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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ausprobierte.
    Zuerst die leeren Gebäude.
    Als sie diese herausgefiltert hatte, teilte sie sie ein zweites Mal auf, in die im Bau befindlichen und die, an denen Renovierungsarbeiten vorgenommen wurden.
    Er hatte sie hineinlocken müssen. Klüger, sie zu locken als zu zwingen oder ihr Gewalt anzutun. Sie ist jung und töricht, aber sie ist auch ein pfiffiges Mädchen. Würde so jemand um eine Baustelle stapfen, und sei es auch nur, um ihren Angebeteten glücklich zu machen?
    Sie stand auf und lief umher. Wahrscheinlich. Was wusste sie schon davon? Junge Mädchen, die verliebt waren oder glaubten, verliebt zu sein, taten vermutlich alles Mögliche, das gar nicht zu ihnen passte.
    Sie war nie ein junges verliebtes Mädchen gewesen. Ein paar Anfälle von Begierde hier und da, aber das war was anderes. Sie war sich darüber im Klaren, dass sie auf Roarkes Schoß gelandet war, weil sie verrückt nach Liebe gewesen war. Und takelte sie sich nicht auch von Zeit zu Zeit auf, machte an ihren Haaren herum und warf sich in schicke Klamotten, bloß weil es ihm gefiel?
    Ja, Liebe konnte einen leicht gegen all das verstoßen lassen, was einen ausmachte.
    Aber was war mit dem Mörder? Für ihn gab es keinen Grund, seinem Typ zuwider zu handeln. Er liebte nicht. Er empfand nicht einmal Wollust. Und seinem Typus entsprach es, Eindruck zu schinden und anzugeben. Er hatte es gern angenehm und wollte beherrschen. Er plante voraus mit Blick auf seine eigenen Ziele, sein eigenes Ego, seinen Selbstschutz.
    Eine Renovierung mit ein paar schicken Details. Ein Ort, von dem er genau wusste, er würde nicht gestört werden. Ein Ort, an dem keiner ihm Fragen stellen würde, wenn er sich auf dem Gelände aufhielt. Wo er - wieder - sein Sicherheitsstreben ausleben konnte.
    Sie schickte die Daten an ihren Arbeitsplatz zu Hause, druckte ihre Listen aus und ging dann in die Kammer, um Peabody abzuholen. »Kommen Sie mit.«
    »Ich überprüfe gerade die Versiegelung.«
    »Das können Sie auch unterwegs machen.«
    »Wohin gehen wir denn?«, wollte Peabody wissen, während sie ihre Arbeitsdiskette, die Akten und das Jackett an sich raffte.
    »Wir sehen uns Häuser an. Und unterhalten uns mit Kerlen, die mit Motorwerkzeugen umgehen.«
    »Das ist aber geil!«
    Ihre erste Anlaufstelle war ein kleines Theater, das aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert stammte. Ihre Dienstmarke ebnete ihnen den Weg zum Polier. Obwohl dieser Arbeitsbelastung und Zeitplan vorschob, übernahm er die Führung. Die Fußböden in der Lobby waren noch der Originalmarmor und offensichtlich der ganze Stolz des Poliers. Im Theatersaal lagen rohe Bretter auf dem Boden, bis jetzt nicht versiegelt. Die Wände waren alter Gips.
    Aber sie lief dennoch durch das ganze Gebäude und benutzte ihr Vergrößerungsgerät, um nach Blutspuren zu suchen.
    Auf dem Weg zu ihrem nächsten Besichtigungsobjekt quälten sie sich durch den späten Nachmittagsverkehr.
    »Die Versiegelung in Profiqualität wird en gros oder en detail in Zwanzig-, Fünfzig- und Hundert-Liter-Gebinden angeboten.« Peabody las die Information von ihrem kleinen Handcomputer ab. »Man kann sie mit einer Bauherrenlizenz ebenso in Pulverform kaufen und selbst anrühren. Für den Hausgebrauch gibt es Fünf- oder Zwanzig-Liter-Kübel.
    Kein Pulver. Ich habe hier die Anbieter.«
    »Sie werden dort nachfragen müssen. Wir brauchen eine Liste der Personen und Firmen, die diese Versiegelung gekauft haben, damit wir diese mit den Bautrupps auf den Baustellen gegenchecken können.«
    »Wird eine Weile dauern.«
    »Er wird nicht abhauen. Der ist hier.« Ihre Augen suchten die Straße ab. »Und überlegt sich seinen nächsten Schritt.«
    Er schloss seine Eigentumswohnung auf und orderte sofort bei seinem Hausdroiden einen Gin Tonic. Wie ärgerlich, den halben Tag in einem blöden Büro verbringen zu müssen, wo die Arbeit ihn nicht im Geringsten zu interessieren vermochte.
    Aber der Alte hatte die Finanzen in der Hand und forderte von ihm, dass er mehr Interesse an der Firma zeigte.
    Dein Erbe, mein Sohn. Was für eine Scheiße! Sein Erbe waren mehrere Millionen in russischen Durchsichtigen.
    Die Firma konnte ihm nicht gleichgültiger sein. Sobald es ihm möglich wäre, sobald er in Händen hielt, was ihm gehörte, von Rechts wegen, würde er dem Alten eins husten.
    Auf diesen Tag freute er sich schon.
    Aber in der Zwischenzeit musste er beschwichtigen und ihn hätscheln und den guten Sohn spielen.
    Er zog sich aus, ließ seine Kleider

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