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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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jede Minute seiner Zeit abverlangt.«
    Steve behielt sein Lächeln bei, nahm diesen Ton und die Verletzung seiner Gefühle zähneknirschend hin. »Wenn dir erst einmal die richtige Frau begegnet, wirst du deine Meinung vermutlich ändern.«
    »Es gibt keine richtige Frau. Aber jede Menge erträgliche.«
    »Ich hasse es, wenn du so zynisch und hart argumentierst.«
    »Sei doch mal ehrlich«, korrigierte ihn Trevor. »Ich nehme die Welt so, wie sie ist.«
    Steve seufzte. »Vielleicht musst du damit mal anfangen. Es muss was zu bedeuten haben, dass du heute Abend hier herkamst. Ich habe schon vorher an dich gedacht.
    Darüber nachgedacht, wo du mit deinem Leben hinwillst und warum.«
    Trevor zuckte mit den Schultern. »Du hast mein Leben nie verstanden oder gut geheißen, weil es deinem nicht entspricht. Steve Whittier, Mann des Volkes, der sich aus dem Nichts hochgearbeitet hat. Wörtlich. Du solltest wirklich deine Lebensgeschichte verkaufen. Sieh doch, wie gut dieser Gannon das mit ihren Familienmemoiren gelungen ist.«
    Steve setzte seinen Schwenker ab, und zum ersten Mal, seit Trevor hereingekommen war, schwang ein warnender Unterton in seiner Stimme mit. »Davon soll keiner was erfahren. Das habe ich dir klar und deutlich zu verstehen gegeben, Trevor. Ich habe es dir erzählt, weil ich fand, du hattest ein Recht darauf, es zu erfahren, und damit du, für den Fall, dass durch dieses Buch irgendwie eine Verbindung zu deiner Großmutter, zu mir, zu dir hergestellt würde, du vorbereitet wärst. Es ist ein beschämender Teil unserer Familiengeschichte und schmerzhaft für deine Großmutter. Und für mich.«
    »Großmama ist wohl kaum davon betroffen. Die verbringt doch neunzig Prozent ihrer Zeit woanders.« Trevor ließ anzüglich einen Finger um sein Ohr kreisen.
    Jetzt wurde Steves Gesicht wirklich rot vor Ärger. »Ich möchte von dir nicht hören, dass du dich jemals über ihren Zustand lustig machst. Oder alles abtust, was sie auf sich genommen hat, damit ich sicher und gesund leben kann. Du wärst nicht hier und würdest Brandy trinken und spotten, wenn es sie nicht gäbe.«
    »Oder ihn.« Trevor senkte seinen Kopf. »Schließlich war auch er daran beteiligt.«
    »Die Biologie macht noch keinen Vater. Ich habe dir erklärt, was er war. Ein Dieb und ein Mörder.«
    »Erfolgreich, bis die Gannons ins Spiel kamen. Jetzt hör doch auf.« Trevor rutschte nach vorne, beugte sich vor, den Brandyschwenker zwischen den Knien. »Findest du ihn nicht wenigstens faszinierend? Er war ein Mann, der sich seine eigenen Regeln aufstellte, sein Leben nach seinen Bedingungen lebte und sich nahm, was er haben wollte.«
    »Nahm, was er haben wollte, egal, was es andere kostete. Der meine Mutter so terrorisiert hat, dass sie jahrelang vor ihm weglaufen musste. Selbst nachdem er im Gefängnis gestorben war, hat sie ständig über ihre Schulter geschaut. Egal, was die Ärzte sagen mögen, ich weiß, dass er es war und all die Jahre der Angst und Sorge, die sie krank gemacht haben.«
    »Sieh doch den Tatsachen ins Auge, Papa, es ist eine Geistesstörung, die sehr wahrscheinlich genetisch bedingt ist. Du oder ich könnten die Nächsten sein. Und deshalb sollen wir das Leben genießen, bis wir in irgendeinem besseren Asyl vor uns hin sabbern.«
    »Sie ist deine Großmutter, und du wirst ihr Respekt erweisen.«
    »Ihm nicht? Blut ist Blut, oder? Erzähl mir von ihm.« Er lehnte sich wieder zurück.
    »Ich habe dir alles erzählt, was du wissen musst.«
    »Du sagtest, ihr seid mehrmals im Jahr umgezogen. Ein paar Monate, ein Jahr, und ihr musstet wieder packen. Er muss doch Kontakt zu ihr aufgenommen haben oder zu dir.
    Auf Besuch gekommen sein, um dich zu sehen. Warum wäre sie sonst dauernd auf der Flucht gewesen?«
    »Er hat uns immer gefunden. Bis sie ihn erwischt haben, hat er uns immer gefunden.
    Ich wusste nicht, dass man ihn geschnappt hatte, erfuhr davon erst Monate später. Über ein Jahr lang wusste ich auch nicht, dass er gestorben war. Sie hat versucht, mich zu schützen, aber ich war neugierig. Und neugierige Kinder finden Wege, um etwas in Erfahrung zu bringen.«
    Taten sie das nicht gerade wieder?, überlegte Trevor. »Du musst dich doch gefragt haben, was aus den Diamanten geworden ist?«
    »Warum sollte ich?«
    »Sein letztes großes Ding? Also bitte, du musst dich doch gewundert haben, du, als neugieriges Kind. .«
    »Ich habe nicht über sie nachgedacht. Ich habe nur daran gedacht, was sie empfunden hatte, was ich

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