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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Attraktiv, gewiss, aber eine dieser verkopften, zielstrebigen Frauen, die ihn entweder schnell irritierten oder langweilten.
    Was er jedoch über sie von Chad erfahren hatte - aber Chad war weiß Gott nun mal ein Jammerlappen -, war sie gut im Bett, aber außerhalb der Laken einfach zu sehr mit sich und ihren Bedürfnissen und Wünschen beschäftigt.
    Doch solange ihm kein effizienterer, wirksamer Weg zum Erlangen der Diamanten einfallen wollte, würde er seine Zeit sinnvollerweise mit Jack O’Haras Urenkelin verbringen müssen.
    In der Zwischenzeit, überlegte er, während er mit dem Finger über die Schaufel eines maßstabsgetreuen Schaufellader-Modells strich, wäre es an der Zeit für ein Vieraugengespräch mit dem lieben alten Papa.

26
    A ls Eve nach Hause kam, köchelte ein Kopfschmerz wie heißer Eintopf hinter ihren Augen. Mehr als drei Baustellen hatte sie nicht geschafft. Bauarbeiter, so hatte sie erfahren, machten lange vor der Polizei Feierabend. Von denen, die sie befragen konnte, hatte sie nichts erfahren, aber das Werkzeuggeklapper, die laute Musik und die in den leeren oder fast leeren Gebäuden hallenden Rufe der Arbeiter hatten ihr Kopfschmerzen beschert.
    Dazu kam noch das Theater, den Verkäufern im Fachhandel gut zuzureden und ihnen Druck zu machen, damit sie ihre Kundenlisten herausrückten. Sie würde glücklich und zufrieden sterben, wenn sie nie wieder in ihrem Leben ein Geschäft für Baubedarf oder einen Direktverkauf aufsuchen müsste.
    Was sie jetzt brauchte, waren eine Dusche, ein zehnminütiges Nickerchen und fünf Liter Eiswasser.
    Da sie hinter Feeney geparkt hatte, machte sie sich nicht erst die Mühe, die Hausanlage zu befragen. Roarke war sicherlich mit ihm oben, im Arbeitszimmer oder im Computerraum, um dort ihre elektronischen Idiotenspiele zu spielen. Da der Kater nicht angetappt war, um sie zu begrüßen, ging sie davon aus, dass auch er oben war.
    Den Plan, zehn Minuten die Augen zu schließen, strich sie. Es wollte ihr nicht recht gelingen, sich in die Horizontale zu legen, wenn ein anderer Polizist im Haus war, vor allem nicht, wenn dieser im Dienst war. Zu peinlich, wenn sie ertappt würde. Egal, ob er, wie Feeney, ein jahrelanger Freund war. Sie gönnte sich zusätzliche zehn Minuten unter der Dusche und empfand dies als gerechtfertigt, da die Kopfschmerzen danach längst nicht mehr so bedrohlich waren.
    Sie tauschte die Einzelteile des Tages - diesen Begriff hatte sie sich gemerkt - gegen ein T-Shirt und Jeans aus. Sie überlegte, barfuß zu laufen, aber schon tauchte vor ihrem geistigen Auge der Polizist im Haus auf, und sie ließ es sein, da sie sich mit bloßen Füßen ein wenig nackt vorkam.
    Sie entschied sich für Tennisschuhe.
    Da sie sich fast wieder wie ein Mensch fühlte, schaute sie auf dem Weg in ihr Arbeitszimmer im Computerraum vorbei.
    Roarke und Feeney saßen jeder vor einem Einzelgerät. Roarke hatte die Ärmel hochgekrempelt und die Haare hinten zusammengebunden, eine Angewohnheit, wenn ernsthafte Arbeit anstand. Feeneys kurzärmeliges Hemd sah aus, als hätte er es vor dem Anziehen am Morgen erst zu einem Ball zusammengeknüllt und diesen dann ein paarmal springen lassen. Man sah auch seine knochigen Ellbogen. Sie wunderte sich, warum sie diese so liebenswert fand.
    Offenbar war sie echt müde.
    Über die Bildschirme flimmerten Daten, viel zu schnell für ihre Augen, um sie lesen zu können. Die Männer warfen einander Kommentare oder Fragen in jener Fachidiotensprache zu, die sie wohl nie würde dechiffrieren können.
    »Habt ihr Jungs auch was in normalem Englisch für mich?«
    Sie schauten beide über die Schulter in ihre Richtung, und erstaunt stellte sie fest, dass zwei Männer, die vom Äußeren her nicht unterschiedlicher hätten sein können, einen identischen Augenausdruck hatten.
    Eine Art bekloppte Entrücktheit.
    »Wir kommen voran.« Feeney griff in die Tüte mit den gezuckerten Nüssen, die er an seinem Arbeitsplatz stehen hatte. »Indem wir ein wenig zurückgehen.«
    »Du siehst... frisch aus, Lieutenant«, bemerkte Roarke.
    »Vor ein paar Minuten war das noch nicht so. Hab geduscht.« Sie betrat den Raum und studierte die Bildschirme. »Was läuft da?«
    Roarkes Lächeln weitete sich langsam. »Wenn wir dir das zu erklären versuchten, würde dir schwummerig vor den Augen. Bei dem hier ist der Zugang ein wenig direkter.« Er winkte sie heran, damit sie den unterteilten Bildschirm sehen konnte, der links ein Foto von Judith Crew zeigte,

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