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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Fingerspitzen. »Mann, du bist aber wirklich mein Leibsklave.«
    »Wenn ich meine Bezahlung einfordere, werden die Rollen getauscht. Ich könnte mir auch gut eine Kostümierung vorstellen.«
    »Raus mit dir.« Sie schnaubte, biss in die Pizza und verbrannte sich die Zunge. Sie schmeckte großartig. »Er hat sowohl Cobb als auch Gannon von einem Gerät am Grand Central aus angerufen. Hat in der Nacht, als er Jacobs ermordete, bei Gannon angerufen, zweimal, von zwei verschiedenen Standorten aus. Klingt nach grundlegender Absicherung. Hatte bei beiden abgebrochenen Anrufen ihr Antwortprogramm dran und somit die Bestätigung, dass alles klar ist. Geht zu ihr.« Sie spülte die Pizza mit Wein nach und fühlte sich wie Gott in Frankreich. »Von dort aus konnte er auch zu Fuß gehen, so hätte ich es jedenfalls gemacht. Besser als mit dem Taxi. Sicherer.«
    »Und erlaubt ihm außerdem, die Nachbarschaft zu inspizieren«, fügte Roarke hinzu.
    »Dann kommt er an, geht hinein. Vermutlich ist er so schlau, erst ein Zimmer nach dem anderen zu überprüfen. Man kann nicht vorsichtig genug sein. Dann geht er nach oben, um dort anzufangen, und ehe er sich’s versieht, kommt die Haushüterin herein. All die Vorsicht, all die Mühe, wozu?«
    »Er wird stinksauer.«
    Eve nickte, trank noch einen Schluck Wein und überlegte, ob sie das zweite Stück Pizza in Angriff nehmen sollte. Warum eigentlich nicht? »Ja, das meine ich auch. Er muss stinksauer gewesen sein. Er hätte auch weggehen können. Oder sie betäuben und bewegungsunfähig machen können. Aber sie hatte seine Pläne durchkreuzt. Sie hatte ihm die Suppe versalzen. Also brachte er sie um. Aber er war nicht wütend, als er das tat. Kontrolliert, vorsichtig. Aber nicht so klug, wie er glaubt. Was wäre, wenn sie etwas wüsste?
    Diesen Gedankensprung machte er nicht.«
    »Er schlug zu, kaltblütig, nahm sich aber nicht die Zeit, bis er wieder ganz ruhig war.«
    Roarke nickte. »Er musste improvisieren. Wir könnten davon ausgehen, dass er nicht in Bestform ist, wenn ihm die Rolle vorgeschrieben wird und er aufs Stichwort reagieren muss.«
    »Ja, ich kann in seinen Kopf hineinschauen, aber das hilft nicht weiter.« Sie schlang das Stück Pizza hinunter und starrte auf das Phantombild, das sie auf dem Bildschirm stehen hatte. »Wenn ich diese Ermittlung richtig strukturiert habe, weiß ich, was er will. Ich weiß, was er tun wird, um es zu bekommen. Ich weiß sogar, wenn wir derselben Logik folgen, dass sein nächster Schritt in Richtung Samantha Gannon oder eines Mitglieds ihrer Familie gehen wird. Um sich mit ihnen anzufreunden, wenn er es der Zeit und Mühe für wert erachtet, um sie zu bedrohen, zu quälen, zu töten, wenn das nicht der Fall ist. Was immer nötig ist, um die Diamanten oder die Informationen, die er benötigt, aus ihr herauszuholen.«
    »Aber er kommt nicht an sie ran - oder an andere der Familie.«
    »Nein, weil ich sie beschützen lasse. Und wahrscheinlich ist das ein Teil des Problems.
    Eventuell ist deshalb alles ins Stocken geraten.«
    »Würdest du sie als Köder benutzen, könntest du ihn hervorlocken.«
    Mit dem Weinglas in der Hand kippte Eve nach hinten und schloss die Augen. »Sie würde mitmachen. Das traue ich ihr zu. Sie würde es tun, weil es eine Möglichkeit wäre, die Sache zu beenden. Und weil es eine gute Geschichte hergibt. Und weil sie Mumm hat.
    Nicht aus Torheit, sondern weil sie genügend Mut hat, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Genau wie ihre Großmutter.«
    »Mutig genug, weil sie dir vertraut, dass du sie im Auge behältst.«
    Eve schüttelte das ab. »Ich nehme nicht gern Zivilpersonen als Köder. Ich könnte sie durch eine Polizistin ersetzen. Wir könnten eine so herrichten, dass sie ihr ähnlich genug sieht.«
    »Er dürfte sie studiert haben. Er könnte das durchschauen.«
    »Könnte. Mein Gott, womöglich kennt er sie sogar. Egal, ich bin jedenfalls zu groß.
    Peabody passt von ihrer Statur her nicht.«
    »Man könnte einen Droiden entwerfen.«
    »Droiden tun nur das, was man ihnen einprogrammiert hat.« Und ihr Vertrauen in Maschinen war nicht grenzenlos. »Ein Köder muss denken können. Es gibt noch jemanden, auf den er aus sein könnte.«
    »Judith Crew.«
    »Ja. Wenn sie noch lebt, könnte er es bei ihr versuchen. Oder beim Sohn. Wenn keiner von beiden mit im Spiel ist, könnte er auch hier den Hebel ansetzen. Sonst ist keiner mehr übrig von damals, keiner, der genaue Kenntnis darüber hat, was passiert ist und

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