Ein Geheimnis der Schwarzen Sieben
auf der Hut waren. Falls Elizabeth hineingekommen war, mußte sie auch wieder herauskommen – und dann würde einer von ihnen sie bestimmt sehen!
Das Licht in dem Zimmer oben im Haus verschwand und tauchte in einem anderen Zimmer wieder auf. Peter nahm an, daß es die Küche war. Vielleicht wollte sich das Mädchen wieder etwas zum Essen mitnehmen?
Wie war sie denn nur hineingekommen? Und, was noch wichtiger war – wo würde sie herauskommen?
Wirklich ein Rätsel
Das Licht der Taschenlampe im Haus bewegte sich hierhin und dorthin. Dann verschwand es plötzlich ganz, als sei die Lampe ausgeknipst worden. Alle Wächter horchten und spähten mit zusammengekniffenen Augen in die Dunkelheit. Nun würde Elizabeth das Haus verlassen, und sie mußten ihr den Weg vertreten. Aus welcher Tür – oder welchem Fenster – würde sie kommen?
Nichts geschah. Keine Tür öffnete sich. Kein Fenster knarrte oder klapperte. Zehn volle Minuten lang standen die Wächter still und angespannt. Dann rief ein Mann irgendwo aus dem Garten: »Will! Hast du jemanden gesehen?«
Zu Peters größter Überraschung gab ein anderer Mann Antwort: »Nein. Das Kind muß noch im Haus sein. Wir klopfen Miß Wardle heraus und durchsuchen das Haus.«
Es waren also zwei Polizisten im Garten! Wie leise der zweite sich verhalten haben mußte! Die Jungen waren überaus überrascht. Was sollten sie jetzt machen? Sie sahen, wie die Polizisten Taschenlampen anknipsten, und hörten, wie sie zur Haustür gingen.
Peter stieß noch einmal den Eulenschrei aus, und die anderen, denen klar war, daß sie kommen sollten, verließen ihr Versteck und machten sich vorsichtig auf die Suche nach ihm. Tom rutschte von seinem Baum herunter und stieß ebenfalls zu ihnen.
»Die Polizisten haben niemanden gehört oder gesehen nicht anders als wir«, sagte Peter. »Wir haben nur sehen können, was sie sahen – ein Licht im Haus. Tom, haben Sie sonst noch was gesehen?«
»Nein, gar nichts«, antwortete Tom. »Hm – ich mach' mich jetzt wohl besser davon. Die Polizisten kennen mich nicht, und vielleicht wundern sie sich, was ich hier mit euch zusammen zu suchen habe. Bis dann!«
Er verschwand in der Nacht und ließ die Gruppe der vier Jungen allein zurück. Sie gingen bis in die Nähe der Haustür, an der die Polizisten soeben geklingelt hatten, und drückten sich hier in einen dunklen Schatten. Die Tür wurde vorsichtig geöffnet von einer sehr furchtsam dreinschauenden Miß Wardle, die einen langen grünen Morgenrock trug und das Haar aufgedreht hatte.
»Oh – Sie sind das!« hörten die Jungen sie zu den Polizisten sagen. »Kommen Sie bitte herein. Ich habe wohl leider geschlafen, obwohl ich gesagt habe, ich würde versuchen, heute nacht wach zu bleiben. Möchten Sie, daß ich nachsehe, ob wieder irgendwelche Sachen fehlen?«
»Hm, Miß Wardle, wir wissen, daß jemand gerade eben in Ihrem Haus war«, sagte einer der beiden Polizisten. »Wir haben Tasche nlampenlicht in zwei Zimmern gesehen. Einer von uns möchte gerne hereinkommen und das Haus durchsuchen, falls es recht ist – der andere wird hier draußen bleiben, falls das Mädchen – wenn es das Mädchen ist – zu entwischen versucht. Wir haben sie nicht herauskommen sehen – allerdings auch nicht hineingehen! Aber das Licht der Taschenlampe, das haben wir gesehen.«
»Ah, ja. Nun, dann kommen Sie herein«, sagte Miß Wardle.
»Aber machen Sie bitte keinen Lärm, sonst ängstigt sich die alte Dame. Kommen Sie mit in die Küche. Ich kann Ihnen sofort sagen, ob wieder Eßsachen weggenommen worden sind.«
Der Polizist verschwand mit Miß Wardle im Haus und ließ seinen Kollegen als Wache im Garten zurück. Die vier Jungen schauten aus ihrem sicheren Versteck im Dunkeln gespannt zu dem Haus hinüber. Elizabeth mußte doch ganz bestimmt im Haus sein, oder? Sie konnte nicht durch irgendeine Tür oder ein Fenster entwischt sein, ohne daß sie jemand gesehen oder gehört hätte! Sie sahen, wie in einem Zimmer nach dem anderen das Licht eingeschaltet wurde, als Miß Wardle und der Polizist nun das Haus durchsuchten.
Nach sehr langer Zeit – jedenfalls erschien es ihnen so hörten sie wieder Stimmen in der Diele. Miß Wardle erschien mit dem Polizisten in der Haustür.
»Nichts zu berichten, Will«, sagte der Polizist zu dem Mann, den er als Wache zurückgelassen hatte. »In dem Haus ist niemand. Miß Wardle ist sogar ins Schlafzimmer der alten Dame gegangen, um sich zu überzeugen, daß sich das Mädchen,
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