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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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er mit einem Mietwagen - einem Taurus von Avis aus New York, Straßenkarten.«
    Sie betrachtete die Gegenstände, die McCoy ihr beschrieb.
    »Ein Handy - es waren keine Nummern eingespeichert, die wir hätten anrufen können.
    Offensichtlich hat er ein paar Nachrichten auf der Mailbox. Wir werden versuchen, dem nachzugehen.«
    Die Nachrichten waren von ihrem Vater, dachte Laine, aber sie nickte nur.
    »In die Uhr ist etwas eingraviert«, fügte McCoy hinzu, als Laine sie in die Hand nahm.
    »Einer jede Minute. Ich weiß nicht, was das heißen soll.«
    Sie lächelte ihn verwirrt an. »Ich auch nicht. Vielleicht bedeutet es etwas Romantisches und hat etwas mit einer Frau zu tun, die er mal geliebt hat. Das wäre schön. War das alles?«
    »Na ja, er war ja unterwegs.« Er nahm ihr die Uhr aus der Hand. »Männer nehmen nie viele persönliche Dinge mit, wenn sie auf Reisen gehen. Vince kümmert sich um seine Heimatadresse, seien Sie unbesorgt. Wir haben bis jetzt auch keine nahen Verwandten gefunden. Wenn es dabei bleibt, werden wir die Leiche freigeben. Es ist nett von Ihnen, dass Sie einen alten Freund Ihres Vaters beerdigen lassen wollen.«
    »Das ist das Mindeste, was ich tun kann. Ich danke Ihnen sehr, Sergeant. Sie waren sehr nett und geduldig. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie oder Vince mir Bescheid geben würden, damit ich mit dem Bestattungsunternehmen reden kann.«
    »Ja, das machen wir.«
    Sie ergriff Max’ Hand, als sie hinausgingen, und er spürte den Schlüssel, der sich in seine Handfläche drückte. »Das hast du geschickt gemacht«, meinte er. »Ich habe es kaum mitgekriegt.«
    »Wenn er nicht ein bisschen verrostet gewesen wäre, hättest du gar nichts gemerkt. Er sieht aus wie ein Schließfachschlüssel. Kann man eigentlich auf Flughäfen, Bahnhöfen oder Busbahnhöfen noch Schließfächer mieten?«
    »Dafür ist der Schlüssel zu klein. Außerdem haben diese Schließfächer meistens Kombinationsschlösser oder Karten. Er sieht eher aus, als gehöre er zu einem Postschließfach.«
    »Das finden wir bestimmt heraus. Aber ein Hund war nicht dabei.«
    »Nein. Wir überprüfen noch einmal sein Motelzimmer, aber ich denke, da ist er auch nicht.«
    Als sie aus der Tür traten, warf sie einen liebevollen Blick auf die Stadt, die zu ihrer Heimat geworden war. Von hier oben aus sah man ein Stück vom Fluss und die Häuser, die sich am anderen Ufer in die Hügel schmiegten.
    Die Langweiler, wie ihr Vater immer abschätzig zu normalen Menschen mit einem normalen Leben gesagt hatte, gingen ihren Geschäften nach. Sie verkauften Autos, regelten den Familieneinkauf, reinigten Teppiche, unterrichteten an der Schule.
    Die Gärten wurden bepflanzt, und an einigen Häusern war die Osterdekoration noch nicht entfernt worden, obwohl das Fest jetzt schon beinahe seit drei Wochen vorbei war.
    Bunte Plastikeier hingen in den unteren Ästen der Bäume, und auf dem grünen Frühlingsrasen tummelten sich aufblasbare Kaninchen.
    Auch sie musste ihre Teppiche reinigen, Einkäufe machen und ihren Garten bestellen.
    Und das machte sie, trotz des Schlüssels in ihrer Hand, ebenfalls zu einer Langweilerin.
    »Ich will ja gar nicht behaupten, dass ich die Ereignisse nicht spannend finde. Aber wenn das hier vorbei ist, werde ich froh sein, mich wieder zur Ruhe setzen zu können.
    Willy konnte es nicht mehr, und mein Vater wird es nie tun.«
    Lächelnd trat sie an Max’ Auto. »Mein Vater hat ihm die Uhr geschenkt. Das mit dem Schlüsselring habe ich erfunden, aber die Uhr hat mein Vater Willy zum Geburtstag geschenkt. Ich glaube, er hat sie sogar gekauft, doch das weiß ich nicht genau. Aber ich war dabei, als er den Spruch hat eingravieren lassen. Einer jede Minute.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Dass jede Minute ein Trottel zur Welt kommt - die Dummen werden nicht alle«, erwiderte sie und stieg ins Auto.

11
    A n der Rezeption des Red Roof stand zwar derselbe Angestellte, aber Max sah ihm an, dass er ihn nicht wiedererkannte. Der einfachste und schnellste Weg, in Willys Zimmer zu gelangen, war, es zu buchen.
    »Wir möchten 115«, erklärte Max.
    Der Angestellte sah im Computer nach, ob das Zimmer frei war und erwiderte achselzuckend: »Kein Problem.«
    »Wir sind sentimental.« Laine lächelte einfältig und schmiegte sich enger an Max.
    Max reichte dem Mann das Geld. »So sentimental nun auch wieder nicht. Ich brauche einen Beleg.«
    Als sie im Aufzug zu Willys Zimmer hinauffuhren, sagte Laine nachdenklich: »Er muss gewusst

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