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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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fallen, während er ging, um in das Einmannbassin einzutauchen, das im Rekreationsbereich des Penthouses eingebaut war.
    Der Umstand, dass die so verachtete und beklagte Firma für das Penthouse, die Kleider, den Droiden zahlte, hatte noch nie an seinem Ego gekratzt.
    Er räkelte sich im kühlen Wasser.
    Er musste jetzt an die Gannon ran. Seine Idee, nach Maryland zu fahren, um dort die benötigten Informationen aus dem alten Paar herauszuprügeln, hatte er verworfen. Das könnte in vielerlei Hinsicht auf ihn zurückfallen.
    Wie die Dinge jetzt lagen, konnten sie noch keine Anhaltspunkte haben. Er konnte ein besessener Fan sein oder der Liebhaber des Zimmermädchens, das mit ihm gemeinsame Sache gemacht hatte, um in das Gannon-Haus einzubrechen. Er konnte jeder sein.
    Aber wenn er nach Maryland fuhr, würde er womöglich gesehen oder aufgespürt werden. In so einer bescheuerten Kleinstadt würde er bestimmt auffallen. Wenn er Samantha Gannons Großeltern umbrachte, würden selbst die beschränktesten Bullen sich so weit zurückarbeiten, dass sie die Diamanten als Grund dafür erkannten.
    Wenn er aber die Gannon selbst.. Es war so verdammt frustrierend zu entdecken, dass sie verschwunden war. Keiner seiner sorgfältigen Sondierungsversuche hatte einen einzigen Hinweis auf ihr Verbleiben eingebracht.
    Aber irgendwann musste sie wieder auftauchen. Früher oder später musste sie nach Hause kommen.
    Wenn er alle Zeit der Welt hätte, könnte er das abwarten. Aber er hielt es nicht mehr aus, sich noch länger in dieses blöde Büro zu schleppen und sich mit der idiotischen Arbeiterklasse abzugeben oder seinen pathetischen Eltern Lippenbekenntnisse zu servieren.
    Und dabei die ganze Zeit zu wissen, dass alles, was er wollte, alles, was er verdient hatte, jenseits seiner Reichweite war.
    Mit einem Arm auf dem Bassinrand Halt suchend, trank er. »Bildschirm an«, sagte er müßig und ließ dann die Nachrichtenkanäle nach irgendwelchen Neuigkeiten durchlaufen.
    Nichts Neues, stellte er befriedigt fest. Was sich in den Köpfen derer abspielte, die scharf auf die Medien waren oder auf das, was sie für Ruhm hielten, war ihm nicht nachvollziehbar. Ein wahrer Krimineller zog doch die nötige Befriedigung allein daraus, seine Arbeit erfolgreich und im Geheimen zu erledigen.
    Und er war gern ein wahrer Krimineller und genoss es - sehr sogar -, die Hürden für seine Heldentaten sehr hoch zu legen.
    Er lächelte in sich hinein, als er sich im Zimmer umsah und sein Blick auf die Regale mit den antiken Spielsachen und Spielen fiel. Die Autos, die Laster, die Figuren. Er hatte sie gestohlen, einfach so aus Spaß. Genauso wie er manchmal eine Krawatte oder ein Hemd stahl.
    Nur um zu sehen, ob er es konnte.
    Aus demselben Grund hatte er Freunde und Verwandte bestohlen und lange bevor er es wusste, war es ihm zur Gewohnheit geworden. . ehrlich. Dieses Rauben lag ihm im Blut. Wer hätte das geglaubt, wenn man seine Eltern ansah?
    Aber doch, das Interesse an seiner Spielsachensammlung war von seinem Vater geweckt worden. Das hatte ihm gute Dienste geleistet. Wenn sein Sammelkollege und Bekannter Chad Dix ihm nicht von seiner Freundin vorgejammert hätte, über das Buch, das sie schrieb und all ihre Zeit in Anspruch nahm, hätte er nicht so schnell von den Diamanten und seiner Verbindung dazu erfahren.
    Womöglich hätte er das Buch nie gelesen. Schließlich gehörte Lesen nicht zu seinem üblichen Zeitvertreib. Aber es war ganz einfach gewesen, aus Dix ein paar Einzelheiten herauszukitzeln und ihm dann ein Vorausexemplar abzuluchsen.
    Er trank sein Glas leer, und obwohl er gern noch einen Drink gehabt hätte, versagte er sich diesen. Ein klarer Kopf war wichtig.
    Er stellte das Glas beiseite und schwamm ein paar Züge. Als er sich aus dem Wasser stemmte, war das leere Glas weg und ein Handtuch und ein Bademantel lagen für ihn bereit. Heute Abend musste er auf eine Party. Die Ironie wollte es, dass er zu verschiedenen derartigen Anlässen auch Samantha Gannon begegnet war. Komisch, dass er sich nie für sie interessiert hatte, davon ausgegangen war, dass sie nichts gemeinsam hatten.
    Nie hatte er mit einer Frau mehr gemeinsam gehabt.
    Er könnte sich die Zeit nehmen und die Mühe machen, sie romantisch zu umwerben, was vermutlich weitaus weniger erniedrigend wäre als seine kurze Verbindung mit Tina Cobb. Aber sie war nicht sein Typ. Jedenfalls war sie ihm nicht aufgefallen.
    Selbstbewusst, überlegte er, als er sich anzukleiden begann.

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