Ein gefährliches Geschenk
du am Flughafen?«
»Ja. Gerade in New York gelandet.«
»Ich dachte, ich sollte dir erzählen, dass mein Vater heute früh vorbeigekommen ist.«
»Ach ja?«
Seine Stimme klang auf einmal kühler, und sie zuckte zusammen. »Wir haben einiges geklärt, Max. Er holt jetzt seinen Anteil an den Diamanten. Er wird sie mir bringen, und dann kann ich sie dir geben, damit du... na ja, wie gehabt.«
»Wo sind sie, Laine?«
»Bevor ich dir das erzähle, möchte ich dir sagen, dass er fix und fertig war.«
»Ach ja?«
»Max.« Sie bückte sich, um das Stöckchen aufzuheben, das Henry ihr vor die Füße gelegt hatte. Sie warf es weg, und der Hund raste begeistert kläffend hinterher. »Sie sind in Panik geraten. Als sie von Myers’ Tod erfahren haben, sind sie schlicht in Panik geraten.
Es war kein guter Plan, ohne Frage, aber sie haben impulsiv gehandelt. Mein Vater konnte sich nicht vorstellen, dass Crew von mir wusste, geschweige denn, dass er hier auftauchen würde. Er hatte gedacht, Willy gibt mir einfach die Figur, und ich verstecke sie ein paar Jahre lang, während sie.. « Sie brach ab, als ihr klar wurde, wie blöd alles klingen würde.
»Während sie vom Rest der gestohlenen Diamanten ein herrliches Leben führten.«
»So ungefähr. Wichtig ist jetzt nur, dass er sie mir bringen will. Er holt sie gerade.«
»Wo?«
»Aus einem Schließfach in Atlantic City. Er ist auf dem Weg dahin. Ich denke, er wird den ganzen Tag brauchen, aber. .«
»Womit fährt er dahin?«
Sie räusperte sich. »Ich habe ihm mein Auto geliehen. Ich weiß, dass du ihm nicht vertraust, Max, aber er ist mein Vater. Ich muss ihm vertrauen.«
»Okay.«
»Ist das alles?«
»Dein Vater ist dein Vater, Laine. Du hast getan, was du tun musstest. Aber ich, ich muss ihm nicht vertrauen. Und ich werde sicher keinen Schock bekommen, wenn wir erfahren, dass er in einer hübschen Casa in Barcelona lebt.«
»Er vertraut dir auch nicht. Er glaubt, du seiest auf dem Weg nach Martinique.«
»Höchstens St. Bart, da gefällt es mir besser.« Er schwieg kurz. »Du sitzt echt zwischen allen Stühlen, was?«
»Ich habe eben das Glück, euch beide zu lieben.« Sie hörte, dass sich die Geräusche im Hintergrund veränderten, und schloss daraus, dass er aus dem Terminal nach draußen gegangen war. »Du nimmst dir jetzt vermutlich ein Taxi.«
»Ja.«
»Okay, dann beenden wir das Gespräch. Bis heute Abend.«
»Ja, verlass dich darauf. Ich liebe dich, Laine.«
»Schön, dass du das sagst. Ich liebe dich auch. Tschüss.«
Max steckte das Handy in die Tasche und schaute auf die Armbanduhr, während er zum Taxistand ging. Je nach Verkehr konnte er in zirka zwei Stunden mit New York fertig sein und nach seinen Berechnungen dann problemlos einen Umweg über Atlantic City machen.
Wenn Laine schon zwischen allen Stühlen saß, dann wollte er wenigstens dafür sorgen, dass sie nicht zerquetscht wurde.
Laine ging vom Park zur Market Street, wobei Henry sein Bestes tat, um die verhasste Leine abzukauen.
»Regeln sind Regeln, Henry. Ob du es nun glaubst oder nicht, aber bis vor zwei Wochen habe ich mich sklavisch daran gehalten.« Der Hund warf sich winselnd auf den Bauch, und sie hockte sich vor ihn. »Hör mir zu, Kumpel. In dieser Stadt müssen Hunde an der Leine geführt werden. Wenn du damit nicht umgehen und dich nicht benehmen kannst, spielen wir nie mehr im Park.«
»Hast du Probleme?«
Schuldbewusst zuckte sie zusammen, als sie Vinces Stimme vernahm. Sie blickte in sein freundliches Gesicht. »Er will nicht an der Leine gehen.«
»Das muss er mit dem Stadtrat ausmachen. Komm mal her, Henry, ich habe noch ein Stück Krapfen, auf dem dein Name steht. Ich gehe ein Stück mit dir«, sagte er zu Laine.
»Ich muss sowieso mit dir reden.«
»Klar.«
»Du bist früh auf den Beinen heute.«
»Ja. Ich hatte einiges zu erledigen. Danke«, fügte sie hinzu, als er die Leine nahm und Henry hinter sich herzerrte.
»In der letzten Zeit ist es hier ziemlich aufregend.«
»Ich freue mich schon darauf, wenn es wieder langweilig wird.«
Er lächelte ihr verhalten zu. »Das glaube ich dir.«
Geduldig wartete er, bis sie ihre Ladentür entriegelt hatte. Während sie die Alarmanlage ausschaltete, ließ er Henry von der Leine und tätschelte den dankbaren Hund.
»Ich habe gehört, du warst vor ein paar Tagen auf der Wache.«
»Ja.« Sie trat zur Kasse und schloss sie auf. »Ich habe dir ja gesagt, dass ich Willy kannte, und ich dachte... ich wollte mich um
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