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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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während auf der anderen Seite verschwommene Bilder durchliefen.
    »Versuchst du eine Übereinstimmung der Gesichter?«
    »Wir haben ihren Führerschein von vor ihrer Scheidung ausgegraben«, erklärte Feeney.
    »Hier habe ich einen anderen Durchlauf mit der Fahrerlaubnis, die sie benutzte, als der Typ von der Versicherung sie ausfindig machte. Ein anderer Name, sie hat die Frisur verändert, Gewicht verloren. Der Computer spuckt mögliche Übereinstimmungen aus.
    Von diesen Daten aus bewegen wir uns vorwärts.«
    »Dann benutzen wir auf einem weiteren Gerät ein Morphologieprogramm«, fuhr Roarke fort. »Damit suchen wir nach einer Übereinstimmung mit ihrem vom Computer errechneten heutigen Aussehen.«
    »Ein Außenstehender könnte meinen, dass wir inzwischen was Passendes gefunden haben müssten, sofern das Bild stimmig war.«
    »Das tue ich auch.«
    Feeney zuckte mit den Schultern und knabberte seine Nüsse. »Es gibt so viele Menschen auf der Welt. So viele Frauen in dieser Altersgruppe. Und sie muss auch nicht mehr auf diesem Planeten leben.«
    »Sie könnte tot sein«, ergänzte Eve. »Oder sie könnte die standardisierte erkennungsdienstliche Erfassung umgangen haben. Sie könnte verdammt noch mal auch in einer Strohhütte auf irgendeiner nicht verzeichneten Insel leben und Matten weben.«
    »Oder sie hat sich einer plastischen Gesichtsoperation unterzogen.«
    »Die heutige Jugend.« Feeney atmete betrübt aus. »Kein Glauben.«
    »Was ist mit dem Sohn?«
    »Wir machen auch bei ihm eine morphologische Überprüfung. Ein paar Möglichkeiten haben wir schon. Es findet gerade ein zweiter Durchlauf statt. Und unser Freund hier sucht nach dem Geld.«
    Eve wandte sich von den Bildschirmen ab. Die raschen Bewegungen brachten die Kopfschmerzen zurück. »Welches Geld?«
    »Sie hat das Haus in Ohio verkauft«, erinnerte Roarke sie. »Es dauert einige Zeit, bis die Bezahlung, die Auszahlung erfolgt. Die Bank oder der Grundstücksmakler mussten ihr einen Scheck zusenden oder einen elektronischen Wechsel auf Anweisung. Auf den Namen, den sie damals benutzt hat - es sei denn, sie hat bestimmt, dass das Geld an einen Dritten ausbezahlt wird.«
    »Und so etwas könnt ihr herausfinden? Obwohl es schon so lang zurückliegt?«
    »Wenn man hartnäckig genug ist. Sie war eine vorsichtige Frau. Sie hat damals bestimmt, dass der Auszahlungsscheck elektronisch an ihren Anwalt überwiesen und dann zu einer anderen Kanzlei nach Tucson weitergeleitet wird.«
    »Tucson?«
    »Arizona, Schatz.«
    »Ich weiß, wo Tucson liegt.« Mehr oder weniger. »Und woher weißt du das?«
    »Ich habe da meine Kanäle.«
    Sie kniff misstrauisch die Augen zu, als Feeney die Augen zur Decke verdrehte. »Du hast gelogen, bestochen und gegen jede Menge von Zivilgesetzen verstoßen.«
    »Und das ist der Dank dafür. Meine Quellen sagen mir, dass sie in Tucson war, und zwar Anfang 2003, nicht ganz einen Monat. Gerade lang genug, um den Scheck abzuholen und in der örtlichen Bank zu deponieren. Meine gelehrte Vermutung wäre, dass sie an dieser Stelle diese Mittel dazu benutzt hat, erneut ihre Identität zu ändern, und dann woanders hingezogen ist.«
    »Wir engen das mal ein. Wenn die Übereinstimmungen komplett sind, sehen wir uns die Treffer genauer an.« Feeney rieb sich die Augen. »Ich brauche eine Pause.«
    »Gehen Sie doch runter zum Schwimmen, oder wie wär’s mit einem Bier?«, schlug Roarke vor. »In einer halben Stunde werden wir wissen, was wir kriegen können.«
    »Damit kann ich mich anfreunden. Hast du denn was für uns, mein Kind?«
    Keiner außer Feeney nannte sie je mein Kind. »Ich informiere dich über den neuesten Stand, wenn ihr Pause gemacht habt«, sagte Eve zu ihm. »Ich muss noch ein paar Dinge in meinem Büro überprüfen.«
    »Dann treffen wir uns dort.«
    »Ich könnte auch ein Bier vertragen«, meinte Eve, als Feeney hinausging.
    »Eine Pause wäre nicht schlecht.« Roarke fuhr mit dem Finger über ihren Handrücken und zog die Hand dann näher heran, um daran zu knabbern.
    Diese Geste kannte sie.
    »Fang jetzt bloß nicht an, mich zu beschnüffeln.«
    »Zu spät. Was ist das für ein Duft? Über deiner ganzen Haut?«
    »Ich weiß nicht.« Träge zog sie ihre Schulter hoch und roch selbst daran. Für sie roch es nach Seife. »Was halt in der Dusche gewesen ist.« Mit einem leichten Ruck zog sie ihre Hand weg, machte aber den Fehler, sich umzublicken - für den Fall, dass Feeney noch in der Nähe war. Dieser Moment der

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