Ein gefährliches Geschenk
gemieteten Schließfach deponiert und Willy mit der anderen Hälfte der Millionen hierher geschickt hast.«
»Wir mussten schnell handeln. Du meine Güte, Laine, wir hatten gerade herausgefunden, dass Myers umgebracht worden war. Wir wären als Nächste dran gewesen, also habe ich meinen Anteil weggepackt und bin getürmt. Der verdammte Crew sollte mich verfolgen - ich hatte ein sicheres Versteck. Willy sollte seinen Anteil hierher bringen und dann zurückfahren, meinen Anteil holen und ihn versilbern. Das war unser Reisegeld, unser Polster.«
Um wie Könige an einem schönen Strand zu leben, dachte Jack.
»Ich ahnte doch nicht, dass Crew dich aufstöbern würde, das hätte ich dir doch nie angetan, Baby. Crew sollte hinter mir herjagen.«
»Und wenn er dich gefunden hätte?«
Jack lächelte nur. »Das hätte ich nie zugelassen. Ich bin immer noch ganz gut auf den Beinen, Lainie.«
»Ja, das bist du wohl.«
»Ich wollte Willy nur genug Zeit verschaffen. Er wäre nach Mexiko gefahren und hätte das erste Viertel der Beute verscheuert. Dann hätten wir uns getroffen, wären abgehauen und hätten uns in Ruhe versteckt, bis sich die Wogen geglättet hätten.«
»Und dann wärt ihr zurückgekommen und hättet euch den Rest bei mir abgeholt.«
»Ja, nach zwei oder drei Jahren vielleicht. Wir waren uns noch nicht so ganz klar darüber.«
»Hattet ihr beide Schlüssel für das Schließfach in A.C.?«
»Ich habe niemandem auf der ganzen Welt so sehr vertraut wie Willy. Außer dir natürlich, Lainie«, fügte er hinzu und tätschelte ihr das Knie. »Ja, der Schlüssel ist jetzt bei den Bullen.« Nachdenklich schürzte er die Lippen. »Sie werden ein Weilchen brauchen, um es herauszufinden. Wenn sie es überhaupt jemals schaffen.«
»Max hat den Schlüssel. Ich habe ihn von Willys Schlüsselbund abgemacht und ihm gegeben.«
»Wie hast du denn.. ?« Seine anfängliche Irritation schlug in väterlichen Stolz um. »Du hast ihn geklaut.«
»Sozusagen. Aber wenn du jetzt meinst, das sei das Gleiche wie ein Auto zu knacken, dann hast du dich geirrt. Das ist etwas ganz anderes.«
»Du hast ihn vor ihrer Nase eingesteckt, was?«
Ihre Lippen zuckten. »Möglich.«
Er versetzte ihr einen leichten Stoß mit dem Ellbogen. »Du bist immer noch ganz schön flink.«
»Offensichtlich. Aber ich will das eigentlich nicht.«
»Willst du nicht wissen, wie wir das Ding gedreht haben?«
»Ich kann es mir vorstellen. Euer Mann in der Börse nimmt die Figuren mit in sein Büro. Harmloser Schnickschnack, wer achtet schon darauf? Sie stehen einfach da herum.
Dann trifft die Lieferung ein, und er ersetzt sie - oder zumindest einen Teil - durch falsche Steine und verteilt die echten auf die vier Figuren. Und kein Mensch merkt etwas.«
»Diesen Teil hat sich Myers ausgedacht. Er war gierig, aber er hatte keine guten Nerven.«
»Hmm. Er konnte nicht lange genug abwarten. Und man konnte ihm auch nicht trauen.
Er hätte es höchstens ein paar Tage ausgehalten. Er löst den Alarm selber aus, damit man ihm nichts anhaben kann. Die Polizisten schwärmen aus, und die Ermittlungen beginnen.
Die Figuren aber werden vor ihren Augen weggebracht.«
»Wir haben jeder eine genommen. Ich habe mich als Versicherungstyp verkleidet, bin in Myers’ Büro gegangen und habe meinen Anteil in die Aktentasche gesteckt. Es war wunderbar.«
Er grinste. »Willy und ich haben ein paar Blocks weiter bei T.G.I. zu Mittag gegessen, und dabei wärmten uns vierzehn Millionen Dollar. Ich hatte Nachos. Nicht schlecht.«
Sie musterte ihn. »Ich sag ja gar nicht, dass es kein großer Coup war. Und ich behaupte auch nicht, dass ich den Kick nicht verstehe. Aber ich vertraue dir, Dad. Ich vertraue darauf, dass du dein Versprechen hältst. Ich brauche dieses Leben viel mehr, als du die Aufregung bei solchen Coups brauchst. Bitte, mach es mir nicht kaputt.«
»Ich werde alles in Ordnung bringen.« Er beugte sich vor und küsste sie auf die Wange.
»Warte nur ab.«
Sie sah ihm nach, als er zu seinem gestohlenen Auto schlenderte. Einer jede Minute, dachte sie. »Mach mich nicht zu einem von ihnen, Dad«, murmelte sie.
Jack setzte sie mit Henry am Park ab, wobei sie darauf hoffte, dass es noch so früh war, dass niemand sich darüber wunderte, einen Mann mit ihrem Auto wegfahren zu sehen.
Eine halbe Stunde lang wanderte sie mit Henry durch den Park. Dann holte sie ihr Handy heraus und rief Max an.
»Gannon.«
»Tavish.«
»Hi, Baby. Was gibt’s?«
»Ich. . bist
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