er genügend Geld hatte, um für den Rest seines Lebens ausgesorgt zu haben.
    Es wäre möglich, dass der Sohn mit derselben Obsession vorgeht, derselben Sichtweise.«
    »Vom Bauch heraus würde ich sagen, es kommt von Crew.«
    »Und ihr Bauch hat normalerweise Recht. Haben Sie Probleme damit, diese Linie zu verfolgen, Eve? Im Kopf die Sünden des Vaters durchzuspielen?«
    »Ja.« Hier vor Mira konnte sie das sagen. »Ein wenig.«
    »Vererbung kann ein starker Sog sein. Vererbung und frühkindliche Umgebung zusammen sind ein fast unwiderstehlicher Sog. Wer ihm zu widerstehen vermag und trotzdem seinen eigenen Weg geht, ist sehr stark.«
    »Mag sein.« Eve beugte sich vor. Keiner um sie herum würde zuhören, aber sie rückte näher und sprach mit leiser Stimme. »Wissen Sie, man kann einfach tief fallen, fallen und sagen, es sei die Schuld eines anderen, dass man hier unten in der Pisse und Scheiße der Welt sitzt. Aber das ist nur eine Ausrede. Die Anwälte, die Seelenklempner, die Ärzte und Sozialreformer können sagen, ach, das ist nicht ihre Schuld, sie ist dafür nicht verantwortlich. Seht doch, wo sie herkommt. Seht doch, was man ihr angetan hat. Sie ist traumatisiert. Sie ist beschädigt.«
    Mira legte eine Hand auf die von Eve. Sie wusste, dass sie von sich sprach, von dem Kind und von dem, was die Frau hätte werden können. »Aber?«
    »Die Bullen, also wir, wissen, dass die Opfer, diejenigen, die zerbrochen, vernichtet oder tot sind. . Die Toten brauchen jemanden, der für sie eintritt, um zu sagen, verdammt noch mal, es ist deine Schuld. Du hast das getan, und du musst dafür bezahlen, egal, ob deine Mutter dich geschlagen hat oder dein Vater. . Egal was, du hast nicht das Recht, über deinen Nächsten herzufallen.«
    Mira drückte Eves Hand. »Und deshalb sind Sie da.«
    »Ja. Deshalb bin ich da.«

25
    W ährend sie beim Zahnarzt zur Untersuchung saß, vereinbarte Eve eine Sitzung im Labor mit Dickie Berenski. Der Check-up musste sein, und wenn man Glück hatte, war es gar nicht so schlimm wie gedacht. Aber normalerweise war es schlimmer.
    Und wie die Dentaltechniker, mit denen sie zu tun hatte, zeigte auch Dickhead eine schwärmerische, selbstgerechte Befriedigung, wenn es schlimmer wurde.
    Sie kam mit Peabody ins Labor gerauscht und gab vor, die abschätzenden Blicke der Techniker nicht zu bemerken, die sich dann aber irgendwo anders beschäftigten.
    Da von Dickie nichts zu sehen war, trieb sie den ersten Techniker, der nicht schnell genug ausweichen konnte, in die Enge. »Wo ist Berenski?«
    »Hm. Im Büro?«
    Sie glaubte, weder die quäkende Stimme noch das breite, eingefrorene Grinsen verdient zu haben. Seit Monaten hatte sie keinen Labortechniker mehr bedroht. Außerdem sollte inzwischen jeder wissen, dass es ihr allein schon körperlich nicht möglich war, die inneren Organe eines Mannes zur Schau zu stellen, indem sie diese von innen nach außen kehrte.
    Sie durchquerte das Hauptlabor, ging über die weißen Fußböden, umrundete die weißen Arbeitstische mit Menschen in weißen Mänteln davor. Nur die Maschinen und Vialen und Schläuche, die mit Flüssigkeiten gefüllt waren, deren genaue

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