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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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wie. Er kann sich nicht einmal sicher sein, dass sie existieren.«
    »Iss.«
    Zerstreut sah sie auf ihre Pizza. Und weil sie dalag, nahm sie sie, biss hinein und kaute.
    »Es ist eine Art Fantasie. Nachdem ich jetzt weiß, dass er jünger ist, als ich angenommen habe, macht es auch mehr Sinn. Es ist eine Schatzsuche. Er will sie haben, weil er ein Recht darauf zu haben glaubt und weil sie wertvoll sind, aber auch, weil sie glänzend sind«, fügte sie hinzu, weil ihr Peabody vor den Schaufenstern Ecke Fifth und Forty-Seventh wieder einfiel.
    »Du hast mich doch dazu überredet, um dieses Riff vor der Insel herumzuschwimmen?
    Erinnerst du dich? Du sagtest, ich solle meinen Anhänger ablegen. Nicht nur, weil dicke fette Diamanten im Ozean verloren gehen könnten, sondern weil ich da drinnen nichts Glänzendes tragen sollte. Du meintest, Barrakudas würden ganz high, wenn im Wasser was glitzert und glänzt, und würden dann ganz ekelhaft zuschnappen.«
    »Also haben wir einen Barrakuda auf Schatzsuche.«
    Was für ein Vergnügen, mit Roarke einen Fall durchzuspielen, fand Eve. Man brauchte ihm nichts zweimal zu erzählen, und oft reichte es schon, wenn sie was nur anschnitt.
    »Ich weiß nicht, wohin mich das führen wird, aber lass es uns mal bis zum Ende durchspielen. Er möchte sie haben, weil er ein Recht darauf zu haben glaubt, weil sie wertvoll sind und weil sie glänzen. Das sagt mir, dass er verwöhnt, gierig und kindisch ist. Und fies. Auf tyrannische Art fies. Er hat nicht nur getötet, weil es zweckdienlich war, sondern weil er es konnte. Weil die anderen schwächer waren und er im Vorteil. Er hat Cobb wehgetan, weil die Zeit reif war und weil sie ihn vermutlich langweilte. So sehe ich ihn. Ich weiß nicht, was mir das bringt.«
    »Anerkennung. Mach weiter.«
    »Ich denke, er ist daran gewöhnt, dass er bekommt, was er haben möchte. Nimmt alles als gegeben hin. Vielleicht hat er früher schon geklaut. Wahrscheinlich hätte es darüber hinaus einen sichereren Weg gegeben, sich die Informationen zu beschaffen, aber er hat diesen gewählt. Es ist aufregender, etwas, was einem nicht gehört, im Dunkeln mitgehen zu lassen, als bei Licht darüber zu verhandeln.«
    »Das habe ich auch immer so gesehen.«
    »Aber dann bist du erwachsen geworden.«
    »Ja, auf meine Weise. Die Dunkelheit ist erregend, Eve. Wenn man diese Erfahrung erst einmal gemacht hat, fällt es schwer zu widerstehen.«
    »Und warum ist es dir gelungen? Zu widerstehen?«
    »Ich wollte etwas anderes. Mehr.« Er nahm ihr Weinglas, um einen Schluck zu trinken.
    »Ich hatte meinen Weg im Hinblick darauf geplant, mit gelegentlichen und oftmals erholsamen Ausweichmanövern. Dann wollte ich dich. Und es gibt im Dunkeln nichts, was ich mir mehr wünschen könnte als dich.«
    »Er hat niemanden. Er liebt nicht. Er will auch keinen. Seine Sehnsucht gilt Dingen.
    Glänzenden Dingen, die im Dunkeln schimmern. Und sie glänzen umso mehr, Roarke, weil bereits Blut daran klebt - und ich denke, ich bin mir verdammt sicher, dass ein Teil dieses Bluts durch seine Adern fließt. Sie sind wertvoller für ihn, wichtiger für ihn, wegen des Bluts.«
    Sie presste ihre Handrücken gegen die Augen. »Ja, ich werde ihn wiedererkennen. Ich werde ihn erkennen, wenn ich ihn sehe. Aber das bringt mich alles nicht näher an ihn heran.«
    »Ruh dich doch ein wenig aus.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich möchte mir die Auswertungen mit den Übereinstimmungen anschauen.«
    Steven Whittier trank den Earl Grey aus seiner roten Lieblingstasse. Er behauptete, sie trage zum Aroma bei - eine Feststellung, auf die seine Frau, die dem antiken Meißener den Vorzug gab, mit Augenrollen reagierte. Doch sie liebte ihn wegen seiner Gewohnheiten genauso sehr wie wegen seiner Standhaftigkeit, seiner Zuverlässigkeit und seines Humors.
    Die Ehe zwischen den beiden - dem Bauunternehmer und der Gesellschaftsprinzessin - hatte anfangs ihre Familie verblüfft und durcheinander gebracht. Patricia war erlesener Wein und Kaviar, und Steve war Bier und Sojawürstchen. Aber sie hatte ihre modischen Absätze fest in den Boden gerammt und die wohlmeinenden Vorhersagen ihrer Familie in den Wind geschlagen. Zweiunddreißig Jahre später hatten alle diese Vorhersagen vergessen - bis auf Steve und Pat.
    Jedes Jahr an ihrem Hochzeitstag stießen sie mit ihren Gläsern auf den Trinkspruch an: Das wird niemals halten. Danach kicherten sie dann wie Kinder, die einen Haufen Erwachsene drangekriegt haben.
    Sie hatten

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