Ein gefährliches Geschenk
das anders, sie ist ja nur eine Frau und leicht zu ersetzen.«
»Ach, tatsächlich?«
»Von Crews Standpunkt aus. Ich sehe das anders. Ich finde, wenn man das Glück hat, der richtigen Frau zu begegnen, ist sie durch nichts zu ersetzen.«
»Das hast du dir eben erst ausgedacht, aber mir gefällt es.«
»Weißt du, wenn ich im Computer recherchiere, dann ziehe ich so lange an dem losen Ende, das ich erwische, bis es zu etwas führt oder im Nichts endet. Ich muss der Sache nachgehen. Also, ändern wir unsere Pläne. Morgen früh fahre ich als Erstes nach New York und gebe die Diamanten persönlich ab. Dann springe ich mal rasch in Ohio vorbei und sehe zu, ob ich von der ehemaligen Mrs. Crew oder dem Jungen etwas erfahren kann.«
»Wie alt ist der Kleine?«
»Ungefähr sieben.«
»Oh, Max, er ist noch ein Kind.«
»Du weißt doch, dass die manchmal besonders viel mitkriegen. Du meine Güte, Laine«, fügte er hinzu, als er ihren Gesichtsausdruck sah. »Ich tue ihm doch nichts. Ich will nur mit ihnen reden.«
»Wenn sie geschieden sind, will sie möglicherweise gar nichts mehr mit Crew zu tun haben. Vielleicht will sie ja auch nicht, dass ihr Sohn weiß, was sein Vater macht.«
»Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass es der Junge wirklich nicht weiß. Eventuell taucht Daddy ja auch ab und zu mal auf. Überprüfen muss ich es auf jeden Fall, Laine.
Ich breche morgen ganz früh auf. Wenn du mitkommen möchtest, buche ich einen Flug für uns beide.«
Sie wandte sich wieder ihrem Millimeterpapier zu und verschob mit dem Bleistift das ausgeschnittene Sofa. »Du kämst schneller voran ohne mich.«
»Wahrscheinlich, aber es wäre nicht so lustig.«
Lächelnd blickte sie auf. »Ein kurzer Ausflug nach New York und ein Abstecher nach Ohio. Klingt verlockend, aber ich kann nicht. Ich habe zu tun, ich habe Henry, und ich muss dieses Haus hier wieder herrichten. Außerdem muss ich üben, deine Mutter anzurufen.« Sie piekste ihn mit dem Bleistift, als er lachte. »Nein, Freundchen, ich möchte keinen Kommentar hören, so mache ich das eben.«
Er wollte sie nicht allein lassen, auch nicht nur für einen Tag. Natürlich lag das zum Teil daran, dass er frisch verliebt war, aber er machte sich auch Sorgen um sie. »Wenn du mitkämst, könntest du sie von unterwegs anrufen. Henry könntest du bei den Burgers lassen, den Laden könntest du für einen Tag zuschließen, und das Haus kriegen wir schon wieder in Ordnung, wenn wir zurück sind. Dein Millimeterpapier kannst du ja mitnehmen.«
»Du machst dir Sorgen, mich allein zu lassen, weil du deiner Arbeit nachgehen musst.
Aber das brauchst du nicht. Und ehrlich gesagt, ist es auch nicht richtig. Ich sorge schon sehr lange für mich, Max, und das werde ich auch weiter tun, wenn wir verheiratet sind.«
»Wenn wir erst mal verheiratet sind, ist auch kein Mörder und Juwelendieb hinter dir her.«
»Kannst du mir das garantieren? Na komm«, fügte sie hinzu, ohne seine Antwort abzuwarten. »Geh deiner Arbeit nach. Ich werde meine tun. Und wenn du zurückkommst...«, sie ließ ihre Hand an seinem Oberschenkel entlanggleiten, »dann machen wir etwas gemeinsam.«
»Du versuchst, mich abzulenken. Nein, du hast mich schon abgelenkt.« Er küsste sie.
»Wie wäre es damit? Ich tue meine Arbeit, du bleibst und tust deine Arbeit. Morgen Abend bin ich wieder zurück, früher sogar, wenn ich es schaffe. Aber bis ich zurück bin, gehst du zu dem Polizisten und seiner Frau. Henry nimmst du mit. Du bleibst vorläufig nicht hier alleine. Also, wir können uns jetzt darüber streiten, oder du lässt dich auf diesen Kompromiss ein.«
Sie streichelte weiter seinen Oberschenkel. »Ich streite gern.«
»Okay.« Er stieß sich vom Schreibtisch ab, als wolle er sich auf einen Zweikampf vorbereiten.
»Aber nicht, wenn ich der Meinung bin, dass die andere Person Recht hat. Es wäre ein unnötiges Risiko, wenn ich hier allein bliebe. Also werde ich Jenny und Vince auf den Geist gehen.«
»Gut. Na ja.. gut. Willst du wegen etwas anderem streiten?«
»Später vielleicht?«
»Okay. Ich buche jetzt meine Flüge. Ach übrigens, besteht die Möglichkeit, dass das Sofa so lang wird, dass ein ausgewachsener Mann darauf sein Mittagsschläfchen halten kann?«
»Die Möglichkeit besteht durchaus.«
»Ich glaube, es wird mir gefallen, mit dir verheiratet zu sein.«
»Das glaube ich auch.«
Als Jack mit der Durchsuchung von Laines Laden fertig war, war es nach eins. Unzufrieden schloss er die Tür
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